dimanche 27 décembre 2009

DAS EINZELBILLETT WIRD ZUM GA

SBB, BLS und Verkehrsverbünde planen den grossen Wurf: Das Schweizer Tarifsystem soll grundlegend erneuert werden.

VON BENJAMIN WEINMANN

Wer kein Generalabonnement besitzt und von Bern an den Zürcher Paradeplatz fahren möchte, der löst sich heute erst ein SBB-Ticket von Bern nach Zürich und dann ein separates Trambillett an den Paradeplatz. In Zukunft braucht es für diese Strecke nur noch ein Billett: So will es der Dachverband der Transportunternehmen des öffentlichen Verkehrs (VöV), der die Interessen seiner Mitglieder wie zum Beispiel der SBB, der BLS und des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) vereint.

Seit rund zwei Jahren arbeitet der VöV still und heimlich an einer Neugestaltung des Tarifsystems. Nun werden dessen Grundzüge klar: Was mit dem Generalabo (GA) heute schon möglich ist – die Benutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel mit nur einem Billett – soll auch mit Einzeltickets möglich werden.

«Das heute recht komplizierte und schwerfällige System soll von Grund auf erneuert werden», sagt VöV-Direktor Peter Vollmer. «Ziel ist ein vollständig integrierter Tarifverbund Schweiz.» Es solle in Zukunft Tickets geben, die Strecken und Zonen beinhalten, damit die direkten SBB-Tickets auch im öffentlichen Verkehr innerhalb der Städte gültig sind. «Prinzipiell sollte man ein solches Ticket an den meisten Haltestellen lösen können», so Vollmer.

SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi spricht gegenüber dem «Sonntag» von einer guten Kooperation zwischen den 172 Transportunternehmen in der Schweiz. «Eine noch intensivere Zusammenarbeit könnte sich dahin gehend entwickeln, dass alle Einzeltickets in allen Verbunden verwendet werden können, also analog dem GA.»

Zwar gibt es schon heute das City-Ticket, das die Weiterfahrt mit Tram und Bus erlaubt. Doch dieses ist nicht sehr flexibel: Es ist nur in ausgewählten Städten und jeweils für einen ganzen Tag gültig. Laut Branchenkennern ist das City-Ticket deshalb eher eine Zwischenlösung und hat den Durchbruch bis heute nicht geschafft.

Wie die Details des neuen Systems aussehen, ist noch nicht bestimmt. Laut Recherchen sollten aber bereits diesen Frühling erste Resultate auf dem Tisch liegen. Peter Vollmer bestätigt, dass die Arbeiten auf Hochtouren laufen. «Das neue System wird nicht auf einen Schlag kommen», so Vollmer, «wir möchten es aber in den nächsten fünf Jahren Schritt für Schritt einführen.»

Eine grosse Herausforderung wird die Abwicklung des Ticketverkaufs, wie SBB-Präsident Gygi bestätigt: «Sowohl über die Kriterien der Tarifbildung wie über die dazu notwendige Hard- und Software wird man sich noch finden müssen.»

Laut dem VöV sind die neuen, multifunktionalen Touchscreen-Automaten bezüglich Hardware für den neuen «Tarifverbund Schweiz» bereit. Und: Während die SBB schon länger die alten Tastenautomaten durch die Touchscreen-Automaten ausgewechselt haben, setzen nun auch vermehrt die Regionalverbünde auf die modernen Ticketautomaten. In Zürich möchte der ZVV zum Beispiel im kommenden Jahr 1100 neue Automaten an seinen Haltestellen installieren.

Weshalb wurde die Systemrevision überhaupt nötig? Durch die Ausdehnung der regionalen Verbunde wie des ZVV oder der Aargauer A-Welle über die ursprünglichen Grenzen hinweg ist es in den letzten Jahren zu Doppelspurigkeiten zwischen dem Distanz- und Zonensystem gekommen.

Ein Beispiel: Früher war die Strecke Zürich–Winterthur eine klassische Intercity-Strecke. Heute kann der Passagier entweder ein Ticket der SBB oder des ZVV lösen. «Die Preisgestaltung muss in Zukunft harmonisiert werden», sagt Vollmer. Diese Notwendigkeit zeigen auch die zum Teil unverhältnismässigen Abopreise: Ein GA kostet 3100 Franken und ist in allen 26 Kantonen gültig. Ein ZVV-Netzpass für das ganze Jahr kostet rund 2000 Franken, ist aber nur im Kanton Zürich gültig.

Die grösste Herausforderung wird es sein, alle Interessen unter einen Hut zu bringen: «Der Fernverkehr hat nicht immer die gleichen Interessen wie die Regionalverbunde», so Vollmer, «trotz Harmonisierung möchten wir die Autonomie der verschiedenen Partner nicht einschränken.» Touristische Bahnen sollen zum Beispiel bei der Preisgestaltung saisonal mehr Spielraum erhalten.

Auch andere Punkte gilt es zu harmonisieren:

● Hunde: In vielen Städten gibt es einen Hundezuschlag, in anderen Regionen ist das Mitführen von Hunden gratis.

● Tageskarten: In der Romandie ist eine Tageskarte 24 Stunden gültig, während in der Deutschschweiz zum Teil nur der Kalendertag gilt.

«Solche Regeln sollten in der ganzen Schweiz gleich sein», so Vollmer, «dies würde die Reise für die Passagiere vereinfachen.»

Samstag, 26. Dezember 2009 20:00

MIGROS-CHEF KRITISIERT ALDI UND LIDL

«Der volkswirtschaftliche Schaden ist enorm», den die deutschen Harddiscounter mit ihrem «brutalen Preiskampf» anrichteten. Dies sagt Migros-Chef Bolliger. Am Ende müssten die Steuerzahler dafür zahlen.

VON PATRIK MÜLLER UND PETER BURKHARDT

So deutlich hat noch kein Schweizer Detailhändler die deutschen Billiganbieter kritisiert. Migros-Chef Herbert Bolliger sagt im «Sonntag»-Interview, dass der Preiskampf 2010 «leider» noch einmal härter werde: «Die Besitzer von Aldi und Lidl werden immer reicher und drücken auf Kosten der Produzenten und Mitarbeiter permanent die Preise.» Das sei «volkswirtschaftlich ganz übel».

Kurzfristig seien die Preissenkungen für die Konsumenten zwar positiv, aber langfristig verheerend: «Der brutale Preiskampf vernichtet ganze Unternehmen und Existenzen.» Insbesondere bei den Bauern werde «noch der letzte Cent rausgewürgt». Auch für die Mitarbeiter sieht Bolliger Gefahren: In Deutschland hätten die Harddiscounter begonnen, «Angestellte mit festen Arbeitsverträgen rauszuwerfen und Leiharbeiter einzustellen, zu einem Stundenlohn von 7 Euro».

Die Migros kann sich laut Bolliger der Preisdrückerei nicht entziehen: «Das schwappt auf die Schweiz über und ist eine ungesunde Entwicklung, die auch hierzulande volkswirtschaftliche Probleme verursacht. Aber was haben wir für eine andere Wahl, als die Preise ebenfalls zu senken?»

Die tieferen Preise sind es denn auch, die die Umsatzentwicklung bei der Migros 2009 gebremst haben. Bolliger: «Unser Umsatz wird etwa auf Vorjahresniveau sein, da die verkauften Mengen zwar höher sind, die Preise aber im Schnitt viel günstiger als letztes Jahr.» Die Teuerung sei im Supermarktbereich bei minus 3 Prozent. Vor einem Jahr seien es noch plus 2,5 Prozent gewesen. «Diese Differenz von 5,5 Prozent können wir auch über mehr Menge nicht wettmachen», sagt Bolliger. Erfreulich: Der mit 84 000 Mitarbeitern grösste Arbeitgeber der Schweiz plant trotz der schwierigen Wirtschaftslage kein Stellenabbau-Programm.

Der von Bolliger kritisierte Detailhändler Lidl baut derweil in der Schweiz kräftig aus – und will im Jahr 2010 rund 300 neue Arbeitsplätze schaffen, davon viele in Teilzeit. Lidl kündigt an, sein Filialnetz um 20 bis 30 Filialen zu erweitern. Mit jeder Filiale entstehen 15 bis 20 neue Arbeitsstellen.

Trotz nach wie vor schlechter Konjunktur gibt es weitere Unternehmen, die nächstes Jahr zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, wie eine Job-Umfrage des «Sonntags» bei 26 grossen Unternehmen ergab. Beim Basler Pharmamulti Roche sind zurzeit 700 Stellen offen, netto sollen 280 zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen werden. Roche-Chef Severin Schwan sagt: «Ich glaube, dass unsere Geschäftsaussichten sehr gut sind und dass Basel international ein sehr wettbewerbsfähiger Standort ist.»

mardi 24 novembre 2009

En plus de vous raser, Gillette vous tond | LeMatin.ch

Le prix des lames de rasoir Gillette augmente à intervalles réguliers depuis de nombreuses années, sur les recommandations du géant américain. Migros a décidé cette semaine de mettre un terme à cette spirale en dénonçant des tarifs surfaits et en baissant les prix jusqu’à 40%. Les autres distributeurs lui ont immédiatement emboîté le pas. Décryptage de cette nouvelle bataille dans la guerre des prix

Alexandre Haederli - le 21 novembre 2009, 21h05
Le Matin Dimanche

Se raser peut coûter cher. Les fidèles de la marque Gillette sont particulièrement bien placés pour le savoir. Ces dernières années, ils ont constaté avec dépit que le prix des lames de rechange n’a cessé d’augmenter.

Ces hausses découlent directement des recommandations émises par la multinationale Procter & Gamble qui a racheté le fabricant de rasoirs en 2005. Dernier exemple en date: au début du mois d’août, le fournisseur conseillait aux distributeurs de fixer le prix pour huit lames de rechange «Fusion Power» à… 49.90 francs. Plus de 6 francs la lame.

C’est huit fois plus qu’une lame standard commercialisée par Migros ou Coop sous leur propre marque (comme «His Way») et largement au-dessus des prix de son principal concurrent Wilkinson.

A quand la sixième lame?

Comment Gillette peut-elle justifier de telles augmentations? «Nous investissons continuellement dans la recherche et le développement de nos systèmes de rasage afin de les optimiser et de les améliorer en permanence», répond la porte-parole Irène Kämpfen.

Un exemple: rien que pour son modèle «Fusion», ce ne sont pas moins de vingt brevets qui ont été déposés, se vante Gillette sur son site Internet.

Reste que pour l’utilisateur moyen, la principale innovation tangible est l’ajout d’une lame supplémentaire tous les deux ou trois ans. Les derniers modèles de marque Gillette en comptent actuellement cinq. La dernière venue est présentée comme une «lame de précision pour les endroits difficiles». Avec une nouvelle augmentation des prix de vente, Gillette veut probablement financer la recherche d’une sixième lame…

L’autre élément qui, on le devine même si la porte-parole a oublié de le mentionner, doit peser lourd dans le budget de la marque, c’est le marketing. Gillette met le paquet pour asseoir sa position de leader mondial du rasoir (70% de parts de marché): des publicités en veux-tu en voilà et surtout des contrats de sponsorings avec les sportifs les plus chers de la planète dont Roger Federer, Tiger Woods et Thierry Henry.

Les augmentations de prix à répétition pratiquées par Gillette n’agacent pas que les utilisateurs. A l’heure où la guerre des prix fait rage entre les grands distributeurs, ceux-ci rechignent à répercuter les hausses conseillées par le fabricant.

Des prix «exagérément élevés»Il y a tout juste une semaine, Migros a donc décidé de frapper fort. Le géant orange a baissé drastiquement les prix des produits Gillette. Le paquet de 8 recharges «Gillette Sensor 3» coûte depuis lundi 13.40 francs, contre 21.90 auparavant.

Le leader suisse de la grande distribution dénonce des prix «exagérément élevés» et des hausses «incompréhensibles». Il n’hésite pas à accuser Gillette de «viser uniquement une croissance de marge». Une communication pour le moins agressive dont Migros n’est pas coutumière.

Visiblement la dernière hausse réclamée par Procter & Gamble a été la goutte d’eau qui a fait déborder le vase. «Au mois d’août, nous avions choisi de ne pas suivre la recommandation de hausse et gardé nos prix stables, explique Nathalie Eggen, porte-parole. Mais pour faire bouger le marché, il fallait une action forte.»

Gillette, qui n’avait pas été prévenue de cette baisse, ne souhaite pas commenter cette décision. Et rappelle que «le prix de vente au consommateur final est fixé de manière autonome par le magasin, Gillette n’émettant qu’une recommandation».

