lundi 22 septembre 2008

Hotel-Rating: Urlauber lassen Dampf ab im Web

Schimmelpilz im Bad und unfreundliches Personal: Wieder daheim bewerten User ihre Hotels im Netz.

[10.07.08] Auf deutschsprachigen Websites wie «tripadvisor.de» oder «holidaycheck.ch» können Urlauber Hotels bewerten und damit anderen Reisenden die Wahl der Unterkunft erleichtern. Doch wie verlässlich sind solche Erfahrungsberichte?

Subjektive Berichte
«Das Zimmer war klein und extrem laut», beschwert sich ein Urlauber auf «tripadvisor.de» über ein Hotel in Barcelona. «Grossartiges Essen und ein sehr schönes Zimmer», beschreibt ein anderer Gast das gleiche Hotel. Natürlich sind diese Berichte subjektiv. «Aber wenn sich unter zwanzig Einträgen nur ein positiver findet, wird der Leser dies einzuschätzen wissen», findet Uschi Vogg, PR-Verantwortliche bei «tripadvisor.de». Zudem können User Fotos hochladen und damit ein «realistisches Bild» vermitteln.

Bei «tripadvisor.de» wie auch bei «holidaycheck.ch» reicht es zwar, eine gültige E-Mail-Adresse anzugeben, um Bewertungen schreiben zu können. Um Missbrauch zu verhindern, kontrollieren aber beide Anbieter vor der Veröffentlichung die Qualität der Beiträge, wie Uschi Vogg und Nadja Waldraff, Pressereferentin bei «holidaycheck.ch», versichern.

Mehrheitlich positiv
Als schädlich für die Reisebranche betrachten sich die Anbieter nicht. «Durch die Bewertungen wird gezielter gebucht, nicht weniger», so Waldraff. Zudem sei die Mehrheit der Einträge positiv, sagt Vogg. Auch Mario Lütolf, Direktor des Schweizer Tourismus-Verbandes, zeigt sich gelassen.

Der Entwicklung im Internet könne sich die Reisebranche ohnehin nicht widersetzen und mit Hilfe verlässlicher Bewertungen liesse sich «die Qualität der Beratung in den Reisebüros steigern». Schliesslich werde die Aussicht auf Entlastung und auf umfassende Beratung «den Gang zum Reisebüro nicht überflüssig machen», so Lütolf weiter.

Von Bartosz Wilczek

dimanche 14 septembre 2008

Une firme bâloise achète le téléréseau d’Avenches

COMMUNICATIONS

La société EBL arrive dans le Nord vaudois. Elle fournira la télévision, l’accès à internet et au téléphone dans quatorze communes.

La coopérative EBL (Elektra Baselland) débarque en pays vaudois: elle vient de racheter Teledistri SA, propriétaire du téléréseau câblé avenchois. Désormais, EBL sera le fournisseur de treize autres villages: Bellerive, Constantine, Cudrefin, Donatyre, Faoug, Oleyres, Missy, Saint-Aubin (FR), Vallamand, Villarepos, Villars-le-Grand, ainsi que Montagny et Cousset (FR).

Teledistri, qui représente 3300 clients, a investi 6 millions de francs dans son réseau depuis 1988. «Nous étions face à un choix, a expliqué hier Philippe Bosset, président de Teledistri. Il faut investir dans le numérique, l’internet et le téléphone. Cela demande des compétences pointues et d’importants moyens financiers. » EBL compte injecter près de 2,5 millions dans les raccordements en fibre optique.

Une autre société était sur les rangs pour le rachat de Teledistri. EBL l’a emporté «grâce à l’expérience et le fait que c’est une coopérative, elle n’est pas uniquement préoccupée par le profit», indique M. Bosset. Basée à Liestal (BS), EBL fournit principalement de l’électricité, mais aussi des télécommunications à 160 000 clients. Dans la guerre de territoire à laquelle se livrent les grands fournisseurs du marché, EBL avait déjà posé un jalon en Romandie, dans le Jura. «Nous allons prochainement reprendre un réseau qui compte 11 communes autour de Grandson», annonce Peter Lanz, directeur de la filiale EBL Telecom, laquelle s’est récemment implantée à Yverdon-les-Bains.

100 chaînes numériques
Les clients broyards devraient tous être raccordés à la fibre optique, pour la fin 2009. Selon EBL, le prix du téléréseau devrait rester inchangé dans un premier temps (26 francs par mois), puis «augmenter légèrement» pour le service de base. Lequel prévoit pas moins de 100 chaînes de télévision numérique. Les autres services seront payants.

P. C.

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Wenn Haie in Telefonleitungen beissen

Seekabel schlägt Satellit: Eine Glasfaser überträgt 120 Millionen Telefonate - gleichzeitig

VON MICHAEL SOUKUP

Mein Gott, ist sie hässlich. Potthässlich. Es fehlt ihr die Eleganz eines Passagierdampfers. Sie gleicht eher einem Büchsenöffner, mit ihren vielen merkwürdigen Aufbauten. Dafür kann die Ile de Sein stundenlang auf der Stelle ausharren. Zentimetergenau. Selbst bei Windstärke 9, wenn sich die Wellen bis zu zehn Meter hoch türmen. «Nicht mehr als eine Handbreit weicht sie ab», sagt Frédéric Dubois, Kapitän der CS Ile de Sein, und blickt auf seine Hand.

Der 35-jährige Franzose befehligt eines der mächtigsten Cable Ships der Welt. Mehrere Tausend Pferdestärken Schubkraft - 2000 PS alleine für seitliche Bewegungen - halten mit GPS-Hilfe den Kabelleger auf Kurs. Sonst könnte das Seekabel reissen und in den Tiefen des Ozeans verschwinden. Und damit Hunderte Millionen Telefonleitungen.

Während wir in der gemütlichen Schiffskombüse zu Mittag sitzen, füllt sich der dicke Bauch der Ile de Sein mit einem schier unendlichen Kabel. Bald wird das Schiff nach Island loslegen, um den Inselstaat und Grönland mittels eines 2100 Kilometer langen Telekommunikationskabels zu verbinden. Von da aus geht es nochmals so weit ins kanadische Neufundland. Mit dem 90 Millionen Euro teuren «Greenland Connect» wird eine der letzten Lücken im weltweiten Unterwasserkabelnetz geschlossen.

Mehr als 150 Jahre nachdem das erste Unterwasserkabel im Ärmelkanal gelegt wurde, hat das Seekabel auch im Satellitenzeitalter keineswegs ausgedient. «Im Gegenteil, über 90 Prozent des Sprach- und Internetverkehrs laufen heute über Unterwasserkabel», sagt Frédéric Dubois. Es ist billiger, bietet konkurrenzlos mehr Übertragungskapazität und hat keine lästigen Echos oder Verzögerungen während des Telefongesprächs. Denn das Satellitensignal muss zuerst 36 000 Kilometer hinauf- und wieder heruntergesendet werden.

Das Verstauen des Kabels dauert zwei Wochen

Die 140 Meter lange Ile de Sein liegt bei unserem Besuch im Hafen von Calais. Hier auf der französischen Seite des Ärmelkanals steht auch eine der grössten Kabelfabriken der Welt, die Alcatel Submarine Networks. So können die Kabelschiffe direkt ab Produktion beladen werden. Das Verstauen des mehrere Tausend Tonnen schweren Kabels dauert zwei Wochen - um Schäden beim Abspulen auf hoher See zu vermeiden, muss das Kabel sorgfältig von Hand aufgerollt werden.

Der Standort im äussersten Norden Frankreichs hat nicht nur mit den billigen Arbeitskräften zu tun. Im August 1850 verlegte die Anglo-French Telegraph Company zwischen Calais und Dover das erste Seekabel der Welt. 1891 wurde die heutige Produktionsstätte eröffnet. Sie gehört mittlerweile dem französisch-amerikanischen Telecomausrüster Alcatel-Lucent S.A, einem der weltweit führenden Hersteller und Leger von Seekabel.

Die Mutter aller Kabelschiffe ist die Great Eastern und ironischerweise ein abgetakelter Ozeandampfer. 211 Meter lang und 25 Meter breit war sie während ihrer gesamten Betriebszeit von 1857 bis 1888 das grösste Schiff überhaupt. Das Ungetüm verfügte über Schaufelräder, Schiffsschrauben, Segel und bot 4000 Passagieren Platz. Mangels Nachfrage und wegen mehrerer tödlicher Unfälle fand das schwimmende Monster 1865 seine finale Bestimmung: Als Kabelleger der ersten dauerhaften Transatlantikverbindung. Das Beladen mit dem 5100 Kilometer langen Kabel dauerte fünf Monate. Am 9. September 1866 stand die Telegrafenleitung zwischen Irland und Neufundland. Die Übertragungskapazität hielt sich jedoch in engen Grenzen, sie betrug zehn Wörter pro Stunde.

Erstaunlicherweise war der technische Fortschritt in den nachfolgenden hundert Jahren bescheiden. Als 1956 mit dem TAT-1 das erste transatlantische Telefonkabel seinen Betrieb aufnahm, konnten bloss 36 Telefonate gleichzeitig geführt werden. Vorher war es nur via Langwellenfunk möglich, zwischen dem alten und neuen Kontinent zu telefonieren. Für mehr als 2000 Telefongespräche jährlich reichte die Kapazität aber nicht.

Die Revolution brachte der Wechsel von Kupfer auf Glas. «Bis zu zehn Mal dünner als ein Menschenhaar, kann eine einzige Glasfaser 120 Millionen Telefongespräche gleichzeitig übertragen», sagt George Krebs, Technikchef von Alcatel Submarine Networks. Dabei werden je nach gewünschter Kapazität mehrere Dutzend Fasern in einem Kupferrohr fixiert.

Glasfaser ist offenbar ein Leckerbissen für Haifische

Bei der Installation eines der ersten Glasfaserkabel 1986 stiess die Telefongesellschaft AT&T auf unerwartete Probleme. Kaum war die Optican-I SL zwischen Teneriffa und Gran Canaria versenkt, brach der Kontakt ab. Ein Reparaturschiff zog das Kabel aus mehr als 1000 Meter Tiefe hoch, man fand 50 Haifischzähne, die in der Polymere-Schutzhülle steckten. Die in grossen Tiefen lebenden Krokodils- und Koboldhaie wurden wahrscheinlich vom elektromagnetischen Feld angezogen. Fortan schützte ein spezieller Metallmantel die Faserpaare auch in der Tiefsee.

Im Hollywood-Klassiker «Der weisse Hai 2» stirbt der böse Fisch am Biss in ein Starkstromkabel. «Das ist rein theoretisch denkbar, denn für die Versorgung der digitalen Kommunikationstechnik sind 12 000 Volt nötig», schmunzelt George Krebs. Aber die meiste Gefahr droht in Küstennähe, und zwar vom grössten Meeresraubtier: dem Fischer. Die zunehmende Verbreitung der Schleppnetzfischerei macht den Kabellegern am meisten Sorge. Über die Hälfte aller Kabelschadensfälle gehen auf Schleppnetze zurück. Kleinere Fischerschiffe können zudem von Seekabel in die Tiefe gezogen werden. «In Frankreich sind Fischer verpflichtet, ihr Netz zu kappen und den Vorfall zu melden», so George Krebs. Sie bekommen dann ihr Fischernetz ersetzt. In Vietnam machen Fischer gar gezielt Jagd auf Seekabel, denn ihr Metall bringt mehr Geld als der Fischfang.

