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dimanche 27 décembre 2009
DAS EINZELBILLETT WIRD ZUM GA
SBB, BLS und Verkehrsverbünde planen den grossen Wurf: Das Schweizer Tarifsystem soll grundlegend erneuert werden.
VON BENJAMIN WEINMANN
Wer kein Generalabonnement besitzt und von Bern an den Zürcher Paradeplatz fahren möchte, der löst sich heute erst ein SBB-Ticket von Bern nach Zürich und dann ein separates Trambillett an den Paradeplatz. In Zukunft braucht es für diese Strecke nur noch ein Billett: So will es der Dachverband der Transportunternehmen des öffentlichen Verkehrs (VöV), der die Interessen seiner Mitglieder wie zum Beispiel der SBB, der BLS und des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) vereint.
Seit rund zwei Jahren arbeitet der VöV still und heimlich an einer Neugestaltung des Tarifsystems. Nun werden dessen Grundzüge klar: Was mit dem Generalabo (GA) heute schon möglich ist – die Benutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel mit nur einem Billett – soll auch mit Einzeltickets möglich werden.
«Das heute recht komplizierte und schwerfällige System soll von Grund auf erneuert werden», sagt VöV-Direktor Peter Vollmer. «Ziel ist ein vollständig integrierter Tarifverbund Schweiz.» Es solle in Zukunft Tickets geben, die Strecken und Zonen beinhalten, damit die direkten SBB-Tickets auch im öffentlichen Verkehr innerhalb der Städte gültig sind. «Prinzipiell sollte man ein solches Ticket an den meisten Haltestellen lösen können», so Vollmer.
SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi spricht gegenüber dem «Sonntag» von einer guten Kooperation zwischen den 172 Transportunternehmen in der Schweiz. «Eine noch intensivere Zusammenarbeit könnte sich dahin gehend entwickeln, dass alle Einzeltickets in allen Verbunden verwendet werden können, also analog dem GA.»
Zwar gibt es schon heute das City-Ticket, das die Weiterfahrt mit Tram und Bus erlaubt. Doch dieses ist nicht sehr flexibel: Es ist nur in ausgewählten Städten und jeweils für einen ganzen Tag gültig. Laut Branchenkennern ist das City-Ticket deshalb eher eine Zwischenlösung und hat den Durchbruch bis heute nicht geschafft.
Wie die Details des neuen Systems aussehen, ist noch nicht bestimmt. Laut Recherchen sollten aber bereits diesen Frühling erste Resultate auf dem Tisch liegen. Peter Vollmer bestätigt, dass die Arbeiten auf Hochtouren laufen. «Das neue System wird nicht auf einen Schlag kommen», so Vollmer, «wir möchten es aber in den nächsten fünf Jahren Schritt für Schritt einführen.»
Eine grosse Herausforderung wird die Abwicklung des Ticketverkaufs, wie SBB-Präsident Gygi bestätigt: «Sowohl über die Kriterien der Tarifbildung wie über die dazu notwendige Hard- und Software wird man sich noch finden müssen.»
Laut dem VöV sind die neuen, multifunktionalen Touchscreen-Automaten bezüglich Hardware für den neuen «Tarifverbund Schweiz» bereit. Und: Während die SBB schon länger die alten Tastenautomaten durch die Touchscreen-Automaten ausgewechselt haben, setzen nun auch vermehrt die Regionalverbünde auf die modernen Ticketautomaten. In Zürich möchte der ZVV zum Beispiel im kommenden Jahr 1100 neue Automaten an seinen Haltestellen installieren.
Weshalb wurde die Systemrevision überhaupt nötig? Durch die Ausdehnung der regionalen Verbunde wie des ZVV oder der Aargauer A-Welle über die ursprünglichen Grenzen hinweg ist es in den letzten Jahren zu Doppelspurigkeiten zwischen dem Distanz- und Zonensystem gekommen.
Ein Beispiel: Früher war die Strecke Zürich–Winterthur eine klassische Intercity-Strecke. Heute kann der Passagier entweder ein Ticket der SBB oder des ZVV lösen. «Die Preisgestaltung muss in Zukunft harmonisiert werden», sagt Vollmer. Diese Notwendigkeit zeigen auch die zum Teil unverhältnismässigen Abopreise: Ein GA kostet 3100 Franken und ist in allen 26 Kantonen gültig. Ein ZVV-Netzpass für das ganze Jahr kostet rund 2000 Franken, ist aber nur im Kanton Zürich gültig.