Dans cette opération, la marque américaine ne perd pas un centime: l’entier de cette baisse sera supporté par la Migros. «On estime le manque à gagner à environ 5 millions de francs par an, précise Nathalie Eggen. Mais nous faisons toujours un bénéfice sur ces produits.»

Choc des titans

Si Migros peut se permettre de diminuer aussi fortement sa marge sur les lames de rasoir Gillette, cela signifie-t-il que jusqu’ici celle-ci était trop importante? Pas du tout, répond la porte-parole. Pour pou-voir assumer cette baisse des revenus, Migros devra réaliser des
économies à d’autres niveaux, «comme dans la logistique ou le budget publicitaire».

En dénonçant des prix surfaits et en pratiquant des baisses importantes, Migros se place du côté du consommateur et réalise surtout une bonne opération de communication. «Ce qui est nouveau dans ce cas, c’est que le conflit entre un producteur et un distributeur est porté sur la place publique, en prenant le consommateur à témoin», analyse Jean-Claude Usunier, professeur et directeur du département de marketing à HEC Lausanne.

Sur le fond, la décision de Migros est saluée par les observateurs. «Cela me réjouit d’une part pour les consommateurs et, de l’autre, parce que cela indique que les recommandations de prix des fabricants ne sont pas toujours suivies aveuglément par les commerçants», explique Stefan Meierhans, surveillant des prix à la Confédération.

Une opinion partagée à la Commission de la concurrence, qui s’était penchée sur le dossier au début
de l’année. «Le prix des lames est très élevé et nous avions remar-
qué que la plupart des grands distributeurs pratiquaient des prix identiques, notamment sur les produits
de marque Gillette, raconte le
directeur suppléant, Patrik Ducrey. Mais les observations que nous avons faites ont montré que certains détaillants, comme des drogueries par exemple, proposaient des prix plus attractifs que les grandes surfaces pour des produits identiques. Il n’y avait donc pas de cartel, ni d’abus de prix par une entreprise dominante.»

Coop, Denner et même Manor
La concurrence joue donc son rôle, et, autre élément réjouissant, la décision de Migros de faire chuter les prix des produits Gillette a suscité cette semaine une réaction en chaîne dans le secteur de la grande distribution. Coop a rapidement réagi en alignant au centime près ses prix sur ceux de Migros. Idem chez le discounter Denner. Même Manor a retranché ses prix en catimini: «Comme nous ne voulons pas nous définir seulement par le prix, nous avons décidé de ne pas mettre en avant la communication sur la baisse», glisse Elle Steinbrecher, porte-parole.

Mais pourquoi les autres distributeurs n’ont-ils pas décidé de baisser les prix les premiers? «Nous faisons nos prix en fonction du marché et de la concurrence», se contente de répondre Nicolas Schmied, porte-parole chez Coop. En fait, tous peinent à donner une réponse convaincante. Espérons que l’initiative de Migros donnera des idées à ses concurrents et fera baisser le prix d’autres articles qui connaissent des hausses régulières et injustifiées.

Des systèmes qui rendent le client captif

Si Gillette et ses principaux concurrents peuvent se permettre de vendre si cher leurs lames de rechange, c’est en partie dû au fait que le client est «captif».

Une fois qu’il a acheté un rasoir d’une marque donnée, il est obligé de se pourvoir en nouvelles lames chez elle. Conséquence: puisqu’il est assuré de vendre régulièrement la recharge nécessaire, le fabricant peut se permettre une politique de prix assez libre. «C’est comme ça que l’on arrive à des prix disproportionnés, pointe Jean-Claude Usunier, professeur et directeur du département de marketing à HEC Lausanne. Et au final, les prix de vente n’ont plus rien à voir avec les coûts de fabrication.»

Cette stratégie n’est pas propre aux vendeurs de rasoirs. D’autres biens de consommation courante fonctionnent sur le même modèle. Les machines à café qui utilisent des capsules, à commencer par celles de Nespresso, sont des références en la matière. Tout comme les imprimantes dont les cartouches coûtent parfois plus chères que l’appareil lui-même. Depuis quelques années, les utilisateurs de brosses à dents électriques, avec tête interchangeable, se retrouvent dans la même situation. Enfin, une grande partie du marché des pièces détachées automobiles fonctionne sur un modèle identique.

Attention au prix des recharges
«On peut considérer que ces pratiques qui consistent à verrouiller le consommateur auprès d’un fabriquant puis à augmenter régulièrement les prix sont très discutables, estime Jean-Claude Usunier. D’ailleurs les gens commencent à sérieusement se poser des questions.»

Que peut donc faire le consommateur face aux pros du marketing? Pas grand-chose malheureusement. «Ces stratégies commerciales ne sont pas illégales, constate le Monsieur Prix de la Confédération, Stefan Meierhans. Au moment d’acheter son rasoir ou son imprimante, le consommateur dispose d’un vrai choix. Il faut simplement qu’il soit conscient qu’il sera ensuite lié à la marque sur une longue durée.»

Un conseil donc: avant d’opter pour un produit, mieux vaut aller jeter un coup d’œil au prix des recharges pour éviter autant que possible les mauvaises surprises. «Pour se faire une idée, on peut également essayer de calculer combien cela coûtera sur une année», ajoute Stefan Meierhans.

jeudi 19 novembre 2009

La plupart des amendes infligées par la ComCo n'ont pas été payées

La ComCo vient de sanctionner Swisscom pour abus de position dominante. Depuis 2005, le total des amendes qu'elle a infligées dépasse 550 millions de francs. Mais, pour l'heure, seul 1,6 million a été payé

Alexandre Haederli - le 07 novembre 2009, 21h46
Le Matin Dimanche

Jeudi, la Commission de la concurrence (ComCo) a condamné Swisscom à une amende de 220 millions de francs pour avoir vendu trop cher l'internet à haut débit (ADSL) à ses concurrents.

Une annonce qui vient s'ajouter à une liste déjà conséquente: Swisscom Mobile, PubliGroupe, Felco, Landi, l'aéroport de Zürich ainsi que huit installateurs électriques bernois. Toutes ces entreprises ont été sommées de passer à la caisse par la ComCo. Depuis 2005, cette dernière a en effet la possibilité d'infliger des peines pécuniaires aux tricheurs. Et elle ne s'en prive pas: au total, ce sont plus de 550 millions de francs qu'elle réclame.

Seulement voilà: de cette coquette somme, la ComCo n'a jusqu'ici encaissé qu'1,6 million. «La plupart des décisions font l'objet de recours devant le Tribunal administratif fédéral, constate Walter Stoffel, président de la ComCo. Ces procédures sont longues et complexes. Elles prennent plusieurs années.»

Et la sanction de cette semaine à l'encontre de Swisscom ne fera pas exception: le géant bleu a d'ores et déjà annoncé qu'il fera recours. Peu de chance donc que la ComCo voit prochainement la couleur des 220 millions.

Dans les caisses de la Confédération

Le 1,6 million déjà versé, quant à lui, est passé directement dans les caisses de la Confédération. «L'argent des amendes est intégré au budget global de l'Etat. Il n'est affecté ni à la ComCo, ni à un poste en particulier», précise Walter Stoffel.

Le consommateur n'est pas directement dédommagé alors que c'est bel et bien lui qui fait les frais des entraves à la concurrence en payant trop cher certaines prestations. La Fédération romande des consommateurs voudrait d'ailleurs introduire, en cas de révision de la loi sur les cartels, une disposition qui permette de redistribuer le montant des amendes aux consommateurs.

En attendant, si Swisscom devait un jour verser les montants réclamés par la ComCo, la Confédération se retrouverait dans une situation incongrue: d'un côté, elle encaisserait des millions de francs d'amende et, de l'autre côté, elle continuerait de toucher des dividendes en tant qu'actionnaire majoritaire de l'opérateur. «Ce n'est en effet pas logique, reconnaît Walter Stoffel. Mais la loi ne fait pas de différence entre des entreprises contrôlées par la Confédération et les autres.»

La fibre optique, une révolution pour Genève

L'ÉVÉNEMENT Swisscom et les Services Industriels vont investir des millions pour créer un réseau de fibres à très haut débit. La fibre optique entrera dans les logements des Genevois, permettant de mêler TV, Internet et téléphone. Pour éviter de creuser les rues dans tous les sens, Pierre Maudet pousse les opérateurs à s’entendre.

FRÉDÉRIC JULLIARD ET JEAN-CHARLES CANET 24.10.2009 00:03

L’avenir d’Internet et de la télévision à Genève se prépare en ce moment derrière des portes closes, au cours de discrètes négociations entre opérateurs et pouvoirs publics. Les tractations visent à préparer l’installation de la fibre optique dans les immeubles genevois. La fibre, un minuscule fil de silice conducteur de lumière, permettra d’accéder à des dizaines de chaînes de TV en haute définition, à la vidéo à la demande et à l’Internet à très haut débit (lire ci-contre).
Les négociations ont un second objectif, très concret pour les Genevois: éviter que les opérateurs ne creusent des trous partout en installant plusieurs réseaux concurrents.

C’est là qu’intervient Pierre Maudet. Le conseiller administratif de la Ville, en charge des nouvelles technologies, s’efforce d’obtenir un accord entre opérateurs. Le 15 octobre, lors d’une table ronde à Genève, l’élu radical a réuni les cinq acteurs concernés: l’Etat, les Services Industriels (SIG), qui vont investir 185 millions pour amener la fibre optique jusque dans les logements, Swisscom, qui construit un réseau de fibre dans toute la Suisse, Télégenève-Naxoo et Cablecom, qui exploitent en commun le câble du téléréseau, installé chez 85% des habitants de la ville. La table ronde a permis de clarifier les enjeux. Pour résumer, il existe un réseau déjà opérationnel (le câble), exploité par Télégenève. Un autre réseau (la fibre optique) sera construit puis commercialisé, en principe par SIG et Swisscom.

Des chantiers partout?

Reste le plus délicat: s’assurer que Swisscom et les SIG construiront un réseau en commun. Pierre Maudet leur a donné jusqu’à la fin de l’année pour trouver un compromis. «Un accord serait doublement intéressant pour le citoyen, explique le magistrat radical. Le prix des futures offres sera plus bas si les investissements ne se font pas à double. Et on évitera de multiplier les chantiers.»

Faute d’accord d’ici au 31 décembre, «l’Etat et la Ville durciront le ton», avertit Pierre Maudet. En clair, les opérateurs obtiendront moins facilement des autorisations de construire…

A terme, Genève souhaite voir la fibre installée dans tout le canton, pas seulement dans les quartiers denses, donc rentables, du centre-ville. «Le haut débit généralisé représenterait un atout économique très intéressant pour Genève», assure Pierre Maudet.

Pour amener la fibre dans les logements, l’accord des propriétaires d’immeubles et des régies sera indispensable. Les premièers offres basées sur la fibre ne seront pas prêtes avant 2010. Avec son réseau câblé déjà opérationnel, Naxoo a donc une belle longueur d’avance: son partenaire Cablecom pourrait proposer des offres à très haut débit dans les mois à venir.

La concurrence entre câble et fibre permettra en principe d’améliorer les offres triple play (Internet, télévision et téléphone en un seul abonnement), souvent chères et compliquées.

La révolution de la fibre optique obligera aussi les pouvoirs publics à repenser leur rôle. La Ville, par exemple, est juge et partie: propriétaire de Télégenève (à 51%, contre 49% à Cablecom), elle est aussi actionnaire des SIG (30%). Pierre Maudet plaide pour «une réflexion sur l’évolution de Télégenève vers deux activités distinctes: l’une gérant le réseau physique, l’autre le contenu. La vocation de la Ville n’est pas de vendre des programmes télévisés.» La balle est dans le camp des opérateurs. Pierre Maudet se dit «optimiste» sur la signature d’un accord. Le petit fil de verre pourra alors commencer son expansion, jusque chez vous.



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«Il faut trouver un accord. Toute autre option serait irresponsable»

Swisscom a commencé le déploiement de la fibre optique à Genève, jusqu’à présent en solitaire. Son patron, Carsten Schloter, s’en explique.

Vous avez conclu en septembre dernier un partenariat avec la Ville de Lausanne pour l’équipement des foyers en fibre optique. Qu’en est-il à Genève?

