Starbucks eröffnet eine Filiale nach der anderen
Mitte Dezember hat Starbucks seine 14. und 15. Filiale in der Stadt Zürich eröffnet. Doch nicht nur die amerikanische Kaffeehauskette expandiert hierzulande kräftig: Auch McDonald's wird nächstes Jahr zum Kaffeebrauer.
Spätestens nächsten Sommer wird im McDonald's-Restaurant im Niederdorf ein so genanntes McCafé entstehen. Wie Starbucks setzt auch das Fastfood-Unternehmen darauf, den Kunden zusammen mit dem Kaffee ein Lebensgefühl zu vermitteln. Wie dies möglich ist, zeigt Starbucks Tag für Tag.
In den 37 Filialen, die seit 2001 in der Schweiz entstanden sind, wird zwar vorab Kaffee und Kuchen verkauft. Das sonst in der Schweiz übliche Kaffeeangebot von Café crème, Schale und Espresso hat Starbucks mit Produkten wie Frappuccino oder Iced Shaken Espresso jedoch stark ausgeweitet.
Doch die Kaffeegetränke alleine erklären den Erfolg der Cafékette noch nicht. Starbucks versteht es ausgezeichnet, seine Filialen weniger wie ein Café, dafür mehr wie eine Wohnstube aussehen zu lassen. Wichtigste Elemente dazu sind neben den Sofas das Rauchverbot, der kostenlose Internetzugang sowie der locker gehandhabte Konsumzwang.
Der «Third Place» stösst auf hohe Resonanz
Auch für Reto Zangerl, Mediensprecher von Starbucks Schweiz, gründet der Erfolg von Starbucks unter anderem in der Ambiance der Lokale. «Wir wollen den Kunden neben Wohnort und Arbeitsplatz einen Third Place zum Verweilen anbieten», sagte er. «Offensichtlich kommt dies bei den Schweizern gut an.» Das Potenzial von Starbucks hierzulande bezeichnet er als «riesig».
Allerdings, so schnell wie Starbucks gerne wachsen würde, kann dies die Kaffeekette gar nicht. Die Expansion in der Schweiz gestalte sich schwierig, weil kaum Liegenschaften an geeigneten Standorten zur Verfügung stehen, erklärte Zangerl. «Sobald sich aber eine Gelegenheit bietet, nutzen wir diese.»
Diese Schritt-für-Schritt-Expansion führe dazu, dass es beispielsweise in Rapperswil und in Aarau eine Starbucks-Filiale gibt, nicht aber im ungleich grösseren Winterthur. Die sechstgrösste Schweizer Stadt sei ein gutes Beispiel, wie schwierig die Suche nach guten Standorten sei, sagt Zangerl. «Wir finden dort derzeit einfach keine geeignete Liegenschaft.»
Kaffeelounges im Fastfood-Restaurant
Von den Schweizerinnen und Schweizer, die fleissige Kaffeetrinker sind und dies auch gerne ausser Haus tun, will auch McDonald's profitieren. Anfang nächsten Jahres wird in Vevey das ersten McCafé der Schweiz eröffnet, bis im Sommer soll ein solches auch im McDonald's-Restaurant im Zürcher Niederdorf dazukommen, wie Pressesprecherin Nicole Schöwel sagte.
Langfristig sieht das Unternehmen in der Schweiz Potenzial für rund 15 McCafés, die alle in ein bestehendes Restaurant integriert werden, aber über über eine eigene Verkaufstheke und speziell ausgebildetes Personal verfügen. Mit lounge-ähnlichen Sitzecken wolle man den Gästen einen Platz zum Verweilen anbieten, so Schöwel.
Doch nicht nur Starbucks und McCafé buhlen um die Gunst der Kaffeetrinker, auch der Valora-Konzern ist mit den Spettacolo-Cafébars am Expandieren. Derzeit gibt es in der Stadt Zürich sechs und schweizweit rund 30 der italienischen Bars nachempfundenen Lokalen. Gemäss Medienberichten soll die Zahl in den nächsten Jahren auf bis zu 50 anwachsen.
Finanzkraft ermöglicht Erfolg
Für Johanna Bartholdi, Geschäftsführerin des Schweizerischen Cafetier-Verbands, gibt es verschiedene Erklärungen für die wachsende Zahl von Cafébarketten. Insbesondere Starbucks profitiere vom starken Namen und vom Wiedererkennungseffekt.
Viel zum Erfolg trage auch die Finanzkraft der Ketten bei, welche es ermögliche, ganz anders zu kalkulieren als unabhängige Cafés. Erst dadurch sei es überhaupt möglich, Cafés an den guten und teuren Standorte zu betreiben.
An die neue Konkurrenz angepasst haben sich laut Bartholdi aber auch die konventionellen Cafés. «In den letzten Jahren ist bei diesen betreffend Qualität und Angebotsvielfalt viel Bewegung zu spüren.»
Weil die Cafés - wie alle Gastronomiebetriebe - in einem gesättigten Markt tätig seien, mache grundsätzlich jedes neue Lokal den bestehenden den Marktanteil streitig, so Bartholdi. Bezüglich Starbucks und McCafé sei dies aber weniger der Fall, da die beiden eine andere Zielgruppe ansprechen und auch neue Kundschaft zu Cafégängern mache.
Quelle: SDA/ATS
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