Am 21. Juli legte die Ile de Sein Richtung Island ab. Für die Verlegung des ersten Teils nach Grönland waren sechs Wochen vorgesehen. Auf See kann das Kabel mit bis zu 10 Kilometer pro Stunde in die Tiefe gelassen werden. In Küstennähe muss das stärker armierte Kabel verwendet und stellenweise gar im Meeresboden vergraben werden. Deshalb schafft das Kabelschiff pro Stunde höchstens einen Kilometer.

Alcatel-Lucent garantiert eine Lebensdauer von 25 Jahren, die Kabel bleiben aber in der Regel 10 bis 15 Jahre im Gebrauch. Am Ende ihrer Lebenszeit bleiben sie in der Regel im Meer - als Backup. So ist das globale Unterwasserkabelgewirr mittlerweile auf mehrere Milliarden Kilometer angewachsen.

Publiziert am 14.09.2008

«Standards für interaktives TV lassen sich nicht übers Knie brechen» (Medien, NZZ Online)

«Standards für interaktives TV lassen sich nicht übers Knie brechen»

Rudolf Fischer, Managing Director von Cablecom, im Gespräch


Interview: S. B.

Wer liefert die Cablecom-Set-Top-Boxen? Wer bestimmt den Funktionsumfang?

Rudolf Fischer: Im nächsten Jahr werden wir eine neue Boxen-Generation auf den Markt bringen mit einem deutlich reduzierten Stromverbrauch von weniger als einem Watt. Wir schreiben alle paar Jahre eine neue technische Spezifikation aus und laden Lieferanten ein, eine entsprechende Box zu bauen. Die ältesten Boxen im Markt sind sieben Jahre alt. Das Geschäft mit diesen Boxen ist ein herausforderndes Geschäft. Es wäre für uns einfacher, wenn wir uns um diese Boxen nicht kümmern müssten, wie es bei der Mobilfunkbranche ist, wo nicht jeder Netzbetreiber selber Handys entwickeln muss.

In der Mobiltelefonie haben die Europäer davon profitiert, dass die GSM-Standards von der Politik gesetzt wurden. Die Amerikaner wollten die Standardisierung dem Markt überlassen und haben den Anschluss verpasst. Wäre es für die Kabelnetzbetreiber nicht besser, die Politik würde das Heft in die Hand nehmen?

Bei der Erarbeitung solcher Standards kann die Schweiz keinen Alleingang wagen. Die Schweiz ist ein zu kleiner Markt. Es gibt auf europäischer Ebene bei Euro-Cable-Labs Bestrebungen, solche Standards zu entwickeln.

Warum braucht es neue Standards? Im Rahmen des DVB-Projekts wurden mit der Multimedia Home Platform (MHP) ja doch Techniken für das interaktive Fernsehen (ITV) bereits standardisiert?

Vor einigen Jahren haben wir mit der SRG diskutiert, auf der Basis von MHP gemeinsam ITV zu entwickeln. Zum Glück haben wir das nicht gemacht, wir hätten viel Geld in den Sand gesetzt, da heute niemand mehr von MHP spricht. Jene Kabelnetzbetreiber, die wie z. B. Telenet in Belgien auf MHP gesetzt haben, hatten grosse Schwierigkeiten zu überwinden. MHP ist nicht leistungsfähig genug, ein neuer Standard namens Tru2way geht da einen grossen Schritt weiter.

Panasonic, Samsung, Sony und andere wollen noch in diesem Jahr Tru2way-Geräte ausliefern. Werden die Besitzer eines solchen Geräts Cablecom-ITV ohne Cablecom-Set-Top-Box geniessen können?

Man kann Tru2way nicht einfach 1:1 aus den USA übernehmen, man wird es an europäische Gegebenheiten anpassen müssen. Das dürfte noch ein paar Jahre dauern.

Während die Mobilbranche bereits über die vierte Standardgeneration diskutiert, sind die Kabelnetzbetreiber noch nicht einmal bei der ersten am Ziel. Warum so langsam?

Die Kabelindustrie ist durch viele Turbulenzen hindurchgegangen. Schauen Sie sich an, was mit der Cablecom in den vergangenen Jahren alles passiert ist: Refinanzierung, drei verschiedene Eigentümer. Es gab gewaltige Umwälzungen, wir machen heute 60 Prozent des Umsatzes mit Produkten, die es 1999 noch gar nicht gegeben hat. All diese Ereignisse haben Ressourcen gebunden.

Sie haben offensichtlich Kunden, die zwar digitales Fernsehen wollen, aber keine Set-Top-Box. Warum offerieren Sie nicht ein einfacheres Produkt?

In der Schweiz ist die Swisscom unser grösster Mitbewerber. Die Swisscom hat eine Set-Box bei jedem Kunden. Deshalb müssen auch wir eine Set-Top-Box haben. Nächstes Jahr passiert etwas Entscheidendes: Unser digitales Standardprodukt wird interaktiv. Wir werden TV auf Abruf bringen, damit können Sie einzelne Sendungen der vergangenen Woche abrufen, ohne diese vorher aufzuzeichnen. Erfahrungen aus anderen Ländern, wo dieser Dienst schon erhältlich ist, zeigen, dass das ein riesiger Erfolg sein wird. Wenn es Kunden gibt, deren Boxen interaktives TV nicht unterstützen, die also ein zentrales Element unseres Grundangebots nicht nutzen können, hätten wir einen strategischen Nachteil gegenüber der Swisscom.

Aber warum können Sie nicht für verschiedene Kundenwünsche verschiedene Produkte haben?

Weil ich dann den einzelnen Kunden nicht mehr individuell adressieren kann, was eine Voraussetzung für die interaktiven Dienste ist. Die Swisscom kann über die Box mit ihren Kunden kommunizieren und kann ihr interaktives Angebot flexibel auf die Nutzungsgewohnheiten der Kunden anpassen. Wenn die vorgeschlagene Regulierung die Swisscom einschliessen würde, so hätte ich mehr Verständnis. Dann hätten wir gleich lange Spiesse.

Aber Kunden, die nun einfach nur Digital-TV wollen, kein ITV?

Wir haben nicht Hunderte von Millionen Franken in den Ausbau unserer Netze investiert, eine interaktive Plattform aufgebaut, um dann den Kunden analoges Fernsehen in neuem Kleid anzubieten. Wir haben diese Plattform aufgebaut, um im Wettbewerb zu bestehen. Wir sind gefordert im Wettbewerb mit der Swisscom. Wenn man uns jetzt verbieten will, dass wir unsere Box bei den Kunden haben, dann müssten wir zum Schluss kommen, dass sich Investitionen ins digitale TV nicht lohnen. Wir verdoppeln jedes Jahr die Bandbreite unseres Netzes. Das kostet Jahr für Jahr Hunderte von Millionen Franken. Wir brauchen beim Kunden unsere Box und unser User-Interface und unsere Applikationen. Es werden Erwartungen an uns gestellt, als wären wir ein Staatsbetrieb. Das digitale TV ist ein interaktives TV, und die Interaktivität ist nicht standardisiert. Deshalb brauchen wir während einer Übergangszeit unsere eigene Box. Und weil ich eine Box brauche, brauche ich eine Grundverschlüsselung, um sicherzustellen, dass unsere Box beim Kunden präsent ist. Wenn es in ein paar Jahren entsprechende Standards geben sollte, könnte man auf eine netzspezifische Box verzichten. Es gibt heute keinen Standard, man kann das nicht übers Knie brechen.

Kopflos vor der Kopfstation (Medien, NZZ Online)

Kopflos vor der Kopfstation

Niemand liebt die Cablecom-Set-Top-Box – gibt es Alternativen?


In Schweizer Kabelnetzen sollen proprietäre Verschlüsselungsverfahren verboten werden. Dies verlangt eine Motion, mit der sich in der Herbstsession der Nationalrat beschäftigen wird.

S. B. Niemand liebt sie: Diese Box wird Set-Top-Box genannt, obwohl es bei der heute üblichen flachen Bauweise von TV-Geräten schwierig sein dürfte, auf der Oberseite eine Box zu placieren. So liegt sie neben, vor oder hinter dem Fernseher und decodiert die digitalen TV-Signale, die übers Cablecom-Kabelnetz verbreitet werden. Das Digital-TV-Angebot von Cablecom ist mit der Gebühr für den Kabelanschluss bereits abgegolten. Allerdings: Um dieses Angebot auch nutzen zu können, braucht es sie, die Box, und dafür sind pro Monat mindestens sechs Franken zu bezahlen. Gegen die Box und gegen den «Boxenzwang» formiert sich Widerstand.


Vor einem Jahr hat Ständerätin Simonetta Sommaruga, Präsidentin der Stiftung Konsumentenschutz (SKS), im Ständerat eine Motion eingebracht, mit der der Bundesrat beauftragt werden soll, bei der Verbreitung von Digital-TV im Kabelnetz proprietäre Verschlüsselungsverfahren zu verbieten. Diese Grundverschlüsselung wird als Ursache für den «Boxenzwang» vermutet. Der Ständerat hat die Motion gutgeheissen, in der Herbstsession wird sich nun der Nationalrat mit dem Thema beschäftigen müssen. Die Motion Sommaruga wird seit kurzem auch von dem Verband der Schweizer TV-Fachhändler, dem Schweizer Hotelierverband und dem Branchenverband Gastrosuisse unterstützt.

Catch-22-TV

Was ist schlecht an dieser Box? Der Stromverbrauch im Stand-by-Modus ist hoch, die Rechenleistung bescheiden, die Aufbereitung von Teletext-Informationen langsam, bei gewissen Formaten kommt es zu Bildverzerrungen. Die zentrale Aufgabe der Box – das Decodieren von Digital-TV-Signalen – könnten neuere TV-Geräte auch ohne fremde Hilfe selber erledigen. Doch im Cablecom-Kabelnetz darf nur die Cablecom-Box diese Funktionen übernehmen, denn die TV-Signale sind verschlüsselt.

Es braucht die Cablecom-Box, so heisst es bei Cablecom, weil die Cablecom-Digital-TV-Signale verschlüsselt sind, und es braucht die Verschlüsselung, damit sichergestellt werden kann, dass Cablecom-Digital-TV nicht ohne Cablecom-Set-Top-Box konsumiert werden kann. Wenn die Verschlüsselung nur dazu eingesetzt würde, um die illegale Nutzung der Signale zu verhindern, um Schwarzseher auszusperren, dann könnten standardisierte Verschlüsselungsverfahren genutzt werden, die nicht an eine bestimmte Box gebunden sind. Verschlüsseltes Digital-TV gibt es auch ohne proprietäre Box, aber für Cablecom ist Digital-TV interaktives Fernsehen (ITV), und dafür gibt es laut Rudolf Fischer, Managing Director von Cablecom, keine Standards (vgl. untenstehendes Interview).