Sur Genève, nous avons commencé à travailler déjà l’année dernière. Nous sommes entrés en relation avec un certain nombre de propriétaires d’immeubles et la fibre est en cours de déploiement. Mais nous cherchons en parallèle un accord avec les Services Industriels de Genève (SIG). Il faut savoir que tous les déploiements que nous faisons aujourd’hui sont multifibres (ndlr: 4 fibres par ménage), ce qui fait que si nous trouvons un accord avec les SIG, nous pourrons intégrer l’ensemble de cette réalisation dans le partenariat. Si nous avions décidé de construire en monofibre, cela n’aurait pas été possible. Donc, notre façon de procéder laisse toutes les possibilités ouvertes pour les prochains mois.

Les SIG construisent aussi de leur côté un réseau à base de fibre optique…

Ils ont annoncé leur intention.

Et ils penchent pour un équipement des foyers en monofibre.

Il y a encore aujourd’hui quelques Services Industriels qui déploient de la monofibre. Le fait est que là où ça se passe, les propriétaires d’immeubles font assez rapidement obstacle dès qu’ils s’aperçoivent du principal désavantage de ce canal unique: se retrouver exclusivement lié avec un opérateur d’infrastructures pour les trente prochaines années.

Zurich, par exemple, avait une position très ferme sur la monofibre. Swisscom n’a pas forcé Zurich à changer d’avis, ce sont les propriétaires d’immeubles qui ont infléchi la position de la Ville. De plus, les régulateurs suisses et européens ont indiqué une claire préférence pour les modèles multifibres. Je reste donc persuadé que la monofibre n’a pas beaucoup d’avenir.

Dans l’hypothèse où les négociations entre Swisscom et les SIG aboutissent, y aura-t-il des obstacles techniques pour la mise en commun des infrastructures?

Aucun avec celle que nous construisons.

Où en est-on dans les négociations?

Du point de vue économique et entrepreneurial, il n’y a que des avantages à trouver un terrain d’entente. Parce que 80% des coûts de déploiement de la fibre sont des frais de construction.

Faire bande à part aboutit à une multiplication de ces coûts qui seront au final supportés par l’utilisateur final. Cela ne présente donc aucun intérêt. Il faut donc absolument trouver un accord. Toute autre option serait irresponsable.

Est-ce que les échanges et les discussions sont plus difficiles à Genève qu’ailleurs?

Je ne dirais pas que toute négociation est plus difficile à Genève. Certainement pas. Pour l’instant, c’est à Zurich que nous avons rencontré le plus de difficultés puis à Saint-Gall. Mais là, nous sommes parvenus à trouver une solution. (JChC)



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Optique 2010

La fibre, une tuyauterie dans le vent pour l’Internet à très haut débit.

❚ Chez les poseurs de tuyauterie numérique, la fibre optique a le vent en poupe. Au lieu d’être transmise sous la forme d’un signal électrique, comme c’est le cas pour les câbles en cuivre, l’information prend la forme d’un signal lumineux. Ses ambassadeurs lui accordent une vertu première: la silice, à la base de la fabrication du verre, n’est pas une denrée rare, contrairement au cuivre.

Autre avantage avancé: le signal lumineux couvre une plus grande distance que l’électrique. Son défaut: une plus grande fragilité. La fibre doit donc être soigneusement protégée avant son enfouissement. En termes de performances, les premières offres «optiques» promettent des débits minimums de 100 Mégabits par seconde. Bien plus par la suite. Les câblo-opérateurs «cuivre» affirment être à même de suivre le rythme via une modernisation de leur réseau. Cablecom s’y emploie notamment. (JChC)

mardi 17 novembre 2009

Kunden stürmen Aldi-Filialen wegen Billig-PC

Kunden stürmen Aldi-Filialen wegen Billig-PC

13.11.2009 16:41

Szenen wie beim Ausverkauf: Kunden überrennen Aldi-Filialen, die angebotenen Billig-Computer gehen weg wie warme Weggli. Der Discount-König hat die Nachfrage total unterschätzt.

Ulrich Rotzinger

In den über 100 Schweizer Aldi-Filialen herrschte gestern ein Geschubse und Gedränge: Die am Donnerstag angebotenen Billig-Computer gingen innerhalb von Stunden weg wie warme Weggli. Teilweise bildeten sich Schlangen von Schnäppchenjägern, wie man sie zuletzt bei H&M-Design-Aktionen gesehen hat. Besonders in städtischen Discountläden ging die Post ab. «Wir wurden total überrannt», sagt Aldi-Sprecher Sven Bradke.

Hintergrund: Jeweils donnerstags lanciert der Discountriese Spezialangebote mit Non-Food-Produkten, die nicht ständig im Aldi-Sortiment geführt werden. Diesmal wurden Tausende sogenannter All-in-one-PC/Entertainment-Center mit Touchscreen zu einem Set-Preis von 999 Franken verkauft – bis auf den letzten innert weniger Stunden.

Zu ähnlichen Szenen kam es in der Vergangenheit immer wieder jenseits der Schweizer Grenze. Als etwa in Konstanz Aldi erstmals PC in die Läden brachte, kam es um die Geräte zu regelrechten Prügeleien vor den Aldi-Regalen. Das ging soweit, dass bewaffnete Securitas-Leute an den Eingängen postiert wurden.

Discountriese bedauert, dass Kunden leer ausgingen

Am heutigen Freitag entschuldigte sich der Discountriese prompt in grossflächigen Zeitungsanzeigen (siehe Bild). Sprecher Bradke gibt zu, die Nachfrage total unterschätzt zu haben. «Wir haben eindeutig zu wenig Produkte geordert.» Dass der Discounter am Tag nach dem Ausverkauf eine pfannenfertige Anzeige folgen lässt, macht stutzig. War das etwa beabsichtigt? Hat Aldi absichtlich zu wenig Computer bestellt?

«Nein, das macht heute keiner mehr. Weder Denner oder Lidl noch Aldi», sagt ein Branchenkenner zu cash. Er glaube nicht, dass es sich um ein Lockvogelangebot handle. Es lohne sich für Aldi schlichtweg nicht, denn: «Der ganze Aufwand, verärgerte Kunden und Kosten für Nachbestellungen. Aldi hat eben einen Fehler gemacht», urteilt der Detailhandelsexperte.

Der Computer-Fachhandel dürfte von der PC-Aktion alles andere als begeistert sein. Denn damit greift der Discounter bereits vor dem eigentlichen Weihnachtsgeschäft wichtige PC-Käufer ab. Die Branche ist eh schon unter Druck wegen des kontinuierlichen Preiszerfalls von PC, Laptops und anderen Multi-Media-Gadgets.

Aldi kündigt indes weitere Aktionen dieser Art an. Man habe bereits Computer nachgeordert, so Sprecher Bradke.

CH: Marché de la bière: ventes quasi stables en 2008/09

CH/Marché de la bière: ventes quasi stables en 2008/09

Zurich (awp/ats) - Le marché suisse de la bière est resté pratiquement stable durant l'année brassicole 2008/09, qui s'est achevée fin septembre, malgré un hiver long et vigoureux. Si la production indigène a cédé du terrain, les importations ont elles continué d'augmenter.

Plus de 4,48 millions d'hectolitres (hl) ont été écoulés durant cette période, ce qui correspond à un recul de 0,1% par rapport à l'exercice précédent, a indiqué lundi l'Association suisse des brasseries dans un communiqué.

Fortement tributaires de la météo, les ventes de bière ont pâti de l'hiver long et froid. "Ce sont surtout les mois d'avril, d'août et de septembre, chauds et ensoleillés, qui ont permis d'égaler ou presque les résultats de l'année passée", commente le conseiller national Markus Zemp (PDC/AG), président de l'Association suisse des brasseries.

La production de bière helvétique a fléchi de 61'600 hl (-1,7%) pour atteindre 3,57 millions de hl. Les importations ont en revanche progressé de 55'600 hl (+6,4%) pour un volume total de 917'400 hl.

La part de marché des bières produites en Suisse continue de diminuer. Elle s'élève maintenant à 79,5%, contre 80,8% l'an passé. La part des importations se chiffre à 20,5% (19,2% en 2007/08). Les exportations, qui représentent seulement 1,4% de la production, ont quant à elles baissé d'un quart à 51'600 hectolitres.

L'industrie brassicole helvétique réalise un chiffre d'affaires avoisinant 1 milliard de francs, rappelle l'association. Cette dernière réunit 16 entreprises réparties sur 19 sites de production. Elles couvrent quelque 98% des bières produites en Suisse.

La Confédération a bénéficié au cours de l'année brassicole d'un apport de quelque 110 millions de francs au titre de l'impôt spécial sur la bière, précise l'Association suisse des brasseries. Le produit de la TVA sur les ventes de bière dans l'hôtellerie-restauration et le commerce de détail est estimé à plus de 200 millions avant impôt ordinaire sur les entreprises.

ats/jq

(AWP/16 novembre 2009 13h43)

dimanche 18 octobre 2009

JENNIFER ANN GERBER: FACEBOOK-TERROR

Mit einem gefälschten Facebook- Profil treibt ein Unbekannter ein fieses Spiel und gibt sich als Ex-Miss-Schweiz Jennifer Ann Gerber aus. Viele ihrer Freunde und auch Prominente sind darauf hereingefallen. Die Fälle von Facebook-Betrug häufen sich.

VON SACHA ERCOLANI

Jennifer Ann Gerber ist stinksauer: Eine unbekannte Person hat vor wenigen Wochen mit ihren Fotos und ihrem Namen ein Facebook-Profil eröffnet, knüpfte seither schon mehr als 120 Kontakte und flirtet beinahe täglich im Facebook-Chat mit Männern. «Ich glaube, ich bin im falschen Film. Es ist unglaublich, dass so etwas überhaupt möglich ist», ärgert sich die PR-Fachfrau und TV-Moderatorin. Zudem gibt die Person eine gefälschte Hotmail-E-Mail-Adresse im Profil an: jennyanngerber@hotmail.com. Über diese Adresse mailt er mit Freunden von Gerber.

Eine Kollegin hat die Ex-Miss auf den Betrug aufmerksam gemacht. «Sie sagte, sie habe mehrmals mit mir auf Facebook gechattet. Das stimmte aber nicht, denn ich bin auf keiner dieser Plattformen angemeldet.» Die unter falscher Identität angemeldete Person hat noch mit anderen Freunden gechattet oder Nachrichten geschrieben – und prominente Freundinnen wie Melanie Winiger oder Nadine Vinzens sind auf die falschen Anfragen reingefallen.

«So etwas ist ein extremer Eingriff in die Privatsphäre, es ist irreführend und geschäftsschädigend», sagt Gerber. Als sie davon erfuhr, versuchte sie sofort mit Facebook in Kontakt zu treten und schrieb ein Beschwerde-Mail. «Es ist sehr mühsam, beim Kunden- und Help-Service durchzukommen. Ständig kamen Fehlermeldungen der Website – und bis jetzt habe ich noch keine Antwort auf mein E-Mail erhalten», so Gerber.

«Sollte das falsche Profil nicht umgehend gelöscht werden, überlege ich mir, rechtlich vorzugehen. Zudem hoffe ich, von Facebook zu erfahren, wer dahintersteckt. Technisch kann man dies anhand der IP-Adresse leicht herausfinden.» Auch der «Sonntag» versuchte mit Facebook und dem Betrüger per Facebook und Hotmail in Kontakt zu treten, doch die Anfragen blieben bisher unbeantwortet.

Jennifer Ann Gerber ist nicht die Einzige, die ohne ihr Wissen bei Facebook angemeldet wurde: «Ich bin auch auf Facebook – aber ohne mein Dazutun», sagte Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf vor kurzem. «Mein Sohn wies mich darauf hin, dass jemand mit meinem Namen eine Seite eingerichtet hat.» Es tauchen immer mehr gefälschte Profile von Prominenten auf. Der Trend nennt sich «Facebooking» und betrifft vor allem Stars, die gerade besonders populär sind. Von Oscar-Preisträgerin Kate Winslet gibt es derzeit rund ein Dutzend falscher Profile. Aber grundsätzlich kann es jeden Menschen treffen, es häufen sich auch die Klagen von Normalsterblichen.

Facebook hat vor zwei Monaten eingeräumt, dass es Probleme mit gefälschten Profilen gibt, und nimmt solche angeblich «umgehend» vom Netz. Der Anbieter hat zu diesem Zweck sogar extra Rechercheure eingestellt, welche die Authentizität der Profile von VIPs prüfen. Allerdings sind manche der Nachahmungen so gut gemacht, dass bereits mehrfach die Originale statt der gefälschten Web-Seiten deaktiviert wurden. So hat Facebook versehentlich das Profil von Fussballstar David Beckham gelöscht.