Die grösste Herausforderung wird es sein, alle Interessen unter einen Hut zu bringen: «Der Fernverkehr hat nicht immer die gleichen Interessen wie die Regionalverbunde», so Vollmer, «trotz Harmonisierung möchten wir die Autonomie der verschiedenen Partner nicht einschränken.» Touristische Bahnen sollen zum Beispiel bei der Preisgestaltung saisonal mehr Spielraum erhalten.
Auch andere Punkte gilt es zu harmonisieren:
● Hunde: In vielen Städten gibt es einen Hundezuschlag, in anderen Regionen ist das Mitführen von Hunden gratis.
● Tageskarten: In der Romandie ist eine Tageskarte 24 Stunden gültig, während in der Deutschschweiz zum Teil nur der Kalendertag gilt.
«Solche Regeln sollten in der ganzen Schweiz gleich sein», so Vollmer, «dies würde die Reise für die Passagiere vereinfachen.»
Samstag, 26. Dezember 2009 20:00
VON BENJAMIN WEINMANN
Wer kein Generalabonnement besitzt und von Bern an den Zürcher Paradeplatz fahren möchte, der löst sich heute erst ein SBB-Ticket von Bern nach Zürich und dann ein separates Trambillett an den Paradeplatz. In Zukunft braucht es für diese Strecke nur noch ein Billett: So will es der Dachverband der Transportunternehmen des öffentlichen Verkehrs (VöV), der die Interessen seiner Mitglieder wie zum Beispiel der SBB, der BLS und des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) vereint.
Seit rund zwei Jahren arbeitet der VöV still und heimlich an einer Neugestaltung des Tarifsystems. Nun werden dessen Grundzüge klar: Was mit dem Generalabo (GA) heute schon möglich ist – die Benutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel mit nur einem Billett – soll auch mit Einzeltickets möglich werden.
«Das heute recht komplizierte und schwerfällige System soll von Grund auf erneuert werden», sagt VöV-Direktor Peter Vollmer. «Ziel ist ein vollständig integrierter Tarifverbund Schweiz.» Es solle in Zukunft Tickets geben, die Strecken und Zonen beinhalten, damit die direkten SBB-Tickets auch im öffentlichen Verkehr innerhalb der Städte gültig sind. «Prinzipiell sollte man ein solches Ticket an den meisten Haltestellen lösen können», so Vollmer.
SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi spricht gegenüber dem «Sonntag» von einer guten Kooperation zwischen den 172 Transportunternehmen in der Schweiz. «Eine noch intensivere Zusammenarbeit könnte sich dahin gehend entwickeln, dass alle Einzeltickets in allen Verbunden verwendet werden können, also analog dem GA.»
Zwar gibt es schon heute das City-Ticket, das die Weiterfahrt mit Tram und Bus erlaubt. Doch dieses ist nicht sehr flexibel: Es ist nur in ausgewählten Städten und jeweils für einen ganzen Tag gültig. Laut Branchenkennern ist das City-Ticket deshalb eher eine Zwischenlösung und hat den Durchbruch bis heute nicht geschafft.
Wie die Details des neuen Systems aussehen, ist noch nicht bestimmt. Laut Recherchen sollten aber bereits diesen Frühling erste Resultate auf dem Tisch liegen. Peter Vollmer bestätigt, dass die Arbeiten auf Hochtouren laufen. «Das neue System wird nicht auf einen Schlag kommen», so Vollmer, «wir möchten es aber in den nächsten fünf Jahren Schritt für Schritt einführen.»
Eine grosse Herausforderung wird die Abwicklung des Ticketverkaufs, wie SBB-Präsident Gygi bestätigt: «Sowohl über die Kriterien der Tarifbildung wie über die dazu notwendige Hard- und Software wird man sich noch finden müssen.»
Laut dem VöV sind die neuen, multifunktionalen Touchscreen-Automaten bezüglich Hardware für den neuen «Tarifverbund Schweiz» bereit. Und: Während die SBB schon länger die alten Tastenautomaten durch die Touchscreen-Automaten ausgewechselt haben, setzen nun auch vermehrt die Regionalverbünde auf die modernen Ticketautomaten. In Zürich möchte der ZVV zum Beispiel im kommenden Jahr 1100 neue Automaten an seinen Haltestellen installieren.