Von Anfang an auf Digitaltechnik beruhend, entwickelte sich eine europäische Initiative für Digital Video Broadcasting (DVB) in den 1990er Jahren rasch zu einer international respektierten Drehscheibe für die Weiterentwicklung von elektronischen Medien aller Art, sei es Satelliten-TV (DVB-S) oder TV fürs Handy (DVB-H). Als Vater des sehr erfolgreichen DVB-Projekts gilt Ulrich Reimers, Professor an der Technischen Universität Braunschweig. Im Rahmen des DVB-Projekts wurde mit der Multimedia Home Platform (MHP) auch ein Standard für interaktives Fernsehen auf Basis der Programmiersprache Java definiert. Bereits während der Entwicklung von MHP, so berichtet Reimers im persönlichen Gespräch, habe es seitens amerikanischer Softwarefirmen Druckversuche gegeben.

Gerangel um Standards

Der MHP-Standard aus dem Jahr 2000 wurde einst auch von der European Broadcasting Union empfohlen, allerdings verzögerte ein Gerangel um überhöhte Lizenzgebühren die Implementation. Diese Probleme sind aber laut Reimers inzwischen gelöst. MHP habe sich in der Praxis beispielsweise als Bestandteil der interaktiven Blue-Ray-Disc bewährt. Vereinzelt hätten auch Kabelnetzbetreiber mit diesem Standard positive Erfahrung gemacht, sagt Reimers, und verweist auf die belgische Telenet. Telenet ist wie Cablecom im Besitz der amerikanischen Liberty Global Inc. In ihrem jüngsten Geschäftsbericht beschreibt sich Telenet stolz als MHP-Pionier. Dort wird als Argument für MHP auch erwähnt, dass der Standard unter dem Namen OpenCable Application Platform (Ocap) auch in den USA Anhänger gefunden habe.

«Kolonialisierung Europas»

Wenn nicht die Cablecom-Box, was sonst? Gibt es Alternativen? Gibt es Standards, die es ermöglichen, dass Decoder verschiedener Hersteller sich mit der Kopfstation des Cablecom-Netzwerks verständigen können? Die angefragten Experten widersprechen sich, Aussage steht gegen Aussage.

Zu Beginn des laufenden Jahres wurde Ocap in Tru2way umgetauft und gilt nun plötzlich als Zukunftshoffnung der europäischen Kabelnetzbetreiber, die auf einen Standard für ITV warten. Für Reimers dagegen ist Tru2way ein Hinweis darauf, dass eine «Kolonialisierung der europäischen Kabelnetze durch amerikanische Unternehmen» stattfindet. Er beobachtet besorgt, wie sich immer mehr europäische Kabelnetzbetreiber – und auch die Euro-Cable-Labs – unter dem Einfluss der Amerikaner, wie Reimers glaubt, vom DVB-Projekt abwenden.

Im Vergleich mit dem raschen Innovationsrhythmus der Mobiltelefonie wirkt der Fortschritt im Bereich der Kabelnetze sehr behäbig. Die Set-Top-Boxen sind veraltet, grosse Firmen der Unterhaltungselektronik – Philips beispielsweise – haben sich aus diesem Geschäft, das Verluste brachte, verabschiedet. Voraussetzung für Innovation ist Wettbewerbsdruck, Voraussetzung für Wettbewerb sind stabile technische Standards. Diese Standards aber, so ist zu befürchten, lassen sich nicht politisch verordnen.


samedi 13 septembre 2008

«De Genève à Zurich, Swisscom aura raccordé 100?000 ménages en fibre optique à fin 2009»

«De Genève à Zurich, Swisscom aura raccordé 100?000 ménages en fibre optique à fin 2009»





L'interview de la semaine. Carsten Schloter, directeur de Swisscom.


Anouch Seydtaghia
Samedi 13 septembre 2008



«Le plus grand plan d'investissement jamais lancé par Swisscom.» Voilà ce qu'annonce son directeur, Carsten Schloter. L'opérateur se lance dans l'équipement du pays en fibre optique. Le réseau de cuivre a vécu. Place à un réseau ultrarapide en fibre, permettant d'accéder à Internet à plus de 100 mbit/s. Carsten Schloter détaille ses plans et évoque la concurrence qu'offrent déjà d'autres opérateurs sur ce nouveau marché.

Le Temps: Quelles sont vos ambitions en fibre optique?

Carsten Schloter:De Genève à Zurich, Swisscom comptera 100000 ménages raccordés en fibre optique fin 2009. Nous avons déjà eu des permis de construire dans ces deux villes et sommes en processus avancé à Bâle. Nous posons plusieurs fibres par ménage, et nous discutons partout avec des partenaires potentiels. Les accords qui pourraient être noués avec eux sont envisageables tant dans les villes où nous avons déjà un début de propre réseau que dans les villes où nous ne sommes pas encore présents. D'ici à fin 2009, nous proposerons aussi de la fibre à Berne, Saint-Gall, Fribourg, Lausanne, plus une ville au Tessin et une autre en Suisse romande.

- Les ménages ainsi raccordés bénéficieront-ils immédiatement d'offres concrètes?

- Oui. D'ici à la fin de l'année, nous allons d'abord mener un test pilote dans une ville. Ensuite, nous proposerons des services sur fibre dès qu'un quartier sera équipé. Nous voulons avancer ainsi rapidement de manière très locale. Car il est exclu d'attendre huit ans, lorsque nous espérons avoir couvert la grande majorité des ménages suisses en fibre, pour lancer des services.

- Concrètement, comment cela se passe-t-il à Genève et à Zurich?

- Début septembre, les travaux de génie civil ont débuté. D'abord, nous négocions avec les propriétaires des immeubles pour qu'ils soient d'accord que nous équipions leur bâtiment. Le taux d'acceptation est de 100% à Genève, 99% à Zurich. En général, ce sont eux qui financent l'installation locale.

- Tirez-vous la fibre directement depuis vos centraux?

- Soit depuis les centraux, soit depuis des installations avancées. Puis nous allons d'abord dans la cave avec nos quatre fibres, et effectuons ensuite le câblage vertical de l'immeuble. Nous venons ainsi à la porte de chaque appartement, mais n'effectuons pas le câblage intérieur. Car nous voulons d'abord qu'un standard émerge pour les raccordements intérieurs et qu'il soit le même pour toutes les firmes qui posent de la fibre.

- Combien coûtera au total l'édification de ce réseau de fibre?

- Nous allons investir environ 8 milliards de francs sur six ans sur notre réseau et dans l'informatique, dont la majorité pour la fibre optique. Nous poursuivons des investissements ponctuels en VDSL, mais uniquement là où la demande actuelle est forte, ou dans des endroits où la fibre ne sera pas déployée avant longtemps.

- Combien vous coûte le raccordement d'un ménage en fibre?

- Entre 2000 et 5000 francs, selon que l'on est en ville ou dans un environnement moins dense. Nous prenons un certain risque en équipant des immeubles entiers, car nous ne savons pas quels ménages vont, au final, s'abonner à nos offres. Et nous ne savons pas quels seront les prix des services dans vingt à trente ans, soit le temps qu'il faudra pour rentabiliser ces investissements... C'est l'investissement le plus risqué que nous ayons jamais fait.

- La fracture entre villes et campagne risque de s'accroître en Suisse...

- Oui, c'est un risque qu'on ne peut pas exclure, car nous sommes financièrement et stratégiquement obligés de commencer à équiper les villes. Ce déploiement prend du temps. Par ailleurs, nous ferons face à une forte concurrence dans les villes, et la pression sur les prix sera forte. Or actuellement ce sont, par un principe de redistribution, les lignes de cuivre des villes qui financent celles des campagnes, bien plus coûteuses. Il est possible que le régulateur doive intervenir pour veiller à ce que les investissements se fassent partout.

- Qu'attendez-vous alors du régulateur? Qu'il impose un prix minimal?

- Ce serait l'idéal (rires). Sérieusement, il est trop tôt pour le dire. Si on constate que les prix dans les centres urbains descendent trop bas, il faudra, peut-être, recréer un système de redistribution assurant le financement en dehors des centres urbains. La politique, au vu de la loi actuelle, a les moyens d'agir. Peut-être avec la création d'un fonds commun.

- Le régulateur pourrait aussi intervenir contre Swisscom, en vous forçant à louer votre réseau de fibre selon certaines modalités, si des concurrents estiment que vos prix sont trop élevés...

- Soit nous proposons aux autres acteurs de partager les coûts de construction, en étant transparents et en ne faisant aucune marge. Et cela dans les deux sens. Soit nous proposons de louer notre fibre, comme le font les services industriels de Zurich. Le prix de location inclura une prime de risque sur les investissements effectués. Un acteur qui n'a pas l'intention d'investir en fibre se plaindra toujours que ce prix est trop élevé... du moment qu'il est supérieur à zéro.

- Dans le premier scénario, celui du partage des coûts d'équipement, qui est propriétaire de la fibre?

- Nous posons toujours quatre fibres. Chaque opérateur est propriétaire de sa fibre. Nous ferons bientôt des annonces de partenariat.

- Dans le second scénario, des opérateurs estimeront certainement que vos prix sont trop élevés.

- Peut-être. Certains le feront quel que soit le prix. Ils pourront comparer notre offre avec celle des services industriels locaux.

- Collaborez-vous avec les services industriels de Zurich?

- Non. Un réseau de fibre optique se décompose en trois couches. La première est le câble physique. La deuxième est l'électronique à chaque bout, qui permet de gérer la bande passante. La troisième, ce sont les services, comme la télévision. Pour que le consommateur ait le choix et que la concurrence joue, il est indispensable pour un opérateur de maîtriser les couches deux et trois. Or ces services industriels ne louent que la troisième couche.

- Pourriez-vous louer de la fibre, ou voulez-vous en être propriétaire?

- Si nous pouvons louer de la fibre de couche une, nous le ferons.

- Le Conseil national débattra bientôt d'une motion demandant qu'un seul réseau de fibre soit installé en Suisse. Qu'en pensez-vous?

- C'est notre modèle: pour un immeuble, sur la couche une, il n'y aura qu'un câble de posé. C'est pour cela que nous tendons la main à tous nos partenaires potentiels pour construire ensemble et poser plusieurs fibres dans le même câble. Mais il serait faux que les couches deux et/ou trois soient opérées par un seul acteur. A ces niveaux, la concurrence doit jouer pour que le consommateur ait le choix entre plusieurs offres.

- Comment cela se passe-t-il lorsque Swisscom et des services industriels veulent équiper le même bâtiment?

- Pour l'instant, le propriétaire laisse entrer le premier qui arrive. Pour lui, il est exclu de faire des travaux deux fois. Pour celui qui arrive après, c'est trop tard, à moins que le premier opérateur ait d'office posé plusieurs fibres. Et c'est notre démarche.

- Quels nouveaux services envisagez-vous sur fibre optique?

- Il sera possible de diffuser davantage de chaînes de télévision en haute définition. Ensuite, je pense au stockage des données à distance, qui sera facilité, notamment grâce à un réseau de débit symétrique. Enfin les services, de type YouTube, s'adaptent à la largeur de bande. Peut-être que YouTube, dans dix ans, sera disponible en haute définition.