Falls Jennifer Ann Gerber rechtlich vorgehen wird, stehen ihre Chancen gut: Wer das Profil eines anderen auf Myspace, Facebook oder anderen Plattformen fälscht, muss mit einer happigen Strafe rechnen – zumindest in den angelsächsischen Ländern. In Grossbritannien wurde ein Fälscher im vergangenen Jahr zu umgerechnet 50 000 Franken Schadenersatz verurteilt. Der Mann hatte ein gefälschtes Profil seiner Ex-Freundin mit kompromittierenden Informationen online gestellt.

«Frau Gerber kann wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts zivilrechtlich gegen Facebook vorgehen», sagt der renommierte Schweizer Medien-Anwalt Dr. Georg Gremmelspacher. «Sie kann zudem eine Strafanzeige einreichen gegen die unbekannte Person, welche das Facebook-Profil und die Hotmail-E-Mail-Adresse unter fremdem Namen missbraucht.»


Samstag, 17. Oktober 2009 23:00

vendredi 16 octobre 2009

Une bière érotique

INSOLITE

Une opération de pur marketing qui fait rigoler

L'idée d'une bière aphrodisiaque lui est venue en pleine nuit

INSOLITE

Une opération de pur marketing qui fait rigoler

L'idée d'une bière aphrodisiaque lui est venue en pleine nuit. « C'est vrai, j'ai eu une idée farfelue », avoue Jürgen Hopf, 48 ans. Pourquoi ne pas inventer une bière pour la chambre à coucher ? se dit-il dans son lit. La bière d'Aphrodite (déesse grecque de l'amour), une bière érotique !Le petit brasseur bavarois n'imaginait pas que ses fantasmes allaient se terminer au musée. Sa bouteille d'Erotik-Bier vient en effet d'entrer au Musée de l'érotisme Beate Uhse, à Berlin. Un succès inespéré.Jürgen Hopf assure qu'il a brassé ses « bières érotiques » nu.

Dans sa brasserie privée, il ne portait qu'un simple tablier de travail. Une photo polaroid l'attesterait.Les règles de fabricationrespectéesLa potion magique est une bière pétillante et sexuellement stimulante, assure le brasseur. Vendue en bouteille d'un ou de deux litres, l'Erotik-Bier est habillée d'étiquettes et de capsules sur lesquelles se prélassent des femmes à moitié nues. Avec 5,5% d'alcool, elle respecte néanmoins les strictes règles de fabrication de la bière inscrites dans une loi de 1516 (Reinheitsgebot).Pour allécher les clients, Jürgen Hopf n'a pas hésité à faire miroiter que sa bière contenait du Viagra. « Je fais confiance à l'effet placebo », plaisante le brasseur.Une bière pour les femmes ?Une blague qui n'a pas été toujours comprise par tout le monde. Ainsi, un client l'a réveillé en pleine nuit pour se plaindre. « Il avait déjà bu sept bières et ne sentait aucun effet stimulant », raconte le brasseur, qui lui a conseillé de se coucher et de recommencer l'opération le lendemain avec un peu plus de retenue ...Jürgen Hopf pense maintenant lancer une bière érotique pour les femmes. Qui a dit que les Allemands n'avaient pas d'humour ?

La Baise bock promet un bon coup de buzz

La Baise bock promet un bon coup de buzz

Un nectar interdit aux moins de 18 ans à butiner avec curiosité. Servie à partir de mercredi dans une poignée de bistrots, et accompagnée à chaque fois d'une exposition de dessins érotiques, la Baise Bock n'a rien d'une bière ambrée traditionnelle. Produite à Schiltigheim par la microbrasserie Storig, la boisson, qui allie gingko, ginseng, bois bandé et houblon, se veut aphrodisiaque.

« Tout a commencé par une brève de comptoir », explique Marc-Paul Baise, qui a donné son nom au projet. Le patron du bar les Douze apôtres se lamentait de la baisse de consommation de bière, et cherchait une idée pour le Mondial de la bière, qui va se dérouler à Strasbourg (lire ci-contre). « On s'est alors dit "Pourquoi ne pas créer une boisson amoureuse, qui fasse parler ?" »

Pour ce premier essai, seuls « trois fermenteurs » de Baise Bock - comprendre vingt-et-un fûts de 30 litres -, ont été brassés par la microbrasserie, qui produit chaque année un millier d'hectolitres. « Notre objectif est de faire un buzz pour montrer que la créativité peut être un atout qualitatif pour la production locale », explique Gilles Le Quellec, l'un des quatre copropriétaires de la brasserie. Et pour cause, selon lui : « Le marché alsacien est très décevant, a contrario de ceux de Bretagne ou de Corse ». Car les propriétaires de cafés et de restaurants, qui ont « souvent un contrat avec une grande brasserie pour obtenir des avantages », constitueraient « un véritable frein au développement local », en ne laissant pas de place aux petites productions sur leur carte. Résultat, selon Gilles Le Quellec, « dans l'esprit de beaucoup d'Alsaciens, aujourd'hui, une bonne bière est allemande ou belge ».

Philippe Wendling

Dieses Erotik-Bier soll richtig heiß machen

Nackt gebraut

Dieses Erotik-Bier soll richtig heiß machenWunsiedel

- Jürgen Hopf ist schon ein komischer Kauz. Sein Job: Er ist Braumeister im oberfränkischen Schönbrunn bei Wunsiedel und er arbeitet am liebsten nackt. Lediglich eine knappe Schürze bedeckt sein bestes Stück, wenn er am Sudkessel steht.

Und warum steht der 53-Jährige aufs FKK-Brauen? Er glaubt, das hat eine erotisierende Wirkung auf das Bier. Und förderlich für den Verkauf scheint es auch zu sein.

Immerhin hat es das Erotik-Bier schon ins Beate-Uhse-Museum geschafft. Auch in Amerika und England wird das Bier gerne getrunken...

Hopfs Tipp für die richtige Dosierung des Bieres: Ein bis zwei Flaschen reichen - der Gerstensaft hat übrigens 5,5 Prozent Alkohol.

Ob das Bier wirklich wirkt - wissenschaftlich bewiesen ist es nicht.

Mehr Infos unter: www.lang-braeu.de

Rouler à 220 km/h au volant d'un plat de légumes

Rouler à 220 km/h au volant d'un plat de légumes

AVENIR La course automobile n'a pas sans raison l'image d'un sport gaspilleur. Rêvons: et si elle prenait un virage à 180°? (SP)Une voiture de course écologique sur la ligne de départ. Promise aux médailles en chocolat? Qu'importe, c'est un carburant possible…

Vous n'imaginez pas que course d'autos puisse rimer avec écolo? Certes, une rime aussi riche que Flavio Briatore - directeur déchu de Renault F1 - semble une perspective encore lointaine, mais la première voiture de course écologique est en «pole position» à l'Université anglaise de Warwick, grâce à des fonds alloués par l'Engineering and Physical Sciences Research Council britannique.

A la tête du projet, le médiatique - en Angleterre du moins - Dr Kerry Kirwan, ingénieur virtuose des polymères, connu notamment pour avoir conçu un boîtier de téléphone mobile biodégradable avec une graine de tournesol visible à l'intérieur: l'idée est que lorsqu'on jette le «Sunflower Phone» on soit incité à mettre le boîtier en terre, ce qui pousse en même temps au recyclage de la partie électronique. Globalement, le Dr Kirwan défend une technologie branchée sur le marché: celui du samedi matin, comme source de matériaux agricoles - mais les déchets industriels recyclés sont aussi l'ordinaire des projets de Kirwan.

Du mobile à l'automobile, Kerry Kirwan a tenu sa ligne. Destiné à la Formule 3, l'engin «WolrdF3rst» est biodégradable, mêlant bioplastiques tirés d'amidon de pomme de terre, recyclage de résines et fibres de carbone, renforcements en lin tissé. Le volant est en pulpe de carotte. Le carburant? Des graisses animales récupérées dans la cantine de l'université - version aménagée du «tigre dans le moteur»? - additionnées de… chocolat, en l'occurrence pas forcément le composé le plus durable à échelle plus large. La lubrification est à l'huile végétale, of course!

Les fanas de cylindrées rugissantes souriront devant tant de légumes sur roues, mais qu'on ne s'y trompe pas, cette verdure dopée au cacao, équipée d'un turbo, sait rugir aussi: 220 km/h en pointe, de 0 à 100 en deux secondes et demie! Le pilote Lewis Hamilton et le directeur d'écurie Ross Brawn ont apprécié.

Le baptême du feu, ce sera demain à Brands Hatch, dans le Kent, lors de la finale du championnat britannique de Formule 3. Ce jour-là, Kerry Kirwan et son équipe s'essayeront à montrer qu'un bolide compétitif est possible dans une philosophie d'exploitation durable des ressources. «Etre durable et vert peut être incroyablement sexy, joyeux. Et véloce!», c'est le message que Kirwan voudrait voir passer en trombe, esquisse d'un futur où courses de voitures et écologie iraient de pair. En se souvenant que le sport automobile a été de tous temps un lieu d'expérimentation pour l'automobile grand public… /JLR


Vidéo à découvrir sur www.impactworld.org.uk


JEAN-LUC RENCK



Gomme de pissenlit?

A voiture bio, pneus nés de petites fleurs jaunes? L'idée traîne dans l'Ohio de relancer une voie de fabrication des pneus inaugurée par l'Union Soviétique des années 1930: tirer le latex à caoutchouc de la racine d'un cousin kazakh-ouzbek de notre pissenlit. Une «carotte» de Taraxacum kok-saghyz contient 10 à 20% de matière substituable au latex tel que nous le récoltons depuis un millénaire par incision des troncs d'hévéas. Cette voie traditionnelle, que nulle chimie n'a jamais pu vraiment remplacer, est menacée par une maladie qui a tué la plupart des arbres à caoutchouc d'Amérique du Sud, laissant l'Asie du Sud-Est seule source de caoutchouc naturel à l'ancienne - ce qui ne fait pas forcément grand bien à ses forêts vierges.

Dans l'Ohio, on imagine d'interminables hectares exploités à l'aide de machines vouées à l'arrachage des bulbes de tulipes. Mais un vrai essor industriel du pneu en latex de pissenlit reste hypothétique, à l'heure où les biocarburants ont montré la concurrence désastreuse qui peut s'installer avec la culture de plantes comestibles. Resterait le débouché restreint de la compétition automobile? /jlr

lundi 12 octobre 2009

Probleme mit Cablecom-Boxen

Von Hans Galli. Aktualisiert am 10.10.2009

Der Empfänger für Fernsehbilder in HD-Qualität funktioniert bei einigen TV-Geräten nicht mehr: Wegen einer neuen Software kann ein Teil der Kunden der Kabelnetzbetreiberin Cablecom das hochauflösende TV-Signal nicht mehr empfangen.

Ende September erhielt Cablecom-Kunde S. in Thun einen Brief. Die Software seines HD-Receivers werde in den kommenden Tagen automatisch aufgerüstet – das im Hinblick auf die Einführung von Video-on-demand (Filme und Sendungen auf Abruf). Im Brief wird bereits vorgewarnt: «In Einzelfällen kann es leider vorkommen, dass nach der Umstellung, aufgrund von Kompatibilitätsproblemen zwischen Ihrem Fernsehgerät und der Mediabox, kein Bild mehr angezeigt wird.»

Tatsächlich blieb der Bildschirm bei der Familie S. in der vergangenen Woche plötzlich schwarz. Statt Digitalfernsehen gibt es seither nur noch wie früher das unschärfere analoge Bild. Die Cablecom hat S. jedoch versprochen, er werde in zwei Wochen als vorübergehenden Ersatz einen HD-Rekorder (ein Aufnahmegerät) erhalten – zum selben Monatspreis wie den Receiver (das reine Empfangsgerät).

Kopierschutz als Ursache

Laut Cablecom-Sprecherin Deborah Bucher funktioniert die neue Software bei rund 5 Prozent der Receiver-Kunden nicht. Offenbar versteht sich der HD-Receiver der Cablecom bei gewissen TV-Geräten nicht mit dem elektronischen Eingang für das hochauflösende Fernsehen. Konkret: Es geht darum, dass im Receiver ein Kopierschutz für die heruntergeladenen Filme eingebaut wird. Dieser Kopierschutz bereitet bei einigen TV-Geräten Probleme – nicht nur bei älteren: Familie S. hat ihren Fernseher vor anderthalb Jahren gekauft.

Die Cablecom sammelt die nicht kompatiblen Receiver ein. Die Kunden können bis zu einem Jahr den teureren Rekorder nutzen. Sie werden laut Bucher den Receiver der neuen Generation erhalten, sobald dieser verfügbar sein wird. Er werde nicht nur eine verbesserte Software beinhalten, sondern im Standby-Modus weniger als 1 Watt Strom verbrauchen.

