dimanche 24 février 2008

Businessclass im Billigflieger (Reisen, NZZ Online)

Businessclass im Billigflieger (Reisen, NZZ Online)

Geschäftsreisen

Seit der Übernahme der Ferienflugreise- Gesellschaft LTU stösst die bis anhin vor allem für günstige Kurzstreckenflüge in Europa bekannte Air Berlin auch in das Langstrecken-Segment vor. Auf ihrem Service von Düsseldorf nach den USA bietet sie sogar eine Businessclass an.

Friedemann Bartu

Geschäftsreisen

Alle Wege führen nach New York, sagten wir uns, als wir am Sonntagmorgen in Kloten in den prallvollen A319 von Air Berlin mit Destination Düsseldorf einsteigen. Allerdings hat die gute Besetzung der Maschine mehr mit einer Bootsmesse in Düsseldorf zu tun als mit dem LTU-Verbindungsflug weiter zum New Yorker Flughafen John F. Kennedy. Das wurde bereits beim Einchecken deutlich. Die hilfsbereite Dame von Jet Aviation musste sich schwer ins Zeug legen, um uns samt Gepäck durchzuchecken. «Diese Route wird noch nicht häufig benutzt und die Anforderungen der amerikanischen Immigrationsbehörde sind sehr komplex», erklärte sie, während sie das einschlägige Handbuch konsultierte. Wir warteten geduldig, zumal wir gar nicht damit gerechnet hatten, bereits in Zürich für die USA einchecken zu können.



Wenig Ablagen, viel Beinfreiheit

Überrascht sind wir dagegen bei der planmässigen Ankunft in Düsseldorf um 11 Uhr 30, weil wir dort durch den Zoll müssen. Der Grund: Es gibt (noch) keine Transitwege. Gott sei Dank, ist die Abwicklung zügig und der Abflug nach New York erst auf 13 Uhr 30 angesetzt, so dass genügend Zeit für dieses administrative Prozedere bleibt und auch für einen Rundgang durch die eher bescheidene Duty-free-Oase. Weil wir ab hier in der Businessclass fliegen, sind wir in eine – allerdings unspektakuläre – Lounge im ersten Stock eingeladen. Weit bequemer als deren Stühle erweisen sich später die Sitze in der Businessclass des A330. Dessen Äusseres ziert noch immer das LTU-Logo, während die Crew aber bereits in den Uniformen von Air Berlin steckt.

Professionell und individuell zugleich

Die im vorderen Flugzeugrumpf angesiedelte Businessclass wirkt trotz 30 Plätzen recht voluminös. Das hat zwei Gründe: Erstens herrscht zwischen den auf 162 Grad neigbaren Ledersitzen (noch kein Flatbed) ein Abstand von 152,4 Zentimetern, der eine recht grosse Beinfreiheit garantiert. Zweitens fehlen an der Decke die mittleren Ablagefächer, wodurch sich der Raum erhöht. Gleichzeitig schrumpft aber der verfügbare Platz fürs Handgepäck. Wenn alle Sitze besetzt seien, fehle es häufig an Verstauraum, bestätigt die Crew. Umso mehr, als Air-Berlin-Reisende in der Businessclass ein zweites Handgepäckstück von maximal 6 Kilogramm Gewicht an Bord nehmen dürfen. Die Absenz der Mittelkästen ist ein Relikt aus der Zeit, als die LTU-Maschine noch meist Feriengäste aus Deutschland in die Welt hinaus und daneben auch Mekka-Pilger aus aller Welt nach Saudiarabien transportierte – daher die arabischen Schriftzeichen in den Bordtoiletten.

Bis im kommenden Herbst will Air Berlin auf den Langstreckenflügen nach den USA sowie nach China noch eine modernere Premium-Businessclass anbieten, welche mit den bestehenden Angeboten der Konkurrenz mithalten können soll. Trotzdem muss sich die derzeitige Businessclass von LTU / Air Berlin nicht verstecken; schon gar nicht vor dem Hintergrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Der Service ist professionell und bemüht, so weit wie möglich auf die individuellen Wünsche der Reisenden einzugehen; die abgegebenen Reiseutensilien sind attraktiv und praktisch; die Küche ist vielfältig – wobei beim zweiten Service vor der Ankunft in JFK noch Verbesserungspotenzial besteht. Und die Weinliste überrascht mit edlen und ungewöhnlichen Tropfen, zum Teil aus deutschem Anbau.

Air Berlin verbindet mit der Businessclass grosse Wachstums-Hoffnungen; zumal der Carrier nach eigenen Angaben bereits heutzutage innerhalb Europas mehr Geschäfts- als Privatreisende befördert. Mit täglich über 40 Zubringerflügen aus Deutschland und Europa nach Düsseldorf hofft die Gesellschaft, ihre Langstreckenflugzeuge im Allgemeinen und die Businessclass im Besonderen füllen zu können; wobei die grösste Herausforderung im Moment wohl noch darin besteht, genügend Kunden auf dem amerikanischen Markt zu finden. Zurzeit werden Flüge mit Businessclass ab Düsseldorf sechsmal wöchentlich nach New York, dreimal wöchentlich nach Miami und zweimal pro Woche nach Fort Myers angeboten.

