mercredi 27 août 2008

Preise nur noch am Gestell - Wirtschaft - News - Blick.ch

Nach Coop bald auch in der Migros?
Preise nur noch am Gestell
Von Silvio Bertolami | 00:35 | 27.08.2008

Noch stehen die Preise bei der Migros auf den Produkten. Was sehr konsumentenfreundlich ist, könnte sich bald ändern. Der orange Riese wälzt Pläne, die Preise nur noch an den Gestellen anzuschreiben.

Ein heisses Eisen. «Der Preis gehört aufs Produkt!» Das haben 45 000 Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten in einer Petition gefordert. Das war 2003 und eine unwirsche Reaktion auf die Umstellung der Preisanschrift bei Coop.

Damals wollte die Migros noch nicht nachziehen. Migros-Pressechef Urs-Peter Naef erklärte sogar: «Wir schreiben die Preise aufs Produkt – und das bleibt so.»

Doch heute tönt es anders. Intern läuft die Diskussion auf Hochtouren. Die Vorteile für den Grossverteiler sind verlockend: Der Preis am Gestell lässt sich von einer Stunde zur anderen rauf- oder runtersetzen. Neuen Zettel ausdrucken und anbringen – schon ist es passiert. Steht der Preis auf dem Produkt, muss man entweder warten, bis alle Verpackungen verbraucht sind. Oder sie vernichten.

Ein Entscheid zugunsten der Preisanschrift an den Gestellen ist bei der Migros noch nicht gefallen. Migros-Sprecherin Monika Weibel will deshalb noch nicht Klartext sprechen und sagt: «Wir überlegen uns immer vieles, was wir machen könnten.» Sie fügt aber gleich an: «Preise an Gestellen wären in vielen Fällen sicher praktischer.»

Bei Coop vertritt man die ­Meinung, dass diese Art der Preisanschrift auch für die Konsumenten von Vorteil ist. Sie sehen den Preis relativ gross am Regal. Sie müssen das Produkt nicht in die Hand nehmen und vielleicht umdrehen, um ihn irgendwo klein gedruckt zu finden.

Doch da ist Konsumentenschützerin Simonetta Sommaruga ganz anderer Ansicht: «Preise nur noch am Gestell ist aus Konsumentensicht ganz klar eine Verschlechterung. Wenn die Preise in schnellem Rhythmus ändern, haben die Leute keine Chance mehr, den Überblick zu behalten.» Und zu Hause könne man die Preise nicht mehr jeden Tag auf der Verpackung sehen. «Somit nimmt das ‹Gschpüri› für die Preise ab.»

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