(Der Bund)

mardi 6 octobre 2009

Geldeintreiber: In den Mühlen der Justitia - Beobachter

Geldeintreiber

In den Mühlen der Justitia

Text:
  • Matieu Klee
Ausgabe:
3/08

Wer einmal drin ist, kommt kaum mehr raus: Das Inkassobüro Intrum Justitia agiert aggressiv und begeht haarsträubende Fehler - betroffen davon sind nicht selten unbescholtene Bürger.

Dass sie sich korrekt verhalten hatte, nützte Brigitte Wildi nichts. Bereits Monate bevor sie vom aargauischen Oberentfelden ins nahe gelegene Gränichen umzog, informierte die 45-Jährige ihren Internetprovider Cablecom. Dabei erfuhr sie, dass die Firma am neuen Ort den Service nicht anbietet. Ihren Anschluss musste sie deshalb kündigen. Angeblich um Missbräuche zu verhindern, verlangte der Kabelriese von ihr einen Niederlassungsschein. Wildi tat wie geheissen. Sie glaubte, damit sei die Sache erledigt. Weit gefehlt.

Monate nach dem Umzug hatte sie plötzlich ein Schreiben von Intrum Justitia im Briefkasten. Das Inkassobüro springt ein, wenn Firmen bei Kunden ihr Geld nicht eintreiben können. Es stellt Forderungen im Namen einer Firma und treibt diese selbst ein. Der Beobachter hat mehrfach über die rauen Methoden der Geldeintreiber geschrieben.

Von Brigitte Wildi verlangte Intrum 40 Franken Abogebühr, einen Franken Zinsen, Fr. 10.75 «Kundenkosten» und einen sogenannten Verzugsschaden von 54 Franken (zu gerechtfertigten und ungerechtfertigten Forderungen siehe nachfolgende Box «Abzockertrick ‹Verzugsschaden›»): insgesamt Fr. 105.75. Die Geldeintreiber drohten: «Möglicherweise sind Ihnen die Konsequenzen des Nichtbezahlens nicht bewusst, aber (...) Einträge in die Bonitätsdatenbanken können sich nachteilig auf künftige Geschäfte wie auch auf Job- oder Wohnungssuche auswirken.» Das wollte Wildi auf keinen Fall riskieren - doch die angebliche Cablecom-Rechnung hatte sie nie gesehen. «Ich war geschockt, denn meine Rechnungen hatte ich immer pünktlich bezahlt», sagt sie.

Anzeige:

Sofort schickte sie ihrem Provider einen eingeschriebenen Brief und rief an. So erfuhr sie, dass Cablecom die Rechnung an ihre alte Adresse geschickt hatte - obwohl sie von Wildi den amtlichen Niederlassungsausweis erhalten hatte, auf dem ihre neue Adresse verbrieft war. Die Rechnung und die Mahnungen der Cablecom retournierte die Post als unzustellbar, weil Wildi auf einen Nachsendeauftrag verzichtet hatte. So erfuhr die Aargauerin erst vom Inkassobüro, dass sie dem Kabelriesen noch 40 Franken Abogebühren schuldete. Sie beglich die Schuld umgehend.

Systematisches Schikanieren

Doch schon bald lag das nächste Schreiben von Intrum Justitia in ihrem Briefkasten. Wildi reklamierte und erklärte, sie habe die Rechnung bezahlt. Intrum verlangte eine Quittung; Wildi faxte diese sofort. Kurz darauf erhielt sie wieder einen Brief der Geldeintreiber. Ihr Fax sei leider schlecht lesbar, sie solle die Quittung per Post schicken. Auch das erledigte sie umgehend. Fall abgeschlossen? Mitnichten.

Jetzt gelangte Intrum mit einer neuen Forderung an Wildi: «Wir wurden informiert, dass Sie die Rechnung direkt beim Kunden beglichen haben. Mit Ihrem Zahlungsverzug entstanden aber bei unserem Kunden wie auch bei uns zusätzliche Kosten, welche noch ausstehend sind», schrieb das Inkassobüro und setzte ihr das Messer an den Hals: Binnen fünf Tagen solle sie noch Fr. 65.75 zahlen. «Eine Frechheit. Eigentlich hätte ich eine Entschädigung verlangen sollen für all den Ärger und die verlorene Zeit», sagt Wildi. Schliesslich bat die Sachbearbeiterin einen Bekannten, der bei einer Gewerkschaft arbeitet, um Hilfe. Er schrieb einen Brief an Intrum. Seither herrscht Funkstille. Die Pressestelle von Intrum Justitia schreibt dem Beobachter, die Sache sei abgeschlossen. Wildi ist skeptisch: «Ob die Sache wirklich erledigt ist, weiss ich bis heute nicht», sagt sie.

Immer mehr Firmen treiben wie Cablecom ihr Geld nicht mehr selbst ein, sondern delegieren diese Arbeit an eine spezialisierte Firma. Das Geschäft mit den säumigen Zahlern boomt, die Zahl der Inkassoaufträge hat 2006 um vier Prozent auf 883'000 zugenommen. Die Gesamtsumme der Forderungen stieg auf 728 Millionen Franken. Intrum Justitia ist Marktführerin, hat 180 Mitarbeiter - und nach eigenen Angaben jährlich eine Million Fälle. Der Schweizer Markt ist attraktiv: Mit über 30 Prozent Umsatzrendite gehört er laut «Finanz und Wirtschaft» zu den rentabelsten Europas. Um das negative Image des skrupellosen Geldeintreibers loszuwerden, scheut Intrum keinen Aufwand: Abwechselnd tritt sie im Eishockey oder im Fussball als Sponsor auf. Die Medien werden mit Studien gefüttert, die meist unkritisch publiziert werden. Für diese Public-Relations-Arbeit heimste Intrum 2006 gar den «Award Corporate Communications», den Schweizer PR-Preis, ein.

«Schuldner werden mürbegemacht»

Was sich hinter der glänzenden Fassade abspielt, wissen die Schuldenberatungsstellen, die sich tagtäglich mit Inkassobüros herumschlagen, wie die Basler Stelle Plusminus. Leiter Michael Claussen: «Schuldner werden von Intrum Justitia systematisch mürbegemacht. Gegen ihre automatisierte Maschinerie kann man sich kaum wehren.» Einmal habe Plusminus 30 Mal intervenieren müssen, bis eine Kommunikation stattgefunden habe. «In vielen Fällen erhielten wir nur Standardantworten, die unsere Anliegen ignorierten», sagt er. Susanne Johannsen, Geschäftsleiterin der Zürcher Fachstelle für Schuldenfragen, bestätigt: «Das Bedrohungssystem von Intrum Justitia ist hochautomatisiert. Wer da reingerät, kommt so schnell nicht davon.»

Marlies Frei aus Zürich musste dies am eigenen Leib erfahren. Eine Namensvetterin hatte bei einem Versandhaus eine Digitalkamera bestellt, aber nie dafür bezahlt. Das Inkassobüro belästigte die falsche Marlies Frei per Telefon. Ihr Beantworter zeichnete mehrere Anrufe auf, bei denen ihr eine vollautomatisierte Stimme ins Gewissen redete: Sie solle doch endlich ihre Schuld begleichen. Ein entlarvendes Gebaren, findet Schuldenberater Mario Roncoroni vom Verein Schuldensanierung: «Mit dem Inkassobüro kann man selbst dann nicht reden, wenn es anruft.» Dass das Telefon auch mal von der Schwiegermutter beim Kinderhüten oder der Putzfrau abgenommen wird, ist für Robert Simmen, Geschäftsführer des Verbands Schweizerischer Inkassotreuhandinstitute, kein Problem: «Jeder ist selbst dafür verantwortlich, dass kein Unbefugter einen Anruf entgegennehmen kann.» Marlies Frei, die seit mehr als 40 Jahren an derselben Adresse wohnt, wehrte sich hartnäckig und erfolgreich. Intrum entschuldigte sich schliesslich bei ihr, sie sei verwechselt worden.

Ein Mix aus Arroganz und Ignoranz

Solche Fehler passieren immer wieder. Das bestätigt Oriana Gubinelli von der Hotline der Stiftung für Konsumentenschutz. Einer, der davon auch schon betroffen war, ist der Manager Alfred Doppler. Er schulde Cablecom über 3000 Franken Internet- und Telefonkosten, schrieb ihm Intrum Justitia. Komisch nur, dass Doppler noch nie mit der Firma zu tun gehabt hatte. Doch das kümmerte das Inkassobüro wenig. Es drohte im Februar 2006 mit der Betreibung. Doppler versuchte vergeblich, den Irrtum aufzuklären: Er rief mehrfach an, schrieb Briefe; bis er eine detaillierte Aufstellung der angeblichen Forderung in Händen hielt, musste er sich ein Vierteljahr gedulden. Der Schuldner hiess tatsächlich wie er, hatte aber eine ganz andere Adresse, was er Intrum im Mai mitteilte. Danach hörte er nichts mehr.

Auch seine schriftliche Nachfrage im Juli blieb unbeantwortet. Er musste seinen Anwalt einschalten, der im September den nächsten Brief schrieb. Jetzt erst reagierte das Inkassobüro und gestand die Verwechslung ein. «Am meisten ärgert mich die Machtlosigkeit. Als Betroffener hat man bei dieser Firma schlicht keine Ansprechpartner. Fehler passieren auch bei uns in der Industrie, aber man könnte es sich nie und nimmer leisten, die Leute einfach sitzenzulassen», ärgert sich Doppler.

Und plötzlich waren die Fälle erledigt

Er war so aufgebracht über die Ignoranz, dass er den Spiess umdrehte und drohte, seinen Aufwand in Rechnung zu stellen. Intrum schreibt dem Beobachter dazu: Das Ganze sei ein komplizierter Fall eines Betrügers. Mit dem Opfer des Betrugs, Alfred Doppler, aber sei «die Sachlage abschliessend geklärt worden». «Es ist richtig, dass wir lange Zeit den falschen Herrn Doppler angeschrieben haben. Gäbe es auf eidgenössischer Ebene einen Personenidentifikator, wäre dies nicht passiert.»

Vielleicht wäre es besser, das Unternehmen würde auf die eigenen Mängel fokussieren. Der Beobachter hat dem Inkassobüro ein Dutzend Fälle vorgelegt und um Stellungnahme gebeten. Die meisten entpuppten sich plötzlich als erledigt. Wer von Intrum Justitia zu Unrecht belangt werde, erhalte eine schriftliche Entschuldigung, verspricht die Pressestelle. Brigitte Wildi wartet bis heute auf ein solches Schreiben.

Abzockertrick «Verzugsschaden»: Verweigern Sie die Zahlung!

Inkassobüros schlagen auf die Rechnungen nicht nur Verzugszinsen, sondern immer auch einen sogenannten Verzugsschaden. Dieser ist meist völlig überrissen und kann leicht den eigentlichen Rechnungsbetrag übersteigen. Ob diese Praxis gerechtfertigt ist, ist denn auch heftig umstritten.

Jetzt legt der Verband Schweizerischer Inkassotreuhandinstitute ein Parteigutachten des Zürcher Rechtsprofessors Isaak Meier vor. Dieses kommt zum Schluss, der Verzugsschaden werde von den Inkassobüros zu Recht verlangt. Meiers Kernaussage: Der Gläubiger dürfe nach drei Mahnungen ein Inkassobüro einschalten. Denn dem Gläubiger könne nicht zugemutet werden, das Geld selbst einzufordern. Die Kosten für diesen Schritt könnten daher auf den Schuldner überwälzt werden.

Der Jurist und Beobachter-Experte Michael Krampf widerspricht: «Es gibt kein einziges Gerichtsurteil, das diese Behauptung bestätigt.» Im Gegenteil: Wer Geld eintreiben muss, ist von Gesetzes wegen verpflichtet, seinen Aufwand möglichst tief zu halten (Schadensminderungspflicht). «Es ist gar nicht nötig, ein Inkassobüro einzuschalten. Wer gemahnt hat, kann danach direkt betreiben, ohne Umweg über ein Inkassobüro», so Krampf. Der Beobachter rät deshalb:

  1. Den Verzugsschaden nie zahlen. Lassen Sie sich von angeblichen Sonderangeboten (Schuldrabatte) nicht blenden. Die Forderungen sind grundsätzlich überrissen.

  2. Der Verzugszins dagegen ist geschuldet.

  3. Kein Ratenzahlungsabkommen mit dem Inkassobüro unterschreiben, denn mit der Unterschrift werden auch die überhöhten Zuschläge akzeptiert.