Weshalb wurde die Systemrevision überhaupt nötig? Durch die Ausdehnung der regionalen Verbunde wie des ZVV oder der Aargauer A-Welle über die ursprünglichen Grenzen hinweg ist es in den letzten Jahren zu Doppelspurigkeiten zwischen dem Distanz- und Zonensystem gekommen.
Ein Beispiel: Früher war die Strecke Zürich–Winterthur eine klassische Intercity-Strecke. Heute kann der Passagier entweder ein Ticket der SBB oder des ZVV lösen. «Die Preisgestaltung muss in Zukunft harmonisiert werden», sagt Vollmer. Diese Notwendigkeit zeigen auch die zum Teil unverhältnismässigen Abopreise: Ein GA kostet 3100 Franken und ist in allen 26 Kantonen gültig. Ein ZVV-Netzpass für das ganze Jahr kostet rund 2000 Franken, ist aber nur im Kanton Zürich gültig.
Die grösste Herausforderung wird es sein, alle Interessen unter einen Hut zu bringen: «Der Fernverkehr hat nicht immer die gleichen Interessen wie die Regionalverbunde», so Vollmer, «trotz Harmonisierung möchten wir die Autonomie der verschiedenen Partner nicht einschränken.» Touristische Bahnen sollen zum Beispiel bei der Preisgestaltung saisonal mehr Spielraum erhalten.
Auch andere Punkte gilt es zu harmonisieren:
● Hunde: In vielen Städten gibt es einen Hundezuschlag, in anderen Regionen ist das Mitführen von Hunden gratis.
● Tageskarten: In der Romandie ist eine Tageskarte 24 Stunden gültig, während in der Deutschschweiz zum Teil nur der Kalendertag gilt.
«Solche Regeln sollten in der ganzen Schweiz gleich sein», so Vollmer, «dies würde die Reise für die Passagiere vereinfachen.»
Samstag, 26. Dezember 2009 20:00
MIGROS-CHEF KRITISIERT ALDI UND LIDL
«Der volkswirtschaftliche Schaden ist enorm», den die deutschen Harddiscounter mit ihrem «brutalen Preiskampf» anrichteten. Dies sagt Migros-Chef Bolliger. Am Ende müssten die Steuerzahler dafür zahlen.
VON PATRIK MÜLLER UND PETER BURKHARDT
So deutlich hat noch kein Schweizer Detailhändler die deutschen Billiganbieter kritisiert. Migros-Chef Herbert Bolliger sagt im «Sonntag»-Interview, dass der Preiskampf 2010 «leider» noch einmal härter werde: «Die Besitzer von Aldi und Lidl werden immer reicher und drücken auf Kosten der Produzenten und Mitarbeiter permanent die Preise.» Das sei «volkswirtschaftlich ganz übel».
Kurzfristig seien die Preissenkungen für die Konsumenten zwar positiv, aber langfristig verheerend: «Der brutale Preiskampf vernichtet ganze Unternehmen und Existenzen.» Insbesondere bei den Bauern werde «noch der letzte Cent rausgewürgt». Auch für die Mitarbeiter sieht Bolliger Gefahren: In Deutschland hätten die Harddiscounter begonnen, «Angestellte mit festen Arbeitsverträgen rauszuwerfen und Leiharbeiter einzustellen, zu einem Stundenlohn von 7 Euro».
Die Migros kann sich laut Bolliger der Preisdrückerei nicht entziehen: «Das schwappt auf die Schweiz über und ist eine ungesunde Entwicklung, die auch hierzulande volkswirtschaftliche Probleme verursacht. Aber was haben wir für eine andere Wahl, als die Preise ebenfalls zu senken?»
Die tieferen Preise sind es denn auch, die die Umsatzentwicklung bei der Migros 2009 gebremst haben. Bolliger: «Unser Umsatz wird etwa auf Vorjahresniveau sein, da die verkauften Mengen zwar höher sind, die Preise aber im Schnitt viel günstiger als letztes Jahr.» Die Teuerung sei im Supermarktbereich bei minus 3 Prozent. Vor einem Jahr seien es noch plus 2,5 Prozent gewesen. «Diese Differenz von 5,5 Prozent können wir auch über mehr Menge nicht wettmachen», sagt Bolliger. Erfreulich: Der mit 84 000 Mitarbeitern grösste Arbeitgeber der Schweiz plant trotz der schwierigen Wirtschaftslage kein Stellenabbau-Programm.
