mardi 17 novembre 2009

Kunden stürmen Aldi-Filialen wegen Billig-PC

Kunden stürmen Aldi-Filialen wegen Billig-PC

13.11.2009 16:41

Szenen wie beim Ausverkauf: Kunden überrennen Aldi-Filialen, die angebotenen Billig-Computer gehen weg wie warme Weggli. Der Discount-König hat die Nachfrage total unterschätzt.

Ulrich Rotzinger

In den über 100 Schweizer Aldi-Filialen herrschte gestern ein Geschubse und Gedränge: Die am Donnerstag angebotenen Billig-Computer gingen innerhalb von Stunden weg wie warme Weggli. Teilweise bildeten sich Schlangen von Schnäppchenjägern, wie man sie zuletzt bei H&M-Design-Aktionen gesehen hat. Besonders in städtischen Discountläden ging die Post ab. «Wir wurden total überrannt», sagt Aldi-Sprecher Sven Bradke.

Hintergrund: Jeweils donnerstags lanciert der Discountriese Spezialangebote mit Non-Food-Produkten, die nicht ständig im Aldi-Sortiment geführt werden. Diesmal wurden Tausende sogenannter All-in-one-PC/Entertainment-Center mit Touchscreen zu einem Set-Preis von 999 Franken verkauft – bis auf den letzten innert weniger Stunden.

Zu ähnlichen Szenen kam es in der Vergangenheit immer wieder jenseits der Schweizer Grenze. Als etwa in Konstanz Aldi erstmals PC in die Läden brachte, kam es um die Geräte zu regelrechten Prügeleien vor den Aldi-Regalen. Das ging soweit, dass bewaffnete Securitas-Leute an den Eingängen postiert wurden.

Discountriese bedauert, dass Kunden leer ausgingen

Am heutigen Freitag entschuldigte sich der Discountriese prompt in grossflächigen Zeitungsanzeigen (siehe Bild). Sprecher Bradke gibt zu, die Nachfrage total unterschätzt zu haben. «Wir haben eindeutig zu wenig Produkte geordert.» Dass der Discounter am Tag nach dem Ausverkauf eine pfannenfertige Anzeige folgen lässt, macht stutzig. War das etwa beabsichtigt? Hat Aldi absichtlich zu wenig Computer bestellt?

«Nein, das macht heute keiner mehr. Weder Denner oder Lidl noch Aldi», sagt ein Branchenkenner zu cash. Er glaube nicht, dass es sich um ein Lockvogelangebot handle. Es lohne sich für Aldi schlichtweg nicht, denn: «Der ganze Aufwand, verärgerte Kunden und Kosten für Nachbestellungen. Aldi hat eben einen Fehler gemacht», urteilt der Detailhandelsexperte.

Der Computer-Fachhandel dürfte von der PC-Aktion alles andere als begeistert sein. Denn damit greift der Discounter bereits vor dem eigentlichen Weihnachtsgeschäft wichtige PC-Käufer ab. Die Branche ist eh schon unter Druck wegen des kontinuierlichen Preiszerfalls von PC, Laptops und anderen Multi-Media-Gadgets.

Aldi kündigt indes weitere Aktionen dieser Art an. Man habe bereits Computer nachgeordert, so Sprecher Bradke.

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