Weitere Hinweise zu Inkassobüros

>> www.schuldenhotline.ch

Holländer sorgen für ungebremstes Internetvergnügen in der Schweiz - News Digital: Internet - tagesanzeiger.ch

Holländer sorgen für ungebremstes Internetvergnügen in der Schweiz

Von Angela Barandun. Aktualisiert am 30.09.2009

Eine Schwesterfirma der Cablecom wollte Filmdownloads künstlich verlangsamen. Die Konsumenten rebellierten. Die Schweiz profitiert.

Film-Download-Portale wie das von Apple: Verlangsamt in Holland.

Film-Download-Portale wie das von Apple: Verlangsamt in Holland.

Stellen Sie sich vor, die Post würde Ihre Briefe öffnen. Anhand von Inhalt, Absender und Empfänger würde sie entscheiden, wie schnell der Brief befördert wird. Wenn sie montags bis mittwochs etwa viele Rechnungen verschicken müsste, würde alles Private bis Donnerstag liegen bleiben. Ausserdem gäbe es Adressen, an welche die Post gar nicht oder immer nur besonders langsam liefert: etwa an Konkurrenten wie Fedex oder DHL.

Ein potenzieller Skandal

Im Fall der Post wäre das ein Skandal. Sie befördert jeden Brief gleich – sie ist neutral. Bei der Briefpost ist diese Neutralität staatlich verordnet, bei der elektronischen hingegen ist das in der Schweiz und in weiten Teilen Europas nicht der Fall. Theoretisch steht es jedem Internetanbieter frei, bestimmte Datenströme zu verlangsamen oder zeitweise zu unterbrechen. Es gibt keine Vorschriften zur Netzneutralität – also der Pflicht, sämtliche Daten gleichberechtigt zu transportieren.

In Holland hat sich dies UPC, eine Schwesterfirma der Cablecom, zunutze gemacht. Während Monaten verlangsamte sie den Datenverkehr mit Onlinetauschbörsen zwischen zwölf Uhr mittags und Mitternacht für sämtliche Kunden auf ein Drittel der abonnierten Geschwindigkeit. Das bestätigt der niederländische Interessenverein Kabelinternet Coax.nl gegenüber dem TA. «UPC vermarktete ihr teures Fiber Power Internet mit dem Argument, dass man Filme damit schneller runterladen kann. Dabei stimmte das in der Praxis gar nicht», sagt Peter de Jong von Coax.nl.

UPC krebst unter Druck zurück

Kein Wunder, waren die Konsumenten sauer. Nach den ersten Zeitungsartikeln dauerte es einen Monat, bis UPC dem öffentlichen Druck nachgab, sagt de Jong: «Plötzlich erklärte UPC, bei der Tempobremse habe es sich nur um Tests gehandelt – und diese seien jetzt vorbei.» In einer öffentlichen Erklärung sagte UPC: «UPC knijpt niet», was so viel heisst wie: «UPC drosselt die abonnierte Geschwindigkeit nicht.» Das war Anfang September. Seither laufen die Downloads von Tauschbörsen wieder deutlich schneller, sagt de Jong.

Offiziell begründet UPC die Tests damit, dass man versuche, «Überbelastungen des Netzes durch sogenannte Heavy User» zu vermeiden. Es sind aber auch andere Motive denkbar. In den USA wurde bereits vor einigen Jahren ein Fall publik, bei dem die Tempobremsen nichts mit Kapazitätsproblemen zu tun hatten. Der Kabelnetzanbieter Comcast hatte die Datenströme zu Onlinetauschbörsen immer wieder heimlich unterbrochen, um dadurch den eigenen Videodienst vor Konkurrenz zu schützen. Tatsächlich können Internetanbieter, die Filme via Onlinevideothek verkaufen, kein Interesse daran haben, dass ihre Kunden dieselben Filme kostenlos via Onlinetauschbörse herunterladen.

Kehrtwende bei Cablecom

Dass sich UPC Holland verpflichtet hat, künftig auf Tempobremsen zu verzichten, ist auch ein Erfolg für die Schweiz. Noch Ende August tönten Vertreter der Cablecom-Spitze gegenüber dem TA an, dass solche Drosselungen auch hierzulande diskutiert werden müssten. Damals war die Cablecom noch klar der Meinung, es gehe nicht an, dass die neuen Hochgeschwindigkeits-Abos Fiber Power Internet, die bis zu doppelt so viel kosten wie ein Durchschnittsabo, missbraucht würden, um reihenweise Kinofilme von Onlinetauschbörsen herunterzuladen.

Drei Wochen später ist das Thema vom Tisch. Die offizielle, von der Europazentrale der Cablecom-Besitzer abgesegnete Stellungnahme zur Tempobremse lautet: «Drosselungen sind für die Cablecom kein Thema. Solche Massnahmen entsprechen nicht unserer Politik.» Erst die Kunden mit höheren Download-Raten zu teureren Abos überreden und gewisse Datenströme dann künstlich verlangsamen – das hätte die Kunden wohl auch in der Schweiz erbost. Und wäre wohl ein schlechter Start für die neue Cablecom gewesen, die sich bald UPC nennen und den «Kunden in den Mittelpunkt» stellen will, wie Cablecom-Chef Eric Tveter Anfangs September im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» versprach. (Tages-Anzeiger)

dimanche 13 septembre 2009

Sonntag online

LOHNOBERGRENZEN:

NESTLÉ DROHT MIT ABZUG


Er lobt den Standort Schweiz. Und baut hier kräftig aus. Aber die Forderung nach staatlich festgelegten Lohnobergrenzen erzürnt Peter Brabeck (65). Er droht unverhohlen mit dem Abzug von Nestlé aus der Schweiz, falls das Volk zustimmt.

VON PETER BURKHARDT UND PATRIK MÜLLER

Herr Brabeck, Sie sind oberster Verantwortlicher über eine Firma, die 285 000 Menschen beschäftigt. Wie fühlt sich diese Macht an?
Peter Brabeck: Ich fühle nicht, dass ich viel Macht habe. Die Macht liegt bei der Politik. Auch eine grosse Firma ist Teil der Gesellschaft, und diese hat – repräsentiert durch die Politik – die Macht. Wenn Hugo Chavez in Venezuela entscheiden würde, dass er Nestlé verstaatlicht: Was habe ich da für eine Macht? Ich kann höchstens noch darauf bestehen, dass er uns gut entschädigt.


Jetzt spielen Sie Ihren Einfluss herunter.
Wenn Macht Gestaltungsmöglichkeit heisst, dann habe ich innerhalb von Nestlé sicher viel Macht – heute, als Verwaltungsratspräsident, allerdings weniger denn früher als CEO.


Wie führen Sie die Firma?
Sie meinen wohl, wie haben Sie geführt (lacht). Die Führung liegt jetzt bei Paul Bulcke, unserem CEO. Die wichtigste Aufgabe für mich ist die Auswahl des Managements.


Wie oft treffen Sie Ihren CEO?
Wir sehen uns in diversen Gremien immer wieder, Paul Bulcke ist ja auch Mitglied des Verwaltungsrats. Zudem haben wir monatliche Sitzungen, die wir lange Zeit im Voraus geplant haben. Wir haben ein sehr lockeres, freundschaftliches Verhältnis, unsere Büros sind gleich nebeneinander, wir gehen oft zusammen mittagessen. Wir arbeiten schon seit 25 Jahren zusammen, kennen uns auch privat sehr gut.


Sie verbringen auch einen Teil der Freizeit gemeinsam?
Wir waren schon gemeinsam mit dem Motorrad unterwegs, und Paul Bulcke ist wie ich ein passionierter Flieger.


Aber Sie fliegen nicht in derselben Maschine?
Das wäre zu riskant. Wir sitzen nie im gleichen Flugzeug.


Hat das Ihr Sicherheitsservice verboten?
Nein, der Menschenverstand.


Ein Thema, über das Sie mit Paul Bulcke reden, ist sicher die Krise, die auch Nestlé trifft: Der Umsatz ging im ersten Halbjahr zurück.
Da haben einige Medien und Analysten etwas übersehen. Fakt ist: In der ersten Jahreshälfte betrug unser organisches Wachstum 3,5 Prozent. Zugleich haben wir die operative Marge nochmals verbessert. Wir hatten eines der besten Resultate unserer Geschichte. Und das in der grössten Wirtschaftskrise seit fünfzig Jahren.


Überraschend ist aber, dass Nestlé kein Wachstumsziel mehr nennt.
Unser Nestlé-Modell basiert auf einem organischen Wachstum von 5 bis 6 Prozent – im Durchschnitt. Das gilt nach wie vor. Wir wuchsen im ersten Halbjahr 2008 8,7 Prozent, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 3,5 Prozent – das gibt durchschnittlich 6 Prozent.


Werden Sie in diesem Jahr 5 Prozent erreichen?
Das weiss ich nicht. Wichtig ist: Wir sprechen nicht von einem kurzfristigen, auf ein Jahr angelegten Ziel, sondern von einem Durchschnittswert. Entscheidend ist die langfristige Entwicklung.


Das sehen Analysten und die Börse zum Teil anders …
Als ich CEO wurde, haben mir die Analysten gesagt: Solange Nestlé keine Ak-tienoptionen für das Management einführt, wird die Firma immer unterbewertet sein. Heute sagen dieselben Analysten: Aktienoptionen sind das Schlimmste auf der Welt. Heute werden wir auch beglückwünscht dafür, dass wir keine Quartalsberichte machen – früher gabs dafür Kritik.


Nestlé gilt als Supertanker, der nur schwer zu bewegen ist. Wie führen Sie ihn?
Wir haben den Supertanker aufgebrochen und eine agile Flotte daraus gemacht. Jedes unserer Angriffsschiffe hat eine eigene Mannschaft, eine eigene Zielsetzung, trifft eigene Entscheidungen. Aber wir haben gemeinsame Begleitschiffe, die, bildlich gesprochen, das Öl und die Munition bringen – und die werden zentral gesteuert. Nehmen Sie als Beispiel unser Schnellboot Nespresso oder unseren grossen Zerstörer Nescafé: Die werden von je einem Admiral geführt, kennen das Geschäft und die Konkurrenten.


Was wird dezentral entschieden?
Alles, was der Konsument wahrnehmen kann. Das entscheiden die Länderchefs. Ein Nescafé schmeckt in der Deutschschweiz anders als in der Romandie. In der Deutschschweiz ist er leichter, weniger stark geröstet. Erst recht gelten solche Geschmacksunterschiede weltweit.


Wie wichtig ist für den Weltkonzern Nestlé die Schweiz?
Ich sage immer: Wir sind eine ausländische Firma, die seit 143 Jahren in der Schweiz ist. Heute sind 70 Prozent unserer Aktionäre Ausländer. Aber: Wir sind stolz auf unsere Schweizer Geschichte, deshalb haben wir eine rote Flagge mit weissem Kreuz auf unserem Gebäude in Vevey, deshalb führen wir unsere Konzernrechnung in Franken. Die Schweiz ist als Standort attraktiv, und ich hoffe, das bleibt so.


Haben Sie Zweifel?
Für den Standort Schweiz ist es wichtig, dass die Rechtssicherheit erhalten bleibt – sie muss zum Teil sogar wiederhergestellt werden.


Ist sie beschädigt?
Die Rechtssicherheit, die wie ein Granitblock war, ist aufgeweicht worden. In letzter Zeit gab es Druck von aussen auf die Schweiz, und es gab auch populistischen Druck von innen. Da hat man gesehen, dass Regierung und Parlament relativ schnell bereit waren, bisheriges Recht zu ändern. Das ist schädlich für einen Standort. Die Schweiz war doch dafür bekannt, dass sie solchem Druck nicht nachgibt.


Sie meinen das Durchlöchern des Bankgeheimnisses gegenüber Amerika im Fall UBS?
Es gibt verschiedene Beispiele. Auch der deutsche Finanzminister hat Druck ausgeübt, es gibt Druck von überall. Auch von innen: von Parteien und von Initiativen.


Kann ein so kleines Land internationalem Druck überhaupt standhalten?
Muss es so weit kommen, dass es zu internationalem Druck kommt? Das ist die interessantere Frage.

Lesen Sie das ganze Interview in der gedruckten Ausgabe oder über E-Paper!