- Récemment, la Commission de la concurrence, celle de la communication et Monsieur Prix ont demandé un changement de loi: que les prix régulés soient fixés immédiatement, et non plus après une longue phase de discussion entre Swisscom et ses concurrents. Qu'en pensez-vous?

- Cela crée le risque de changer toute la loi. Vu la durée du processus démocratique, nous aurons une incertitude totale sur l'étendue des modifications pendant deux ans. Prendre ce risque alors que la Suisse est le seul pays européen où autant d'acteurs ont décidé d'investir dans la fibre revient à plonger toutes ces entreprises dans une trop grande incertitude. Et regardons ce qui s'est passé sur le réseau fixe: après dix ans de régulation, nous avons les prix parmi les plus bas d'Europe.

- Mais les trois autorités parlent du dernier kilomètre, et du prix final qui n'a toujours pas été fixé, alors que la loi est entrée en vigueur le 1er avril 2007...

- Oui mais, si l'on révise la loi, cela va prendre deux ans. D'ici là, le prix aura été fixé. De plus, les opérateurs alternatifs demandent quatre francs de moins que le prix que nous proposons... Cela ne peut pas les empêcher de lancer de nouvelles offres. Regardez ce que fait Sunrise: il offre gratuitement l'accès à Internet. Or ses parts de marché ne progressent pas. Donc le prix n'a pas autant d'importance.









«Les grands problèmes de Bluewin TV ont été réglés»

L'offre de télévision sera désormais étoffée.

Anouch Seydtaghia

Le Temps: En un an, Bluewin TV a gagné 40000 clients, pour en compter au total 80 000 à mi-2008. En face, Cablecom a gagné 21000 clients pour sa seule offre numérique ces trois derniers mois. Vos chiffres ne sont pas très bons...

Carsten Schloter: Si, car au deuxième trimestre, Bluewin TV a réussi à obtenir entre 40 et 50% des nouveaux abonnés. De plus, notre service est désormais exempt de bugs. Nous avons arrêté l'an passé de promouvoir notre service pour régler ces problèmes, ce qui a freiné l'acquisition de nouveaux clients. Depuis Pâques, nous avons relancé toutes les activités. Les résultats sont très satisfaisants.

- Il reste encore tout de même des soucis techniques, comme ce léger décalage entre le son et l'image.

- Les grands problèmes ont été réglés. Nous faisons des interventions chez des clients isolés pour résoudre des soucis spécifiques.

- De nombreux clients Swisscom ne peuvent pas recevoir votre service...

- Nous améliorons progressivement la bande passante.

- Vous êtes satisfait du nombre de matches vendus à l'unité, mais en même temps vous ne proposez toujours pas Eurosport en français.

- Certes, mais nous avons passé nos douze derniers mois à régler les problèmes techniques. Nous allons élargir notre offre des chaînes de base. Eurosport sera disponible durant ce mois.

- Vous avez signé avec Zattoo pour permettre à vos clients internet d'accéder à ses programmes TV avec une bonne qualité. N'y a-t-il pas un risque de cannibaliser votre propre offre?

- Je ne crois pas, car les utilisateurs de Zattoo regardent ce service plutôt via leur ordinateur. Je pense d'ailleurs que nous devrions signer davantage d'accords de ce type avec des fournisseurs de services via Internet. De toute façon, la concurrence va s'étoffer dans ce domaine. Apple, qui a lancé son service de téléchargement de films aux Etats-Unis, va forcément le proposer en Europe. Cette concurrence est saine.

- Verra-t-on un jour l'ombre d'une fesse dans des films érotiques diffusés sur Bluewin TV?

- Je suis personnellement un peu réservé. Aucune décision n'a été prise dans ce sens.






De Mercedes à Swisscom

Anouch Seydtaghia

Carsten Schloter a succédé à Jens Alder en janvier 2006 à la tête de Swisscom. Auparavant, il était responsable de l'unité Mobile. Avant d'entrer au service de Swisscom en 2000, Carsten Schloter a travaillé pour Mercedes et l'opérateur Debitel en France et en Allemagne. Véritable «homotechnologicus» - il a été l'un des premiers Suisses à exhiber fièrement son iPhone dès 2007 -, il avait auparavant étudié l'économie d'entreprise et l'informatique.

Il est Allemand et parle parfaitement le français.

dimanche 31 août 2008

«Die Preise werden weiter unter Druck geraten»

Migros-Handelschef Ernst Dieter Berninghaus über Beschaffungsquellen und den Preis der Qualität

Von Andrea Fiedler, Reto Thöny

Herr Berninghaus, frühere Stationen Ihres Berufslebens waren Metro und Rewe. Was unterscheidet die Migros von solchen international tätigen Händlern?

Die Mitarbeiter der Migros identifizieren sich enorm mit dem Unternehmen. Das ist viel ausgeprägter als in vielen europäischen Unternehmenskulturen.

Wie erleben Sie das persönlich?

Den Manager als Unternehmenssöldner, dem man in vielen grossen Konzernen begegnet, findet man in der Migros nicht.

Aufgrund Ihrer Vergangenheit wurden Sie bei der Migros nicht überall mit offenen Armen empfangen. Wie ist das heute, ein halbes Jahr nach Ihrem Antritt?

Selbst am Anfang habe ich das nicht so empfunden. Bislang habe ich eine sehr offene, persönlich angenehme und ehrliche Atmosphäre erlebt. Dafür spricht auch die Tatsache, dass sich alle Gremien einstimmig für mich entschieden haben.

Sie werden als Mann mit internationaler Erfahrung gelobt. Was bringen Sie der Migros?

Internationalität heisst nicht, dass man in mehreren verschiedenen Ländern gearbeitet hat, sondern dass man die internationalen Mechanismen verstanden hat. Für ein Handelsunternehmen sind internationale Standards punkto IT, Transparenz, Denkweise, Strategie oder Wettbewerbsfähigkeit heute ein Qualitätsmerkmal. Das gilt auch für Händler, die nur national tätig sind. Hier kann ich mich sicher einbringen.

Was heisst das für das Migros-Departement Handel, für das Sie verantwortlich sind?

Interio steht in der Schweiz im internationalen Wettbewerb mit Ikea. Denner sieht sich mit Aldi und Lidl konfrontiert, Ex Libris mit Media-Markt. Wir müssen unseren Konkurrenten auf Augenhöhe begegnen können. Nationale Händler müssen sich mit internationalen Standards auseinandersetzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diesen Anspruch wollen wir im Departement Handel erfüllen.

Was heisst das für die Preise?

Die Preise werden tendenziell weiter unter Druck geraten, der Wettbewerb verschärft sich.

Mit welchen Herausforderungen sieht sich die Migros insgesamt konfrontiert?

Der Druck auf die Margen nimmt zu. Die Industrie drängt auf enorme Erhöhungen der Einstandspreise, bedingt durch die zum Teil markante Erhöhung der Rohstoffpreise. Diese kann und will der Handel nur begrenzt an die Kunden weitergeben. Die Auseinandersetzung zwischen Handel und Industrie wird deutlich schärfer.

Was meinen Sie damit?

Es kann einfach nicht sein, dass die Nahrungsmittelmultis wahnsinnige Preiserhöhungen verlangen und dabei absolute Rekordgewinne machen. Die Handelsstufe kann dann diese Preise nicht weitergeben. Da stimmt die Relation nicht mehr.

Welche Schlüsse zieht die Migros?

Wir sind zwar nur national aufgestellt. Dennoch haben wir den grossen Vorteil unserer eigenen Industrie. Diese Vertikalität wird für die Handelsunternehmen das zentrale Thema der nächsten Zukunft: Sicherstellung der Beschaffungsquellen wie zum Beispiel Rohstoffe und Ernten.

Will die Migros von der Ernte bis zum Endprodukt die ganze Kette sichern und über die eigene Industrie hinaus Produktionsstätten auch im Ausland aufkaufen?

Wir diskutieren die Sicherstellung einer absolut verlässlichen Wertschöpfungskette intensiv. Ein Händler muss künftig so weit gehen, dass er sich an der Quelle in bestimmten Bereichen Ressourcen sicherstellt, sei es allein oder in Gruppen

ein Beispiel?

Etwa Fischfangrechte oder Rechte an Ernten.

Was bringt das den Konsumenten?

Heute sichern sich die Händler ihre Versorgung im Wesentlichen über internationale Nahrungsmittelkonzerne, Grosshändler und Hersteller von Handelsmarken und sind damit abhängig von deren Strategie. Für den Konsumenten ist es am Ende verlässlicher und glaubwürdiger, wenn der Händler selbst zu dem schaut, was er anbietet, so, wie es die Migros tut.

Wie agiert die Migros im Vergleich zu anderen Detailhändlern?

Die Migros ist hier ganz vorne, aber alle grossen europäischen Händler arbeiten an diesem Thema. In Europa sieht man derzeit wieder einen grossen Trend zur Handelsmarke. Ein Beispiel ist der Discounter Lidl, der jetzt eigene Produktionsbetriebe kauft. Dahinter steckt genau diese Überlegung.

Was ist der Hintergrund davon?

Durch grundsätzliche Diskussionen zu Themen wie Knappheit von Rohstoffen oder Verwendung von traditionellen Nahrungsmitteln zur Energieverwendung stellt der Konsument mehr Fragen: Woher kommen Produkte, wie werden Produkte gemacht, gibt es künftig die Produkte noch, die wir brauchen? Aus einer gewissen Verunsicherung stellt der Konsument Fragen zur Versorgungssicherheit und Qualität. Die Antwort darauf ist, als Unternehmen absolut verlässlich zu sein.

Hat sich das Verhalten der Konsumenten verändert?

Das Bewusstsein beim Verbraucher, dass ein Lebensmittel ein wesentlicher und kein selbstverständlicher Bestandteil im täglichen Leben ist, wird in den Vordergrund rücken. Dieses Thema gab es in den letzten 20 Jahren so nicht. Lebensmittel wie Reis oder Weizen waren frei verfügbar.

Ist der Konsument qualitätsbewusster geworden?

Der Kunde wird die nachhaltige Sicherung der Qualität künftig honorieren und nicht nur nach dem Preis fragen. Ich kann mir vorstellen, dass es eine Verschiebung des Kaufverhaltens gibt im Sinn von: Weniger ist mehr.

In der Schweiz werden etwas über 42 Milliarden Franken jährlich für Lebensmittel ausgegeben. Gehen Sie davon aus, dass die Umsätze auf diesem Niveau bleiben?

Ich denke schon. Verschiebungen gibt es bei der Sicherstellung dieses Kuchens und - nach hinten - dabei, wie dieser Kuchen gebacken wird.

Aber Ihr Konkurrent Coop ist doch ganz anders aufgestellt.

Wer über eine vertikale Wertschöpfungskette wie die Migros verfügt, ist langfristig im Vorteil. Wenn man bei der Markenindustrie kauft, ist man ausgeliefert, wenn es heisst: Rohstoffpreise hoch, also Produktpreise hoch. Was im Nonfood längst gegeben ist, wird sich auch bei den Lebensmitteln durchsetzen. Die erfolgreichsten Nonfood-Konzepte sind die, die von der Quelle bis zum Endverbraucher vertikal aufgestellt sind. Im Textilbereich etwa Zara oder H & M oder bei den Möbeln Ikea.