Der von Bolliger kritisierte Detailhändler Lidl baut derweil in der Schweiz kräftig aus – und will im Jahr 2010 rund 300 neue Arbeitsplätze schaffen, davon viele in Teilzeit. Lidl kündigt an, sein Filialnetz um 20 bis 30 Filialen zu erweitern. Mit jeder Filiale entstehen 15 bis 20 neue Arbeitsstellen.
Trotz nach wie vor schlechter Konjunktur gibt es weitere Unternehmen, die nächstes Jahr zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, wie eine Job-Umfrage des «Sonntags» bei 26 grossen Unternehmen ergab. Beim Basler Pharmamulti Roche sind zurzeit 700 Stellen offen, netto sollen 280 zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen werden. Roche-Chef Severin Schwan sagt: «Ich glaube, dass unsere Geschäftsaussichten sehr gut sind und dass Basel international ein sehr wettbewerbsfähiger Standort ist.»
VON PATRIK MÜLLER UND PETER BURKHARDT
So deutlich hat noch kein Schweizer Detailhändler die deutschen Billiganbieter kritisiert. Migros-Chef Herbert Bolliger sagt im «Sonntag»-Interview, dass der Preiskampf 2010 «leider» noch einmal härter werde: «Die Besitzer von Aldi und Lidl werden immer reicher und drücken auf Kosten der Produzenten und Mitarbeiter permanent die Preise.» Das sei «volkswirtschaftlich ganz übel».
Kurzfristig seien die Preissenkungen für die Konsumenten zwar positiv, aber langfristig verheerend: «Der brutale Preiskampf vernichtet ganze Unternehmen und Existenzen.» Insbesondere bei den Bauern werde «noch der letzte Cent rausgewürgt». Auch für die Mitarbeiter sieht Bolliger Gefahren: In Deutschland hätten die Harddiscounter begonnen, «Angestellte mit festen Arbeitsverträgen rauszuwerfen und Leiharbeiter einzustellen, zu einem Stundenlohn von 7 Euro».
Die Migros kann sich laut Bolliger der Preisdrückerei nicht entziehen: «Das schwappt auf die Schweiz über und ist eine ungesunde Entwicklung, die auch hierzulande volkswirtschaftliche Probleme verursacht. Aber was haben wir für eine andere Wahl, als die Preise ebenfalls zu senken?»
Die tieferen Preise sind es denn auch, die die Umsatzentwicklung bei der Migros 2009 gebremst haben. Bolliger: «Unser Umsatz wird etwa auf Vorjahresniveau sein, da die verkauften Mengen zwar höher sind, die Preise aber im Schnitt viel günstiger als letztes Jahr.» Die Teuerung sei im Supermarktbereich bei minus 3 Prozent. Vor einem Jahr seien es noch plus 2,5 Prozent gewesen. «Diese Differenz von 5,5 Prozent können wir auch über mehr Menge nicht wettmachen», sagt Bolliger. Erfreulich: Der mit 84 000 Mitarbeitern grösste Arbeitgeber der Schweiz plant trotz der schwierigen Wirtschaftslage kein Stellenabbau-Programm.
Der von Bolliger kritisierte Detailhändler Lidl baut derweil in der Schweiz kräftig aus – und will im Jahr 2010 rund 300 neue Arbeitsplätze schaffen, davon viele in Teilzeit. Lidl kündigt an, sein Filialnetz um 20 bis 30 Filialen zu erweitern. Mit jeder Filiale entstehen 15 bis 20 neue Arbeitsstellen.
Trotz nach wie vor schlechter Konjunktur gibt es weitere Unternehmen, die nächstes Jahr zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, wie eine Job-Umfrage des «Sonntags» bei 26 grossen Unternehmen ergab. Beim Basler Pharmamulti Roche sind zurzeit 700 Stellen offen, netto sollen 280 zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen werden. Roche-Chef Severin Schwan sagt: «Ich glaube, dass unsere Geschäftsaussichten sehr gut sind und dass Basel international ein sehr wettbewerbsfähiger Standort ist.»
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