Samstag, 12. September 2009 22:50

Peter Brabeck aus Österreich ist einer der mächtigsten Wirtschaftsführer der Welt. Seit 2005 ist er Verwaltungsratspräsident des weltgrössten Nahrungsmittelkonzerns Nestlé, den er von 1997 bis 2008 als Konzernchef führte. Zudem sitzt er in den Verwaltungsräten von Credit Suisse, Roche und L’Oréal, ist Präsident des International Business Council und Mitglied des Foundation Board des World Economic Forum. Brabeck verbrachte sein ganzes Berufsleben bei Nestlé. Seine Karriere startete er 1968 als Glaceverkäufer. Brabeck ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder. Der leidenschaftliche Pilot, Bergsteiger und Motorradfahrer wird im November 65. Foto: Raphael Hünerfauth

SonntagsZeitung | Kultur

Die Formel 1 der Antike

Der Kitzel eines Unfalls fährt immer mit:

Eine Quadriga beim Probegalopp in Oberhausen


Gigantische Arena-Spektakel wie «Ben Hur Live» und «Walking with Dinosaurs» nehmen es mit Kino und Fernsehen auf

von Christian Hubschmid

Plötzlich bricht die Achse. Der Streitwagen fliegt durch die Luft. Der Lenker wird von den Pferden weitergeschleift, bis er sich überschlägt und regungslos liegen bleibt. Ein Sanitäter eilt herbei.

Vieles ist echt an der «Ben Hur Live»-Show. Die handgeschmiedeten Stahlschwerter der Gladiatoren klirren scharf, die Vierspänner jagen im vollen Galopp durch die Arena. Für das bombastische Spektakel wurde sogar ein neues Wort erfunden: «Monutainment». Macht sich die Unterhaltungsindustrie auf, das Kino mit seinen eigenen Waffen zu schlagen?

«Ich wünsche mir, dass die Show wie der Film eine Legende wird. Fünfzig Jahre lang soll sie gespielt werden.» Franz Abraham ist der Produzent des anachronistisch anmutenden Unternehmens. Der 45-jährige Bayer spielt Feldherr über Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen, die so authentisch werden sollen, wie es sie seit dem Circus Maximus in Rom nicht mehr gab. Dabei sieht Abraham nicht gerade martialisch aus. Mit seinen adligen Gesichtszügen und seiner Nicht-ganz-von-dieser-Welt-Windfrisur gleicht er einem filigranen Dirigenten. Tatsächlich ist der Pionier des pubikumswirksamen Musiktheaters ein Freund der Klassik. Seine Freiluft-«Aida» hat er von Paris bis Abu Dhabi gezeigt, in Rio haben 150 000 Menschen seiner «Carmina Burana» zugejubelt. Aber er hat auch eine Schwäche für gefährlichere Hobbys.

Als Junge wollte der studierte Philosoph Rennfahrer werden. Er trat in die Fussstapfen seines rennsportverrückten Vaters, der auf dem Hockenheim ums Leben kam, und kämpfte sich bis in die Formel 3 vor. Dann der Unfall in einer Nebelnacht, der ihn seine Karriere - und beinahe seinen Kopf - kostete. Zusammengeflickt blieb ihm nur die Liebe zur Musik, die er von seiner Mutter, einer Pianistin, geerbt hatte. Und die er mit ebenso kühner Leidenschaft auslebte. David Bowie und die Rolling Stones gehörten bald zu den Kunden seiner Agentur Art-Concerts.

Heute ist Franz Abraham sichtlich nervös. Neun Tage vor der Uraufführung in London steht
eine doppelte Premiere bevor: der erste volle Durchlauf - und erst noch vor Publikum.

500 Tonnen Sand und über 50 Kilometer Kabel

Mehrere Hundert Kinder aus dem Ruhrgebiet werden in die König-Pilsener-Arena in Oberhausen gekarrt. Zum ersten Mal wird das spezielle Lautsprechersystem, das auf jedem Sitzplatz Dolby-Surround-Effekt garantieren soll, an lebendigen Leibern getestet. Zum ersten Mal sieht die Öffentlichkeit die Quadriga-Gespanne über die ausgeklügelte Sand-Textil-Mischung stieben. «Aber schreiben Sie um Gotteswillen keine Kritik», schärft Abraham ein, «es fehlen noch 350 Kostüme.»

350 Kostüme - ein Klacks. Es fällt in dieser Materialschlacht kaum auf, dass ein paar Sklaven noch in Nike-Turnschuhen unterwegs sind. 500 Tonnen Sand liegen in der Arena, über 50 Kilometer Kabel halten die vielen Tonnen Ton- und Lichttechnik in der Schwebe. 65 Laster stehen draussen bereit, um die Galeeren, Tempelsäulen und Marmorbrunnen nach London, Zürich und Budapest zu transportieren. Zwei Shows pro Stadt müssen ausverkauft sein, damit es rentiert, sagt Abraham. Es gibt keinen grossen Investor, keine öffentliche Hand, die das Risiko mitträgt. Jeden Euro des 6-Millionen-Budgets hat Abraham zusammentelefoniert.

Jetzt nimmt Abraham ein Mikrofon und schreitet in die Arena. Dem kindlichen Publikum erzählt er die Geschichte vom jüdischen Prinzen Judah Ben Hur, der auf eine Galeere verbannt wird und sich an seinem ehemaligen Freund rächen will, am Ende aber doch erkennt, dass Vergebung stärker ist als Hass. Abraham hat den vorgedruckten Pressetext vor sich, schweift aber immer öfter ab und holt immer weiter aus. Er schwadroniert vom Niemals-aufgeben-Dürfen und vom Sinn von Niederlagen, als wäre er nicht der Eventmanager eines kommerziellen Unterhaltungsunternehmens, sondern ein von seiner Mission getriebener Priester. Die Pressefrau, die den Text geschrieben hat, rauft sich die Haare.

Anti-Fernsehen, zum Greifen nah, langsam und sinnlich

Er sei tief religiös, bayerisch katholisch, erklärt Abraham später. Rennfahren sei noch immer seine grösste Leidenschaft, aber er sei nie mehr an einem Autorennen gewesen. Er halte es emotional einfach nicht aus. Ist Ben Hur also die Erlösung von einer teuflischen Besessenheit, ein therapeutisches Passionsspiel? «Die Spiritualität der Geschichte liegt unter der Oberfläche», sagt Abraham nur. «Der Film von 1959 hat sie eher verdeckt. Wir wollen nach ihr graben.» Ob dies gelingt, dürfen wir nicht verraten. Aber schon mal so viel: Die Effekte allein machen gläubig. Die märchenhaften Kostüme zaubern orientalischen Glamour herbei. Der Soundtrack von Stewart Copeland - Schlagzeuger von The Police - vereint die Wucht rammender Galeeren mit der Sensibilität eines antiken Begräbnisses. 400 Juden, Gladiatoren und Sklaven bewegen sich nach Broadway-Methoden in Basar, Fest und Schlacht. «Das Ben-Hur-Spektakel bietet den Reiz des Filmepos - in der Hälfte der Zeit», lobt schon mal die «Times».

Ben Hur nach Abraham-Art ist Anti-Fernsehen. Zum Greifen nah, langsam, sinnlich. Es stinkt nach Rauch und Schwefel, schwitzende Tänzer und Schauspieler schieben die Galeeren über den Sand, mit Ausnahme des Erzählers wird ausschliesslich lateinisch und aramäisch gesprochen. Und der Kitzel eines Unfalls fährt immer mit.

«Jeder Stuntman ist für seine eigene Sicherheit verantwortlich», erklärt Abraham. Der Unfall vom Anfang war gespielt, der Überschlag des Wagenlenkers nicht. Er habe einen Fehler gemacht, sagt Abraham. Pferdeflüsterer Nicki Pfeifer hat den Pferden beigebracht, im scharfen Galopp die Kurve zu kriegen. Ein Adler, zwei Falken und fünfzig Tauben flattern ebenfalls dressiert herum. Aber Tiere bleiben Tiere. Für den zweiten Durchlauf muss das Wagenrennen abgesagt werden. Die Pferde brauchen Schonung.

Und der Wagenlenker? Hat nur eine blutige Nase. Also wieder ab in die Arena!

Ben Hur Live: Zürich, Hallenstadion, 13., 14. November

Publiziert am 13.09.2009

Krankenkasse ködert Kunden mit Schweinegrippe (Schweiz, NZZ Online)

Krankenkasse ködert Kunden mit Schweinegrippe


Die Groupe Mutuel empfiehlt wegen der Schweinegrippe den Abschluss einer Zusatzversicherung. Der Konsumentenschutz ist empört. Der Bund sagt, die Grundversicherung genüge.

Heidi Gmür

Die Groupe Mutuel ködert Tausende ihrer Versicherten mit einem «Sonderangebot» zur Schweinegrippe. Konkret preist die Krankenkasse eine «Heilungskosten-Zusatzversicherung» an. In einem Brief schreibt sie: «Die Leistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung garantieren keine vollständige Rückerstattung Ihrer Gesundheitskosten.» Gewisse präventive und therapeutische Leistungen seien nicht gedeckt. Explizit wird auf «spezifische Behandlungen in Zusammenhang mit der pandemischen Grippe (H1N1)», der Schweinegrippe, verwiesen. «Um die Lücken zu schliessen», empfiehlt die Kasse daher, diese Zusatzversicherung abzuschliessen – und so unter anderem von der Kostenübernahme für Impfungen und gewisse Medikamente zu profitieren. Wer rasch zuschlägt, spart eine Monatsprämie.

Dass die Groupe Mutuel mit diesem Angebot suggeriert, man brauche eine Zusatzversicherung, um im Falle der Schweinegrippe einen genügenden Versicherungsschutz zu haben, stösst auf Unverständnis und Kritik.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) betont, dass die Grundversicherung «im Zusammenhang mit der pandemischen Grippe H1N1 einen genügenden Versicherungsschutz bietet». Sie übernehme auch die Kosten für das Medikament Tamiflu, wenn der Patient zu einer Risikogruppe gehört. Das BAG gibt zudem erstmals bekannt, dass «die Impfung für alle kostenlos sein wird».

Von einem «Geschäft mit der Angst» spricht die Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz, Simonetta Sommaruga. «Es wird der Eindruck erweckt, dass bei der Schweinegrippe andere Regeln gelten als sonst, dass die üblichen Leistungen nicht durch die Grundversicherung bezahlt werden.» Bereits der Begriff Heilungskosten sei problematisch: «Gerade die Heilungskosten werden vollumfänglich durch die Grundversicherung gedeckt.» Die Stiftung gehe derzeit davon aus, dass das Angebot irreführend sei, und prüfe daher eine Strafanzeige gegen die Groupe Mutuel wegen unlauteren Wettbewerbs.

Sommaruga kritisiert auch die mangelnde Kostentransparenz des Angebots. Tatsächlich gibt die Groupe Mutuel bloss die Kosten bis Ende Jahr an: 23 Franken und 10 Rappen. Erst im Kleingedruckten erfährt man, dass der Vertrag in der Regel erst nach fünf Jahren kündbar ist. Wer die Versicherung abschliesst, muss folglich mit Prämien von total 462 Franken rechnen.

Groupe-Mutuel-Sprecher Yves Seydoux verteidigt das Angebot: «Es ist als Dienstleistung für unsere Kunden gedacht. Sie haben die freie Wahl.»

mercredi 2 septembre 2009

LeTemps.ch | «Cablecom a fait des erreurs envers ses clients»

LeTemps.ch | «Cablecom a fait des erreurs envers ses clients»

Internet mercredi2 septembre 2009

«Cablecom a fait des erreurs envers ses clients»

Par Propos recueillis par Anouch Seydtaghia, Zurich
En poste depuis trois mois et demi, Eric Tveter, directeur du câblo-opérateur, parle pour la première fois des soucis techniques et répond à la colère de nombreux clients. Il annonce de nouvelles offres et un changement de nom

Eric Tveter parle. Nommé directeur de Cablecom le 12 mai, l’Américain de 50 ans s’exprime pour la première fois sur les problèmes techniques et de services rencontrés par ses clients.

Le Temps: De nombreux clients sont furieux à cause de la faible qualité de votre service après-vente et des pannes. Que leur répondez-vous?

Eric Tveter: Nous sommes conscients de ces problèmes et en sommes désolés. Cablecom a fait des erreurs envers ses clients et tente aujourd’hui de les réparer. Certains chiffres, comme le temps d’attente à notre hotline, étaient inadmissibles. Mais nous agissons depuis plusieurs mois pour améliorer la situation. Ce temps d’attente a été divisé par deux, et nos employés ne sont plus mesurés selon le nombre d’appels pris en charge, mais selon le nombre de cas résolus. J’ai enlevé les tableaux électroniques qui leur indiquaient le nombre de clients en attente. Et 200 cadres vont se rendre au domicile de nos clients pour écouter leurs doléances.