Publiziert am 30.08.2008

Aus allen Lobbyisten-Rohren

Wie die Swisscom sich gegen eine zweite Regulierungswelle rüstet

von Beat Schmid

Bern - Donnerstagmorgen im Medienzentrum des Bundeshauses. Auf dem Podium referieren Comcom-Präsident Marc Furrer, Preisüberwacher Rudolf Strahm und Weko-Präsident Walter Stoffel. Sie schlagen einen massiven Eingriff in die Preisgestaltung der Swisscom vor. Hinter den Journalisten, die notieren und Fragen stellen, sitzen in dunkle Anzüge gekleidete Herren. Auch sie machen fleissig Notizen. Nur Fragen stellen sie keine: Es sind die Lobbyisten der Telecomgesellschaften.

Sunrise kommandierte Olivier Buchs, Leiter Regulatory Affairs, an die PK. Swisscom entsandte eine Dreierdelegation, angeführt von Stefan Kilchenmann - einem Lobbyisten, der gleichzeitig wichtige Kunden betreut.

Nach der Konferenz waren die Meinungen schnell gemacht: Sunrise und Orange begrüssten den Vorstoss, die Swisscom-Mannen drückten sich um eine klare Stellungnahme. Man habe von dem gemeinsamen Vorschlag Kenntnis genommen, heisst es lediglich.

Bundesrat Leuenberger teilt die Swisscom-Meinung

Inoffiziell hat sich der Branchenriese seine Meinung allerdings längst gebildet: Sie ist in einem Lobbypapier mit dem Namen «Systemwechsel im FMG» (FMG steht für Fernmeldegesetz) zu finden. In deutlichen Worten heisst es darin: Eine «Gesetzesrevision drängt sich nicht auf», und «ein Systemwechsel vergiftet das Investitionsklima». Der Absender des Papiers ist Lobbyist Stefan Kilchenmann.

Der Swisscom-Haltung hat sich übrigens auch Infrastrukturminister Moritz Leuenberger angeschlossen. Sein Informationschef André Simonazzi sagte gestern auf Anfrage, dass «jetzt nicht die Zeit ist, um so kurz nach Einführung des neuen Fernmeldegesetzes bereits wieder eine Änderung anzustreben».

Eine klare Absage an Strahm, Stoffel und Furrer. Dem Vernehmen nach will nun die CVP den Vorstoss über das Parlament einbringen.

Ihre Haltung zum Gesetzeswechsel hat die Swisscom in den letzten Tagen auch an zahlreiche Parlamentarier verschickt. Doch damit nicht genug: Ebenfalls ins elektronische Postfach steckte der Lobbyist weitere «persönliche Informationen», darunter Stellungnahmen und «technische Hintergrundinformationen» zu einer Motion von SP-Ständerätin Simonetta Sommaruga zum Thema Settop-Boxen. Insgesamt bombardierte er die Parlamentarier mit sechs Dateianhängen. Dazu schob er eine Einladung zum Parlamentarieranlass vom 16. September im Berner Restaurant Äusseren Stand nach. «Ich würde mich sehr freuen, dich an diesem Anlass dabeizuhaben», schreibt Kilchenmann den Politikern.

Kilchenmann ist einer der führenden Figuren im 40-köpfigen Lobbyistenstab von Swisscom-CEO Carsten Schloter. Laut Stefan Nünlist, Kommunikationschef der Swisscom - der ebenfalls zum Stab gehört -, wurden im Rahmen der letzten Konzernreorganisation auch die Lobbyaktivitäten neu organisiert und zusammengefasst. Schloter initiierte dazu das Projekt «42» - die Zahl soll dem Kultroman «The Hitchhikers Guide to the Galaxy» entlehnt sein. Die Zahl 42 ist die Antwort eines Computers auf existenzielle Fragen der Menschen.

Um Existenzielles geht es auch beim Aufbau des Glasfasernetzes. Die Lobbyisten haben auch hier schon viel Vorarbeit geleistet. Brisantes steht im Papier «Fibre to the Home» - da geht es um die Erschliessung der Haushalte mit schneller Glasfasertechnik. Swisscom will bis 2012 acht Milliarden Franken in den Ausbau stecken, dafür soll jeder Haushalt mit vier Glasfasersträngen versorgt werden. Eine Faser will sie für sich behalten, die anderen weiterverkaufen. Wie dem Papier zu entnehmen ist, soll der Verkauf «gebietsweise für ganze Regionen, Städte, Bezirke» erfolgen. Der Verkauf einzelner Stränge will Swisscom nicht, um «Rosinenpicken» zu verhindern. Auch die Preisvorstellungen haben es in sich: Der erste Käufer einer Glasfaser muss der Swisscom 50 Prozent der Investitionskosten plus eines Risikozuschlags bezahlen. Für den zweiten Käufer sind es noch 33 Prozent plus Marge.

Swisscom legt die Latte hoch beim Ausbau des Glasnetzes

Dies ist eine massive Hürde für die Konkurrenten. Will ein Anbieter schweizweit Glasfasertechnik anbieten, muss er dafür über 4 Milliarden Franken in die Hand nehmen. Auch wenn er nur in einer Region aktiv werden möchte, muss er dafür Hunderte Millionen bezahlen. Kein Schweizer Anbieter kann diese Mittel aufbringen. Ausser vielleicht Cablecom, die so ihre weissen Flecken auf der Landkarte ausmerzen könnte. Für nationale Anbieter wie Sunrise oder Tele 2 wäre der Einstieg jedoch unbezahlbar. Sunrise hat bereits öffentlich gemacht, dass sie das Kooperationsmodell unattraktiv findet.

Den Lobbyisten dürfte die Arbeit also in den nächsten Monaten nicht so schnell ausgehen. Selbstverständlich steckt nicht nur Swisscom viel Geld und Manpower in die Überzeugungsarbeit. Die Konkurrenten wie Cablecom, Orange und Sunrise tun es auch. Pikant ist, dass bei Sunrise eine Reihe von Ex-Swisscom-Kadern angeheuert hat. Neben dem Ex-Swisscom-CEO Jens Alder sind dies Sunrise-CEO Christoph Brand, Strategiechef Floris Alders und Kommunikationschef Dominique Reber.

Es geht um viel Geld: Laut dem heute abtretenden Preisüberwacher Rudolf Strahm ist es der erfolgreichen Lobbyarbeit der Swisscom zu «verdanken», dass die Konsumenten seit 1998 «jährlich 500 Millionen Franken zu viel für Telecomdienstleistungen bezahlt haben».


Publiziert am 30.08.2008

Encens et cancers des voies respiratoires

L’encens augmenterait le risque de cancers des voies respiratoires

Paris, 27/08/2008, LJS.com

L’encens peut-il être nocif pour la santé ? Si la réponse n’est pas encore sure, des études pointent un lien possible : à long terme, l’utilisation d’encens augmenterait le risque de cancers des voies respiratoires.

Des chercheurs du Statens Serum Institut à Copenhague au Danemark ont montré que la combustion d'encens, qui est composée de matières végétales mélangées à des huiles, comprenant également des hydrocarbures aromatiques, polycycliques, carbonyles et benzène, pourrait-être cancérogène. Pour faire ce lien, ils ont étudié les associations entre exposition à la fumée d’encens et l’ensemble des cancers des voies respiratoires de la population de Singapour.

L’étude à portée sur 61320 Chinois de Singapour âgés de 45 à 74 ans et en bonne santé. Leur alimentation, condition et mode de vie ont été suivis pendant cinq ans.

Résultats ? Au cours de la période d’analyse, 321 personnes avaient développé un cancer des voies respiratoires supérieures et 821 un cancer du poumon. L’utilisation de l’encens était significativement associée à un risque de développement de cancer des voies respiratoires tandis qu’il n’avait apparemment pas d’effet sur le cancer du poumon.

Ils ont également noté que selon la durée et l’intensité de l’exposition, l’utilisation d’encens était associée à un risque accru de dégradation des cellules superficielles des voies respiratoires, particulièrement chez les fumeurs.
Mais tous les encens ne sont pas égaux, « de prochaines études devraient être entreprises pour déterminer les types d’encens les moins nocifs », ont déclarés les chercheurs.
Eléonore Gratiet-Taicher

vendredi 29 août 2008

CLIENTS MECONTENTS - Gros bugs dans HD chez Cablecom

CLIENTS MECONTENTS - Gros bugs dans HD chez Cablecom


Par Fabio Bonavita, 28 août 2008


La haute définition du câblo-opérateur ne convainc pas. Pire, elle fait grogner ses utilisateurs qui se voient obligés de ramener leur décodeur à Yverdon!

«J'ai voulu faire le saut de la haute définition en souscrivant à un abonnement chez Cablecom . Mais leur décodeur ne fonctionne pas, j'ai dû me déplacer jusqu'à Yverdon pour le ramener. Là-bas, il y avait une foule de mécontents!» Cette expérience vécue par Jean-Pierre*, ils sont nombreux à l'avoir faite. Depuis quelques semaines, la grogne monte et les mécontents se comptent par centaines en Suisse romande.Pierre-Alain Steffen, chef ad interim des services industriels lausannois (SIL), confirme: «Cela fait deux mois et demi que nous avons constaté ce problème avec le décodeur de Cablecom . Le système informatique devrait enregistrer les nouveaux abonnés afin qu'ils puissent bénéficier des programmes en HD, mais cela ne fonctionne pas comme il le faudrait».


Hotline saturée


Si la télévision HD semble receler de nombreux bugs chez les utilisateurs romands, la hotline de Cablecom ne parvient de loin pas à calmer leur grogne. Paul*, sexagénaire fribourgeois, explique avoir subi des heures d'attente sans obtenir de réponses concrètes à ses interrogations: «J'ai appelé plusieurs fois par jour pendant deux semaines! Une gentille voix me faisait patienter, mais il n'y avait jamais personne au bout du fil! Cela durait des heures sans aucun résultat! J'ai fini par perdre patience et je me suis rendu sur place à Yverdon. C'est une perte de temps énorme!» Même constat de Robert*, un utilisateur genevois qui se souviendra longtemps de son passage dans les locaux de la société: «Nous étions des dizaines à nous plaindre de ce service! C'est du grand n'importe quoi! Je ne comprends pas un tel délai dans le traitement de nos demandes.»


Eclaircie en octobre


Call Center saturé, file d'attente chez Cablecom à Yverdon, décodeur à renvoyer, une situation problématique qui n'étonne pas Claude Hildenbrand, le directeur pour la Suisse romande du câblo-opérateur: «Nous avons changé le système informatique qui nous relie aux clients. Cela ne se fait pas sans quelques problèmes. Il y a eu des retards et surtout un embouteillage persistant au Call Center. Il faudra attendre plusieurs semaines, certainement jusqu'en octobre, pour que les choses reviennent à la normale. Mais je tiens à rappeler aux utilisateurs que les appels vers notre hotline sont gratuits.»

