Schimmelpilz im Bad und unfreundliches Personal: Wieder daheim bewerten User ihre Hotels im Netz.
[10.07.08] Auf deutschsprachigen Websites wie «tripadvisor.de» oder «holidaycheck.ch» können Urlauber Hotels bewerten und damit anderen Reisenden die Wahl der Unterkunft erleichtern. Doch wie verlässlich sind solche Erfahrungsberichte?
Subjektive Berichte
«Das Zimmer war klein und extrem laut», beschwert sich ein Urlauber auf «tripadvisor.de» über ein Hotel in Barcelona. «Grossartiges Essen und ein sehr schönes Zimmer», beschreibt ein anderer Gast das gleiche Hotel. Natürlich sind diese Berichte subjektiv. «Aber wenn sich unter zwanzig Einträgen nur ein positiver findet, wird der Leser dies einzuschätzen wissen», findet Uschi Vogg, PR-Verantwortliche bei «tripadvisor.de». Zudem können User Fotos hochladen und damit ein «realistisches Bild» vermitteln.
Bei «tripadvisor.de» wie auch bei «holidaycheck.ch» reicht es zwar, eine gültige E-Mail-Adresse anzugeben, um Bewertungen schreiben zu können. Um Missbrauch zu verhindern, kontrollieren aber beide Anbieter vor der Veröffentlichung die Qualität der Beiträge, wie Uschi Vogg und Nadja Waldraff, Pressereferentin bei «holidaycheck.ch», versichern.
Mehrheitlich positiv
Als schädlich für die Reisebranche betrachten sich die Anbieter nicht. «Durch die Bewertungen wird gezielter gebucht, nicht weniger», so Waldraff. Zudem sei die Mehrheit der Einträge positiv, sagt Vogg. Auch Mario Lütolf, Direktor des Schweizer Tourismus-Verbandes, zeigt sich gelassen.
Der Entwicklung im Internet könne sich die Reisebranche ohnehin nicht widersetzen und mit Hilfe verlässlicher Bewertungen liesse sich «die Qualität der Beratung in den Reisebüros steigern». Schliesslich werde die Aussicht auf Entlastung und auf umfassende Beratung «den Gang zum Reisebüro nicht überflüssig machen», so Lütolf weiter.
Von Bartosz Wilczek
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