– Certains employés écrivent, sur des sites spécialisés, qu’ils ne sont pas fiers de travailler pour Cablecom…

– J’en suis conscient. Nous avons lancé un programme de remotivation et d’amélioration de l’encadrement des collaborateurs. Les premiers résultats sont là, mais le processus sera long. Et il n’est pour l’heure pas question d’engager de nouveaux employés.

– L’image de Cablecom semble affectée, surtout en Suisse romande.

– Notre image est encore plus mauvaise en Suisse alémanique. Laissez-moi un peu de temps. Le nombre de dossiers en souffrance diminue et nos processus s’améliorent. Savez-vous que nous avions 2000 lettres types différentes? Cela explique pourquoi certains clients ne recevaient pas la réponse adéquate. Notre slogan «Changing for you» ne sera pas une formule creuse.

– Y aura-t-il d’autres améliorations?

– Nous réduisons le nombre de coupures d’accès aux réseaux, qui intervenaient sans que les clients en soient informés. Et la facturation s’effectuera pour le mois en cours, et non pas pour les deux mois à venir.

– Cablecom a mis plus de six mois à trouver un nouveau directeur. Avez-vous hésité?

– Non, le défi est important, mais j’aime la Suisse et suis très motivé.

– Au premier semestre, Cablecom a perdu des clients dans tous ses marchés. Cela vous inquiète-t-il?

– Notre priorité est d’améliorer notre qualité. Mais il est clair que nous devons croître et que je dois rendre des comptes à mes supérieurs.

En quelques années, Cablecom a changé trois fois de propriétaire, sans vision à long terme…

– Nous donnons l’impression d’être une vache à lait. C’est faux. Depuis notre rachat en 2005 par UPC Broadband, un milliard de francs a été investi dans le réseau. Nous investissons 25% de notre chiffre d’affaires, alors que la proportion est de 15% chez Swisscom. Le but est de construire le meilleur réseau suisse.

– Beaucoup de Suisses préfèrent payer plus cher pour un service après-vente de qualité…

– Nous nous améliorons. Et nous lançons des offres à très haut débit, jusqu’à 100 mbit/s, à Zurich, Berne et Winterthour. D’ici à fin 2010, ces offres seront proposées en Suisse romande, tout comme un service de vidéo à la demande.

– Vous ne proposez que 250 films à la demande à Zurich…

– Oui, nous avons des soucis car un concurrent (ndlr: Swisscom) a négocié des accords exclusifs avec des fournisseurs. Mais notre présence internationale doit nous permettre d’élargir notre catalogue.

– Selon les rumeurs, votre société pourrait changer de nom.

– Notre but est de renommer Cablecom en UPC, sans doute en 2010.

– Pour effacer la mauvaise image?

– Nos clients nous donneront une seconde chance. Toutes les filiales d’UPC Broadband s’appellent UPC. Ce changement est logique.

mardi 1 septembre 2009

Le gang des banquiers d'UBS - L'économie en crise - Le Monde.fr

Le gang des banquiers d'UBS
LE MONDE | 27.08.09 | 14h38 • Mis à jour le 27.08.09 | 19h29

e m'appelle Tarantula. Ce n'est pas mon vrai nom, mais l'information que je vais vous livrer va mettre en danger ma vie et mettre fin au secret bancaire suisse." Quand, en août 2007, le bureau du Financial Times à Zurich reçoit ce mystérieux coup de téléphone, personne ou presque n'a jamais entendu parler de Bradley Birkenfeld, l'homme par qui le scandale UBS est arrivé.


Cette "gorge profonde", un ancien banquier d'UBS, semble alors animée d'un fort désir de vengeance contre son ancien employeur. Après cinq ans passés à Genève au sein de la division gestion de fortunes pour la zone Amériques, il dit avoir des révélations fracassantes à faire. Quelques mois plus tard, il les fera à la justice américaine. Il raconte alors par le menu une étonnante histoire : celle d'une brigade de banquiers privés basée en Suisse, dont il faisait partie, et qui, de 2001 à 2007, a écumé les Etats-Unis avec des méthodes d'espions pour attirer les fonds non déclarés au fisc de milliers de riches Américains.

La fraude porte sur des milliers de comptes secrets ouverts au nom de sociétés offshore, trusts et fondations, pour un montant de 20 milliards de dollars (14 milliards d'euros). En violation des engagements pris : en 2001, UBS, comme d'autres établissements suisses, a signé un accord avec les Etats-Unis - le Qualified Intermediary (QI) - l'engageant à fournir l'identité de ses clients américains au fisc de leur pays. Officiellement, la banque n'a pas le droit de prospecter sur le territoire américain à partir de la Suisse.

Bradley Birkenfeld va enchaîner les dépositions devant l'Internal Revenue Service (IRS, fisc américain). Il est aussi auditionné par la sous-commission d'enquête permanente du Sénat. Documents et expérience à l'appui, il décrit l'incroyable cuisine des banquiers d'UBS. Une collaboration qui ne l'a pas empêché d'être condamné, vendredi 21 août, à trois ans et quatre mois de prison ferme par le tribunal fédéral de Fort Lauderdale, en Floride, pour avoir aidé un milliardaire américain, Igor Olenicoff, à dissimuler 200 millions de dollars.

"Il y avait environ 25 personnes à Genève, 50 à Zurich et de 5 à 10 à Lugano (...). C'était une machine puissante. Je n'ai jamais vu une banque aussi importante faire de tels efforts pour cibler le marché américain", confie Birkenfeld, le 11 octobre 2007, aux auditeurs de la sous-commission d'enquête permanente du Sénat.

Quatre à six fois par an, les banquiers, raconte-t-il, se rendent dans les plus grandes villes américaines pour y rencontrer leurs riches clients et en attirer de nouveaux. Le département de la sécurité intérieure (Homeland Security) a répertorié 500 voyages effectués de 2001 à 2008 par une vingtaine de banquiers.

Au cours de ces visites, qui durent une à deux semaines, le rythme est effréné. "Nous devions assister aux événements sportifs. Nous devions aller dans des salons automobiles ou des dégustations de vin... L'idée était d'aller là où flânent les gens riches, et de leur parler", confie Bradley Birkenfeld. Pas difficile durant un cocktail de tendre sa carte de visite : "Les gens voyaient immédiatement en vous quelqu'un pouvant ouvrir de nouvelles perspectives et des comptes en banque."

La foire de Bâle à Miami (Art Basel Miami), en partie sponsorisée par UBS, est à l'époque une place de choix pour rencontrer de riches Américains. Mais il y a aussi les tournois de golf ou de voile, les concerts de musique classique. Pour les Américains fortunés, l'avantage de confier leurs millions à un banquier suisse est toujours le même : "Evasion fiscale... Les gens ont aussi toujours aimé l'idée qu'ils pouvaient cacher quelque chose à leur épouse, ou peut-être à leur partenaire en business." "Durant toute ma carrière, je n'ai jamais vu quiconque déclarer un seul de ces comptes suisses", témoigne Birkenfeld.

Les banquiers d'UBS, entourés d'un réseau d'avocats et de comptables, proposent d'ingénieux montages. L'identité des contribuables américains est cachée via des sociétés écrans. Bradley Birkenfeld travaillait main dans la main avec Mario Staggl, un avocat fiscaliste employé dans un trust au Liechtenstein. Le milliardaire Igor Olenicoff, qui avait ouvert des comptes en Suisse, en Angleterre et aux Bahamas, s'abritait entre autres, derrière des sociétés écrans au Liechtenstein et au Danemark, comme le détaille l'acte d'accusation de Birkenfeld.

Les banquiers prodiguent également des conseils à leurs clients : déposer de l'argent liquide dans des coffres en Suisse, ou encore acquérir avec les fonds non déclarés des bijoux, ou des oeuvres d'art. Pour l'un d'entre eux, Bradley Birkenfeld raconte avoir acheté des diamants, ensuite emportés aux Etats-Unis dans un tube de dentifrice. La règle d'or est la discrétion. Pour entrer sur le territoire américain, certains gestionnaires de fortunes se font passer pour des touristes ou des amis. Dans leurs mallettes, ils ont des notes cryptées contenant des informations bancaires, des documents écrits à la main avec des noms de code. Leurs ordinateurs sont équipés pour recevoir des informations ultraconfidentielles. "Même si les douaniers américains les avaient ouverts, ils n'auraient rien vu", ajoute Birkenfeld.

Tout cela est destiné aux clients auxquels on déconseille de recevoir leurs relevés de compte par la poste ou de communiquer par courriel ou par téléphone. Et quand les riches Américains se déplacent en Suisse, en moyenne tous les six mois, les documents qu'ils consultent sont ensuite passés à la broyeuse.

Bradley Birkenfeld n'hésite pas non plus à charger ses supérieurs. Selon lui, Martin Liechti, alors chef de la division gestion de fortunes pour le continent américain, fixait à ses troupes des objectifs toujours plus élevés pour attirer de riches Américains fraudeurs du fisc. En avril 2008, il a été brièvement interpellé à New York, son ordinateur portable saisi. Les enquêteurs y ont trouvé d'intéressants documents. Comme ce courriel de bonne année envoyé en 2007 : "Nous sommes passés en 2004 d'un montant de 4 millions (de dollars) de fonds sous gestion par conseiller en clientèle à un montant de 17 millions en 2006. Nous devons continuer à avoir de l'ambition et aller jusqu'à 60 millions ! (...) Ensemble, en équipe, je suis convaincu que nous allons réussir."

Rien ne prédestinait Bradley Birkenfeld à déclencher un tel scandale. La carrière de cet homme issu de la bonne bourgeoisie du Massachusetts a d'abord démarré en fanfare. En 2001, après avoir travaillé durant cinq ans à Genève pour le Crédit suisse et la Barclays, il est engagé par UBS. Dans ses bagages, il amène le fameux milliardaire Igor Olenicoff. Une lettre de recommandation de travail atteste alors de son caractère "très communicatif" et de son "esprit positif".

Mais, dès 2004, le vent tourne : on lui reproche son manque de performance. Le ton monte. L'Américain tombe alors incidemment sur une directive d'UBS indiquant que la prospection de nouveaux comptes aux Etats-Unis est interdite. Tout le contraire de son job ! Le banquier, qui se rêve soudain dans la peau d'un whistleblower ("dénonciateur d'irrégularités") aurait signalé la chose à sa hiérarchie, comme il l'a raconté aux enquêteurs. Sans succès. Fin 2005, furieux et amer, il claque la porte d'UBS, avec une indemnité de 500 000 francs suisses (329 000 euros), emportant également des documents, courriers et courriels compromettants.

Il aurait sans doute poursuivi ailleurs sa carrière de gestionnaire de fortunes, si son client Igor Olenicoff n'avait pas été confondu par le fisc puis jugé en avril 2007. Bradley Birkenfeld apprend alors qu'il a été dénoncé, et décide de se mettre à table.

Pour le moment, il est le seul banquier d'UBS à avoir été condamné. Le 19 août, après la signature d'un accord extrajudiciaire entre Washington et Berne, la banque a échappé de justesse à un retentissant procès, le grand déballage public a donc été évité. UBS devra transmettre d'ici un an les données de 4 450 comptes bancaires non déclarés, alors que la demande du fisc portait au départ sur 52 000 comptes.

Mais presque chaque semaine de nouveaux détails sur le scandale UBS remontent à la surface aux Etats-Unis. D'anciens clients américains de la banque commencent à sortir du bois. Cent cinquante ont déjà été inculpés sur la base de données transmises en février par la Suisse. Quatre d'entre eux ont plaidé coupable. Leurs dépositions sont consultables sur le site du tribunal du district sud de Floride.

Fin juillet, Jeffrey Chernick, un industriel du jouet qui a dissimulé 8 millions de dollars, lançait un pavé dans la mare. Il racontait comment son banquier suisse, employé d'abord par UBS puis par un petit établissement zurichois, et son avocat lui rendaient visite "habillés en touristes pour ne pas être repérés". M. Chernick dit que, un an plus tôt, alors que l'affaire UBS éclatait, il a voulu se signaler au fisc. Ses conseillers l'en auraient dissuadé. Le banquier lui aurait proposé un service : un de ses contacts haut placés à Berne pouvait vérifier si son dossier faisait partie de ceux qui intéressaient Washington. Cette prestation aurait été payée 45 000 dollars. Une enquête a été ouverte en Suisse.


Vous pouvez consulter les déclarations de Bradley Birkenfeld aux adresses suivantes :

http://hsgac.senate.gov/public/_files/071708PSIReport.pdf

http://gswlaw.com/irsblog/2009/03/04/united-states-of-america-v-ubs-ag-declaration-of-daniel-reeves