*Prénom fictif

mercredi 27 août 2008

Preise nur noch am Gestell - Wirtschaft - News - Blick.ch

Nach Coop bald auch in der Migros?
Preise nur noch am Gestell
Von Silvio Bertolami | 00:35 | 27.08.2008

Noch stehen die Preise bei der Migros auf den Produkten. Was sehr konsumentenfreundlich ist, könnte sich bald ändern. Der orange Riese wälzt Pläne, die Preise nur noch an den Gestellen anzuschreiben.

Ein heisses Eisen. «Der Preis gehört aufs Produkt!» Das haben 45 000 Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten in einer Petition gefordert. Das war 2003 und eine unwirsche Reaktion auf die Umstellung der Preisanschrift bei Coop.

Damals wollte die Migros noch nicht nachziehen. Migros-Pressechef Urs-Peter Naef erklärte sogar: «Wir schreiben die Preise aufs Produkt – und das bleibt so.»

Doch heute tönt es anders. Intern läuft die Diskussion auf Hochtouren. Die Vorteile für den Grossverteiler sind verlockend: Der Preis am Gestell lässt sich von einer Stunde zur anderen rauf- oder runtersetzen. Neuen Zettel ausdrucken und anbringen – schon ist es passiert. Steht der Preis auf dem Produkt, muss man entweder warten, bis alle Verpackungen verbraucht sind. Oder sie vernichten.

Ein Entscheid zugunsten der Preisanschrift an den Gestellen ist bei der Migros noch nicht gefallen. Migros-Sprecherin Monika Weibel will deshalb noch nicht Klartext sprechen und sagt: «Wir überlegen uns immer vieles, was wir machen könnten.» Sie fügt aber gleich an: «Preise an Gestellen wären in vielen Fällen sicher praktischer.»

Bei Coop vertritt man die ­Meinung, dass diese Art der Preisanschrift auch für die Konsumenten von Vorteil ist. Sie sehen den Preis relativ gross am Regal. Sie müssen das Produkt nicht in die Hand nehmen und vielleicht umdrehen, um ihn irgendwo klein gedruckt zu finden.

Doch da ist Konsumentenschützerin Simonetta Sommaruga ganz anderer Ansicht: «Preise nur noch am Gestell ist aus Konsumentensicht ganz klar eine Verschlechterung. Wenn die Preise in schnellem Rhythmus ändern, haben die Leute keine Chance mehr, den Überblick zu behalten.» Und zu Hause könne man die Preise nicht mehr jeden Tag auf der Verpackung sehen. «Somit nimmt das ‹Gschpüri› für die Preise ab.»

mardi 26 août 2008

0088, arnaque au bout du fil

0088, arnaque au bout du fil





TELEPHONIE. Un numéro surtaxé à l'assaut des téléphones portables. Méfiance.


Sandra Zanelli
Mardi 26 août 2008

Si la sonnerie d'un appel ne retentit qu'une fois sur le téléphone portable, la prudence s'impose: l'intention est souvent d'encourager l'abonné à rappeler. Si le numéro est inconnu et commence par 0088 213, l'abonné ne devrait définitivement pas rappeler. La police cantonale tessinoise a mis en garde la semaine passée contre une arnaque de téléphonie. Le simple fait de rappeler ou de répondre à ce numéro pourrait coûter une somme conséquente au particulier (environ 25 euros la minute).

«Il s'agit d'un numéro international par satellite. Il est très difficile de contrer ce phénomène car ces numéros échappent à la législation suisse», rapporte Caroline Sauser, porte-parole de l'Office fédéral de la communication (Ofcom). «Le numéro 0088 213 est affilié à la société Telespazio, mais rien ne prouve que ladite société soit à l'origine de l'arnaque. En effet, Telespazio se procure des milliers de numéros en bloc, il est très probable qu'elle les redistribue ensuite à différents clients.»

Composé par la rédaction, le numéro en question n'a débouché sur aucune réponse.

Vérifier et dénoncer

Que peut donc faire une personne victime d'une telle arnaque? Le Corriere del Ticino conseille dans un article paru le 16 août de vérifier le montant de sa facture et de formuler une dénonciation au Ministère public. Caroline Sauser ajoute que «le dossier est transféré au niveau international. Mais l'arsenal juridique est tel qu'il décourage souvent. Les personnes à l'origine de l'arnaque comptent aussi là-dessus.» «De plus, il est incertain que la plainte aboutisse dans le sens où il n'y a pas d'incitation au rappel.» Pour les cas éventuels d'arnaques via un numéro suisse, il existe des moyens d'intervention. l'Ofcom est habilité à retirer un numéro à valeur ajoutée avec l'indicatif 0900, dans le cas où il n'y aurait pas de service rendu au bout du fil.

Prévenir

D'autres arnaques de ce genre existent et obtiennent quelques succès au détriment des utilisateurs. Il convient alors de s'interroger sur la prévention, d'autant plus que les chances de voir aboutir une procédure judiciaire sont minces. N'y a-t-il pas un manque d'information au sujet des numéros surtaxés? Les opérateurs de téléphonie ne pourraient-ils pas informer les utilisateurs, ou bloquer d'office les numéros suspects? Encore faut-il qu'ils soient convaincus que le jeu en vaut la chandelle.

vendredi 8 août 2008

Cablecom verschleiert Preiserhöhungen

Cablecom verschleiert Preiserhöhungen

Von Angela Barandun;


Telefonieren mit der Cablecom kostet ab September ein Drittel mehr pro Minute. Wie dieser Preisanstieg kommuniziert wurde, stösst auf breite Kritik.



Der Flyer flatterte zusammen mit der Rechnung ins Haus: «Die neuen Cablecom Tarife sind die günstigsten der Schweiz (...).» Das stimmt, wie der Preisvergleich für Festnetztelefonie zeigt. Trotzdem geht die wahre Botschaft in der Charmeoffensive unter. Was tönt wie eine Preissenkung ist eigentlich das Gegenteil.

Per 1. September erhöht die Cablecom die Preise für ihr Festnetz-Angebot teils deutlich. Der Preis für den Verbindungsaufbau steigt um ein Viertel, von 8 auf 10 Rappen. Bei Anrufen aufs Schweizer Festnetz liegt der Preis pro Minute neu bei 4 Rappen – das ist sogar ein Drittel mehr als bisher. Vom teureren Verbindungsaufbau sind alle 309'000 Telefonie-Kunden betroffen; vom Preisanstieg bei Inlandgesprächen laut Cablecom-Sprecher Hans-Peter Nehmer nur eine Minderheit. Die meisten würden dank einer Zusatzoption nicht mehr für die einzelnen Anrufe ins Schweizer Festnetz bezahlen.

Billiger als Konkurrenz

Auf die Telefonrechnung einer Familie hochgerechnet sind die Aufschläge zwar nicht dramatisch, wie ein von Comparis erstellter Preisvergleich zeigt. Zudem bleibt die Cablecom beim Telefon wie versprochen billiger als die Konkurrenz.

Trotzdem irritiert der Vorgang – nicht zuletzt deshalb, weil mit der Cablecom zum ersten Mal seit Jahren ein Unternehmen die Festnetz-Preise wieder erhöht. Seit der Liberalisierung sind sie praktisch nur noch gesunken. Hier muss die Schweiz für einmal auch den Vergleich mit dem Ausland nicht scheuen.

Auch die Art, wie die Cablecom die Preiserhöhung kommuniziert hat, stösst auf breite Kritik. Ralf Beyeler vom Internetvergleichsdienst Comparis etwa findet es «frech», dass die Preiserhöhung im Flyer «mit keinem Wort erwähnt» wird. Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, spricht gar von Bauernfängerei. «Das Vorgehen der Cablecom ist immer dasselbe: Sie lockt die Kunden mit einem fantastischen Preis an und korrigiert ihn dann irgendwann möglichst unauffällig wieder nach oben.» Die Formulierung des Flyers lasse die Konsumenten glauben, die Preise würden sinken, so Stalder. Preisüberwacher Rudolf Strahm äussert sich nicht zur Preiserhöhung an sich, sondern nur zum Flyer. «Diese Art von Kommunikation vergrössert das Reputationsproblem der Firma», so Strahm.

Höhere Aufwände

Die Cablecom gibt sich wenig selbstkritisch: «Wir haben die neuen Preise frühzeitig angekündigt und transparent gemacht», so Nehmer. Allerdings gibt er zu, auf die Preiserhöhung «nicht explizit» hingewiesen zu haben. Zum Preisanstieg geführt haben laut Nehmer «höhere Aufwände für die Verrechnung der einzelnen Gespräche im neuen Verwaltungssystem», das die Cablecom derzeit einführt. Darum kam es in den letzten Wochen auch immer wieder zu Verzögerungen – etwa beim Aufschalten von Telefonanschlüssen. Was genau diese höheren Aufwände verursacht, wie hoch sie sind und wieso sie nur auf Inlandgesprächen zu Aufschlägen führen, konnte Nehmer nicht erklären.

Erste Mahnung wieder gratis

Immerhin hat das neue Verwaltungssystem nicht nur Nachteile für die Kunden. Mit dem Wechsel macht die Cablecom auch eine frühere Änderung im Mahnsystem wieder rückgängig. Seit letztem November kostet eine vergessene Rechnung die Abonnenten von Digitalfernsehen bereits bei der ersten Zahlungserinnerung 10 Franken Strafgebühr. Neu ist die erste Mahnung wieder gratis. Teuer wird es damit erst etwa 40 Tage nach dem offiziellen Zahlungstermin.

jeudi 7 août 2008

Dès la fin août, Rivella s'habille en jaune

Dès la fin août, Rivella s'habille en jaune





GOLEE. La nouvelle version de la boisson sera sans lactose, à base de soja. Pour séduire la Chine?

Benjamin Luis
Mardi 5 août 2008


Jaune. Il sera paré de jaune. Comme le Huang He. Ce fleuve qui serpente à travers la Chine. Rivella, le fabricant suisse de la boisson du même nom, s'apprête à lancer une nouvelle version de son produit phare, avec une étiquette jaune. Et lorgnerait déjà vers l'Empire du Milieu.

Celui-ci aura dans sa composition du soja. Et non le fameux lactose qui a fait la renommée du breuvage. Monika Christener, porte-parole de Rivella, se borne à confirmer l'information de base: «Nous lançons effectivement un nouveau produit à base de soja à la fin du mois, et il sera de couleur jaune.» Pas un mot en revanche en ce qui concerne les ambitions, ou même la (les?) cible du nouveau produit. «La boisson sera présentée le 26 août au public, et pas avant.»

Un substitut

Au commencement était le rouge. L'original, lancé en 1952. Puis vint le bleu, plus light, en 1959. La version verte, aux extraits de thé vert, apparaît en 1990. Ce dernier breuvage représente aujourd'hui 15% des ventes totales de Rivella. Le rouge étant la grande star avec 55%, contre 30% pour le bleu. Chez Rivella, on assure fermement que le jaune ne remplacera aucune des autres couleurs de l'assortiment.

«Le soja est souvent utilisé comme substitut au lactose, pour des raisons de digestion», explique Pauline Coti Bertrand, cheffe de l'unité de nutrition clinique au Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV). «Près d'une personne sur dix, en Suisse, est sujette à un inconfort dû à une mauvaise digestion du sucre du lait, ou lactose. Une indisposition causée par la baisse ou l'absence dans l'organisme d'une enzyme, la lactase, qui permet cette digestion.» Rien à voir, cependant, avec une allergie: «Il n'y en pas au lactose. La déficience en lactase est un phénomène génétique normal chez la majorité des humains. A la naissance, la sécrétion de lactase est maximale, puis elle baisse dans l'enfance et devient faible chez l'adulte. Cependant, certaines personnes sont plus sensibles que d'autres à cette déficience, d'où un inconfort prononcé.»

Demande croissante

Même si le pourcentage de Suisses intolérants au lactose est stable, les produits n'en contenant pas sont toujours plus présents. «Si j'en crois mes patients, il est de plus en plus aisé de se fournir en produits sans lactose», ajoute Pauline Coti Bertrand.

Du côté des grands distributeurs, Manor et Migros disposent chacun d'un assortiment conséquent en la matière, qui va des yaourts jusqu'au jambon. «Nous constatons une demande croissante pour ces produits, souligne Elle Steinbrecher, chez Manor. Et cette tendance devrait continuer.»

De son côté, Migros réfléchit à améliorer la visibilité des produits sans lactose «car les gens les recherchent de plus en plus», explique Martina Bosshard, porte-parole.

Les Asiatiques sensibles

Mais revenons à notre boisson jaune. Si environ 10% des Suisses digèrent mal le lactose, le chiffre explose lorsqu'il s'agit des Asiatiques et des Afro-Américains. Soixante pour cent à 100% de ces populations ne digèrent pas, ou mal, le sucre du lait, explique Pauline Coti Bertrand.

Dans le SonntagsBlick, le patron de Rivella, Franz Rieder, dit «bien réfléchir» à une entrée sur le marché chinois. L'hebdomadaire alémanique rappelle au passage que Rivella sera la boisson officielle de l'équipe de Suisse durant les Jeux olympiques de Pékin.

Et le choix de la couleur jaune, alors, un clin d'œil lourdingue? Réponse de la porte-parole de Rivella: «Après le rouge, le bleu et le vert, il était logique que nous choisissions le jaune. Point.»

Le «suicide» d'un informaticien suisse mis en scène sur Internet

Le «suicide» d'un informaticien suisse mis en scène sur Internet





SPAMS. Un groupe mafieux, probablement russe, vise le pays.

Anouch Seydtaghia
Jeudi 7 août 2008


«Attaquer les banques suisses fait partie de leurs activités. Et s'ils voient que le retour sur investissement diminue, ils agissent.» Marc Henauer, chef de la Centrale d'enregistrement et d'analyse pour la sûreté de l'information (Melani), en est «presque certain»: c'est a priori une émanation d'un groupe criminel qui vise depuis plusieurs semaines les internautes suisses. Depuis mars 2008, Melani a émis au total neuf alertes de sécurité. Plusieurs vagues de messages indésirables (spams), prétendument envoyés par la société UPS, sont envoyés en Suisse. Si l'internaute ouvre la pièce jointe, son ordinateur risque d'être infecté par un logiciel espion capable d'intercepter ses informations lorsqu'il réalise ses opérations de e-banking.

Le scénario est classique, mais la virulence de ces attaques l'est moins. Selon la firme MessageLabs, la Suisse est devenue la cible numéro un des spammeurs. Roman Hüssy, un informaticien de 21 ans domicilié près de Zurich, décrit ces attaques depuis début 2008 sur son site, http://www.abuse.ch. Les expéditeurs de spam n'ont apparemment pas apprécié: ils ont envoyé en début de semaine des milliers d'e-mails, prétendument signés par Roman Hüssy, annonçant son suicide imminent. Au bout du fil, l'informaticien est bien vivant. «J'imagine que pour ces spammeurs, le but est de me menacer. Ils ont réussi à désactiver mon site, mais je le remettrai en fonction dès que possible.» Roman Hüssy soupçonne le Russian Business Network. «Je sais que c'est un groupe dangereux, et j'avais mentionné son existence sur mon site. J'imagine qu'ils veulent me faire taire.»

Russian Business Network, sans doute basé à Saint-Pétersbourg, est une nébuleuse puissante. Elle permet à des criminels de masquer leur identité en ligne pour envoyer du spam. Mais aussi pour gérer, sans possibilité d'être facilement démasqués, des sites payants de pornographie infantile. «C'est le groupe le plus important au niveau du crime sur Internet, explique Philippe Oechslin, responsable de la société Objectif Sécurité à Gland. Sans doute grâce à des soutiens locaux, ils permettent de masquer l'identité de nombreux criminels. Il est difficile de remonter à eux.» Philippe Oechslin s'interroge: «Je trouve étonnant qu'un tel groupe s'en prenne à un individu en Suisse.»

«Il les dérange»

Pour Marc Henauer, il est plausible qu'un groupe criminel ait voulu se venger de Roman Hüssy: «Même à son échelle, il les dérange.»

L'informaticien va rouvrir son site dès que possible. Melani va continuer à discuter avec les banques pour améliorer les dispositifs de sécurité. Et les internautes? «Ils doivent rester prudents, explique Philippe Oechslin. Ne pas lire ses e-mails pendant une session de télébanking, ne pas ouvrir une pièce jointe qui n'est pas sûre.»

vendredi 1 août 2008

Paola Ghillani: «Migros est une société modèle»

Paola Ghillani: «Migros est une société modèle»

La Fribourgeoise a dirigé Max Havelaar. Elle vient d'intégrer le conseil d'administration du géant orange. Vendez-vous votre âme à la grande distribution en rejoignant Migros? La grande prêtresse du commerce équitable entre dans les sphères dirigeantes de Migros. Trahison? Paola Ghillani assure que non


Patrick Vallélian - le 30 juillet 2008, 22h15
Le Matin



Le magazine alémanique Schweizer Illustrierte vous classe parmi les 100 Suisses de l'année. Vous êtes entrée au début du mois dans le conseil d'administration de Migros, l'entreprise préférée des Helvètes. C'est la consécration, ma parole...
Ce qui compte pour moi, c'est la valeur ajoutée que j'apporte dans les entreprises. Pas tant les nominations, même si elles caressent pour un instant l'ego.

Revenons à Migros. Pourquoi avez-vous accepté d'entrer dans la sphère dirigeante de ce géant de la grande distribution, vous la grande prêtresse du commerce équitable?
Kurt Pfister, président de l'assemblée des délégués, m'a demandé d'être candidate. J'ai trouvé le défi intéressant.

Mais n'avez-vous pas l'impression de vendre votre âme au grand capital?
Certes Migros est devenue une grosse machine qui emploie plus de 84 000 personnes. Mais c'est aussi une entreprise démocratique, elle est un peu le reflet du fédéralisme de notre pays. Ses patrons sont élus par l'assemblée des délégués de la coopérative. Moi aussi j'ai été élue par ce parlement. Pour moi, Migros est une société modèle qui devrait être copiée loin à la ronde.

Vous dites cela parce que votre siège au géant orange vous rapporte 70 000 francs par année!
On pourrait le penser (rires). Mais, vous savez, l'argent n'a jamais été ma motivation première. Quand j'ai quitté le monde des multinationales pour reprendre la direction de Max Havelaar, j'ai divisé mon salaire par 2,5. Mais c'est vrai que je ne veux pas travailler bénévolement non plus.

Et que répondez-vous à ceux qui vous accusent d'avoir trahi la cause du commerce équitable?
Que Migros se comporte de manière respectueuse avec ses fournisseurs et qu'elle a intégré les dimensions environnementales et sociales dans ses processus. En cela elle respecte les principes du commerce équitable et elle fait du commerce équitable. La petite graine que nous avons plantée quand je travaillais chez Max Havelaar a porté ses fruits. Mon grand rêve, c'était que le commerce équitable devienne une évidence. C'est le cas désormais. Reste que tout n'est pas parfait.

Même chez Migros?
Même chez Migros. Cela dit, la coopérative ne m'a pas attendue pour progresser dans le domaine environnemental. Elle a été le premier distributeur à introduire au début de l'année la déclaration de CO2 Climatop pour une partie de ses produits. Le client peut ainsi les acheter en toute connaissance de cause.

Ça vaut aussi pour les fraises espagnoles vendues en février et récoltées dans des conditions effroyables par des employés sous-payés et sans papiers? Qu'en pense la patronne de Paola Ghillani & Friends, une société de conseil dans le développement durable?
(Gênée.) A ma connaissance, les conditions des travailleurs suivent un code de conduite très strict se basant sur la Convention de l'Organisation internationale du travail, et tous les fournisseurs de Migros se sont engagés à s'y tenir. Comme je le disais, tout n'est pas parfait. Quant à la saisonnalité des produits frais, elle fera partie des points que j'aborderai au sein du conseil d'administration.

Qu'est-ce qui vous fait sauter en l'air en entrant dans une Migros?
Honnêtement, vendre des pommes de Nouvelle-Zélande en pleine saison des pommes suisses n'est pas idéal. Mais il faut croire qu'il y a une clientèle pour ce type de produits.

Le plus simple serait peut-être de ne pas les commercialiser!
Je me pencherai sur la question dès que possible. Mais ne comptez pas non plus sur moi pour tout révolutionner. Migros doit aussi penser à son équilibre économique si elle veut rester leader par rapport à ses concurrents et poursuivre son chemin durablement. Ceal dit, elle n'est pas obligée de maximiser ses profits à tout prix.

Que dire également d'Aproz, la marque d'eau minérale de Migros, qui vend ses bouteilles à 6000 km du Valais, aux Etats-Unis? Pas très écolo?
On vend bien du gruyère aux Etats-Unis. Pourquoi pas de l'eau si son cycle de vie est respecté? Je suis plus choquée en apprenant que 40% de l'eau minérale consommée en Suisse est importée. Un comble alors que notre pays bénéficie d'une eau de très bonne qualité.

Des voix réclament l'entrée en Bourse de Migros. Votre avis?
Dans le monde capitalistique virtuel d'aujourd'hui, ce serait un faux pas. Migros est très concurrentielle dans sa structure actuelle, peut-être plus lente, mais qui au moins est soutenue par la société civile. Elle n'a pas besoin d'entrer dans le grand casino qu'est devenue la Bourse pour se développer.

Et quel sera son développement?
Il se fera en partie à l'étranger, avec l'expansion du modèle coopératif Migros ainsi que des industries et autres activités de la société. Mais ces considérations n'engagent que moi.

SON PARCOURS

Née en 1963, Paola Ghillani passe une partie de sa jeunesse en Gruyère. Cette pharmacienne de formation travaille durant dix ans pour Ciba/Novartis avant de reprendre les rênes de Max Havelaar Suisse en 1999. Elle multiplie les ventes par cinq jusqu'à son licenciement pour des raisons philosophiques en 2005. Le 1er septembre 2005, elle crée Paola Ghillani & Friends, une société de conseil en stratégie et gestion d'entreprise dans le développement durable.

www.paolaghillanifriends.com

Fabien Vallélian est le Monsieur Crème double de Mövenpick

Fabien Vallélian est le Monsieur Crème double de Mövenpick

Fabien Vallélian fournira 15 tonnes de crème double au géant des glaces. La glace Mövenpick à la crème double et à la meringue a remporté un tel succès qu'elle sera fabriquée à l'année. Et c'est un Gruérien qui sera l'unique fournisseur de crème double


Stéphane Berney - le 31 juillet 2008, 23h00
Le Matin



Tout a commencé par un gigantesque coup de pub involontaire l'an dernier. En juillet 2007, Mövenpick lançait, en édition limitée à six mois, une toute nouvelle glace à la crème double et à la meringue de la Gruyère. Pour orner l'emballage, le fabricant de glaces industrielles, racheté par Nestlé en 2003, envisageait naturellement d'utiliser une photo du château de Gruyères. Mais une bourde s'est produite à l'agence de design qui a réalisé le graphisme, et c'est le château d'Oberhofen, près du lac de Thoune, qui a finalement illustré l'emballage de la glace. L'erreur a été corrigée par le biais d'un communiqué de presse. Tout le monde en a parlé, faisant de cette glace un succès énorme. «C'était même le plus gros succès de notre gamme Limited Edition, complète Nicolas Prevost, chef du marketing des glaces Mövenpick of Switzerland.

A 37 ans, Fabien Vallélian est le directeur de la Laiterie moderne et de sa société Froval SA. L'an dernier, c'est lui qui avait fourni la crème double nécessaire à cette nouvelle glace, soit 13 tonnes pour six mois. Et ça a tellement bien marché que Mövenpick va rééditer ce produit, mais cette fois dans sa gamme Collection Dessert. C'est-à-dire qu'elle sera disponible tout au long de l'année. «Nous la relancerons au début du mois d'octobre», annonce Nicolas Prevost.

«Et là, on parle d'au moins 15 tonnes de crème double à fournir, qui viendront s'ajouter aux 25 tonnes que je produis annuellement.» Fabien Vallélian sortira donc de ses machines plus de 40 tonnes de crème double à l'année, ce qui représente une augmentation de 50% de sa production habituelle.

Mais comment est-ce possible pour une petite entreprise d'une dizaine d'employés qui approvisionne par ailleurs 200 clients? «Je travaille avec huit laiteries gruériennes qui me fournissent la crème tirée du lait et, après, je la standardise, c'est-à-dire que je la prépare.»

Et le label gruérien est impératif pour Mövenpick. «J'ai d'ailleurs accueilli un contrôleur qualité de Nestlé qui est venu s'assurer que ma production était en adéquation avec leur cahier des charges. Des exigences qui tiennent dans un classeur entier qu'ils m'ont remis.»

Fabien Vallélian relancera donc sa production pour Mövenpick au début de ce mois. «On mettra la crème double dans des bidons de 20 kg, eux-mêmes seront placés sur des palettes qui partiront en camion jusqu'à l'usine Mövenpick de Rorschach (SG).»

FABIEN VALLÉLIAN

Agé de 37 ans, Fabien Vallélian a une maîtrise de fromager. Il a géré la Laiterie moderne à Bulle (FR) de 2001 à 2003. Il en est devenu le directeur en 2004. En 2003, il a aussi ouvert un autre magasin à Crans-Montana (VS) pour distribuer ses produits.
Comment fabrique-t-on de la crème double?

«La crème double doit contenir au minimum 45% de matière grasse, mais nous la produisons avec 54%», explique Fabien Vallélian, directeur de la Laiterie moderne et de Froval SA à Bulle (FR). Il y a cinq étapes dans la fabrication de la crème double:«D'abord, on la tire du lait après une nuit, explique le spécialiste. Puis on la standardise, c'est-à-dire qu'on la fait monter au taux de matière grasse désiré. Ensuite, on la pasteurise. Lorsque c'est fait, on la laisse refroidir. Et, enfin, on la conditionne.»

Les chauffards se déchaînent cet été

Les chauffards se déchaînent cet été

Un nouveau radar fribourgeois a flashé six gros excès en une semaine sur l'autoroute A12. Depuis sa mise en service le 22 juillet, le nouveau radar fribourgeois placé sur l'autoroute A12 à la hauteur de Bösingen cartonne en mesurant de très grandes vitesses


Stéphane Berney - le 31 juillet 2008, 23h00
Le Matin



LE RADAR QUI CHAUFFE
Il s'appelle Traffistar 330. Il sort des usines de Multanova à ster (ZH). Et il porte plutôt bien son suffixe «star». D'abord parce qu'il a coûté un demi-million de francs. Et ensuite parce que c'est le radar dont on parle le plus en ce moment en Suisse. Situé sur l'autoroute A12 à la hauteur de Bösingen (FR), il a été mis en service par la police fribourgeoise le 22 juillet. Et en l'espace d'une semaine, soit du jeudi 24 au mercredi 30 juillet, il a flashé six gros excès de vitesse. Le plus petit affichait 190 km/h et le plus gros 250 km/h. «Il s'agit d'ailleurs du record de vitesse sur une route fribourgeoise», note Benoît Dumas, porte-parole de la police («Le Matin» d'hier et du 29 juillet).

Et cette palme a été «remportée» par une Ferrari française sans plaque à l'avant. «Mais avec ce nouveau modèle, on flashe à l'avant et à l'arrière. Et même à très haute vitesse, la photo reste très nette. Ce qui met fin à la légende urbaine qui veut qu'au-dessus de 200 km/h les radars font des photos floues.» Et si la police fribourgeoise a décidé de mettre un radar à cet endroit, «c'est que la densité du trafic y est plus forte en raison des pendulaires entre Fribourg et Berne. Il y a aussi une raison stratégique au niveau du réseau autoroutier national», analyse Benoît Dumas. «Depuis le 1er janvier 2008, les autoroutes et les radars appartiennent à la Confédération. Toutefois, les contrôles sont du ressort des polices cantonales, et les recettes des amendes atterrissent donc dans les caisses des cantons», explique Frédéric Revaz, chargé de l'information à l'Office fédéral des routes (OFROU). «Mais, désormais, c'est notre office qui est chargé du quadrillage du réseau de radars fixes en Suisse.»

COMMENT ATTRAPER UN CHAUFFARD ÉTRANGER?
Même si le conducteur flashé à 250 km/h mardi est Français, il risque de gros ennuis avec la justice. «Nous collaborons avec les centres de coopération policière et douanière. Pour la France, il est basé à Genève. On leur donne le numéro de plaque, et ils recherchent l'identité de l'automobiliste», expose Benoît Dumas. Ensuite, la police envoie directement au propriétaire un formulaire pour connaître l'identité du conducteur au moment de l'infraction. S'il répond, la procédure habituelle s'engage avec le juge d'instruction. S'il n'y a pas de réponse, ce même juge lance une commission rogatoire, et il y a enquête de la police française. Pourtant, tout n'est pas si simple. Selon Frédéric Revaz, de l'OFROU, «ces accords entre les cantons et les centres de coopération n'ont rien d'officiel au niveau national. La Suisse a un seul véritable accord transfrontalier d'échange de données de police: c'est avec l'Allemagne.»

POURQUOI APPUIENT-ILS SUR LE CHAMPIGNON?
Pourquoi ta nt d'excès de vitesse en une semaine cet été? «Durant les vacances, le réseau routier est moins chargé, la route est plus libre, et certaines personnes se laissent tenter par la vitesse. Par ailleurs, notre nouveau radar sur l'A12 à Bösingen surprend les gens qui ne con naissent pas encore son existence. Pour preuve, dans ces six gros excès de vitesse, il y a q uelques plaques étrangères.»

Stefan Siegrist, du Bureau de prévention des accidents (BPA), a rédigé une prise de position sur les chauffards. Il se base sur plusieurs études comportementales pour cerner la psychologie du chauffard: «Les fous du volant notoires sont extrêmement réfractaires aux normes, et leur conduite est marquée par l'image qu'ils se font d'eux-mêmes, à savoir celle de conducteurs sportifs et sachant gérer toute situation. Leur identité et leur confiance en soi sont étroitement liées à une conduite à risque. Certains sont précisément attirés par la possibilité de faire des expériences limites. Dans tous les cas, leur comportement obéit à une démarche émotionnelle.»

QUE RISQUENT-ILS À LAISSER LEURS ÉMOTIONS FLIRTER AVEC LA PÉDALE DES GAZ?
«Jusqu'à 145 km/h, pour une vitesse limitée 120 km/h sur l'autoroute, ils seront puni s par une amende d'ordre», explique Frédéric Revaz, chargé de l'information à l'Office fédéral des routes. «Après, il y a une décision du juge ou du préfet, selon les cantons. Elle se base sur trois éléments: les antécédents de l'automobiliste, sa situation fiscale et la nature de l'excès de vitesse.»

Outre le retrait de base d'un à trois mois, le permis peut être retiré jusqu'à deux ans, voire de manière indéterminée. «Il peut même y avoir un retrait de sécurité en cas de gros excès, assorti d'une expertise psychologique. En 2007, 546 retraits préventifs ont été prononcés en Suisse pour cause d'excès de vitesse.» A ce propos, Nathalie Rüfenacht, du BPA, rappelle qu'il existe des cours nommés «Virage». «Ils sont notamment destinés à des chauffards dont le permis a été retiré pour une durée indéterminée. Après un module de sept cours, ils peuvent passer devant un psychologue qui examinera s'ils sont de nouveau aptes à conduire.»


Voici la vraie photo de la Ferrari française flashée mardi sur l'autoroute A12. Même à 250 km/h, elle est très nette. DR

Pourquoi rouler trop vite est dangereux

«En 2006, en Suisse, 30% des blessés graves et des tués ont été victimes d'une vitesse inadaptée ou excessive», selon les dernières données collectées dans le rapport SINUS 2007 du Bureau de prévention des accidents (BPA).

C'est en début de matinée (entre 7 h et 9 h) et en début de soirée (entre 17 h et 19 h) que les accidents dus à la vitesse occasionnent le plus de victimes. «Les automobilistes veulent se rendre le plus vite possible à l'endroit souhaité et ils roulent plus vite dans les secteurs où ils sentent qu'il n'y a pas de contrôle», complète Frédéric Revaz, chargé de l'information à l'Office fédéral des routes.

Enfin, selon le rapport du BPA, «c'est sur les routes hors des localités que les accidents liés à la vitesse occasionnent le plus de blessés graves et de tués».

Quand devient-on un chauffard?

«Le mot «chauffard» n'est pas défini dans la loi», explique Frédéric Revaz, chargé de l'information auprès de l'Office fédéral des routes. «Mais avec un dépassement de plus de 30 km/h en zone 50 km/h, et lorsqu'un automobiliste roule à 170 km/h sur l'autoroute, il s'agit de gros excès de vitesse.»

En clair, la loi sur la circulation routière insiste plutôt sur trois degrés d'infractions: «légère, moyennement grave et grave».

En 2007, on a recensé pour toute la Suisse 31678 retraits de permis pour excès de vitesse. Frédéric Revaz: «Tout conducteur pincé en gros excès de vitesse peut se voir retirer son permis pour une durée indéterminée. C'est ce qu'on appelle le retrait préventif. Jusqu'à ce que le conducteur ait prouvé son aptitude à la conduite. En général, une expertise est effectuée.» Pour 2007, en Suisse, 546 retraits préventifs ont été prononcés.