Lockvogelangebote

Natürlich versucht der Billigflieger den Konkurrenzkampf – besonders auf der Nordatlantikroute – über den Preis (aber nicht ausschliesslich) für sich zu entscheiden. Deshalb ist der Düsseldorfer Airport auch mit Lockvogelangeboten von Air Berlin geziert, in denen Economy-Flüge nach New York ab 149 Euro (einfach) angepriesen werden. Der gleiche Flug in der Businessclass ist auf dem Online-Buchungssystem von Air Berlin im Spartarif ab 975 Euro (One Way) zu haben. Für Reisende aus der Schweiz muss mit einem Ticketpreis (Zürich–Düsseldorf–Zürich in der Economyclass und Düsseldorf–New York–Düsseldorf in der Businessclass) von mindestens 1990 Euro gerechnet werden. Dieses Angebot bedeutet eine mehr als 30-prozentige Vergünstigung sowohl gegenüber den tiefsten Online-Tarifen des Direktfluges der Swiss als auch gegenüber den Online-Preisen der entsprechenden Lufthansa-Flüge über Frankfurt, München oder Düsseldorf. Immerhin, und das darf nicht unerwähnt bleiben, muss, wer diese Route zwischen der Schweiz und New York wählt, mit einer Reisezeit von mindestens 12 Stunden rechnen, sofern es zu keinen Verspätungen kommt. Andernfalls kann sich die Reisezeit, wie etwa bei unserem Rückflug, auf über 16 Stunden erhöhen.

Das Nachtessen wächst nebenan

Das Nachtessen wächst nebenan

Verbreitet sich metastasenartig über New York:

Einer der zahlreichen Märkte mit lokalenProdukten in Manhattan

Foto: Anne Gabriel-Jürgens


Ein Trend mit globalen Folgen: Bei Locavores kommen nur lokale Produkte auf den Tisch

Von Lukas Lessing

Bei Einladungen zu gemeinsamen Dinners in schicken New Yorker Lofts ist es durchaus üblich, dass jeder Gast etwas Essbares mitbringt. Dabei müssen die Gäste seit neuestem nicht nur darauf achten, dass ihre Beiträge zum gemeinsamen Mahl aus biologischer und gentechnikfreier Erzeugung stammen, sondern sie benötigen für die Planung des Einkaufs eine Landkarte, einen Zirkel und ein Lineal. Wenn die Gastgeber einer strikten 100-Meilen-Diät folgen, darf schliesslich keine Zutat von weiter her herangeschafft worden sein. Dabei fällt so manche Speise flach, Kreativität ist angesagt: Zum Steak darf es keine kenyanischen Bohnen geben, aber Apfelrotkohl ginge. Das Dessert muss statt mit Zucker mit Ahornsirup gesüsst werden, und statt Espresso wird Tee aus frischer Minze gereicht.

Locavores war 2007 in den USA das «Wort des Jahres»

In solchen Fällen gehören die Gastgeber wohl der rasch wachsenden Sekte der Locavores an. Wer diesen Begriff noch nie gehört hat, braucht an dieser Stelle den Hinweis, dass der immerhin das amerikanische «Wort des Jahres 2007» lieferte. Locavores ist eine aus dem Lateinischen abgeleitete Wortschöpfung, eine Verbindung von «localis» für örtlich und «devorare» für verschlingen. Letztes Jahr erschien das dazugehörende Buch «Plenty: Eating Locally on the 100 Mile Diet» der amerikanischen Autoren Alisa Smith und James MacKinnon. Die Welle wird demnächst auf Europa überschwappen – nein, sie ist schon da, wenn auch nicht so dogmatisch und unter anderem Namen.

Die Idee wurde von drei Frauen aus San Francisco geboren, die zum Tag der Umwelt 2005 die Idee hatten, einen Monat lang nichts auf den Teller kommen zu lassen, das, egal ob als Tierfutter oder lebendig oder bereits geschlachtet bzw. geerntet, weiter als 100 Meilen gereist ist. Sie wollten damit ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen und gegen den ökologischen Unsinn weiter Lebensmitteltransporte. Sie wollten die lokale Landwirtschaft fördern, die kleinteilige, nachhaltige Lebensmittelproduktion. Und sie wollten, last but not least, gesündere, frischere und dadurch auch wohlschmeckendere Speisen zu sich nehmen. Dazu liessen sie sich den griffigen Namen einfallen und setzten die Website www.locavores.com auf. Danach nahm die Sache ihren Lauf.

Blogger übernahmen die Idee, Medien berichteten, bald standen Hunderte Erfahrungsberichte von Menschen im Netz, die ihre einmonatige 100-Meilen-Diät auf unbeschränkte Dauer umgestellt hatten. In der kalifornischen Bay Area entstanden Restaurants, die ausschliesslich mit regionalen Zutaten kochen.

Die Balkonblumen machen den Honig noch süsser

Es kursierten anschauliche Slogans («Können Sie die Hand schütteln, die Ihre Karotten geerntet hat?») und Besorgnis erregende Zahlen: So legen amerikanische Lebensmittel im Durchschnitt 1500 Meilen zurück, bevor sie auf dem Teller landen – meist nicht nur die Strecke von der Farm zum Konsumenten, sondern meist der Weg von der Farm, wo Viehfutter wächst, zur Futtermittelfabrik. Von dort zur Ranch, wo Tiere aufgezogen werden. Von dort zum Mastbetrieb, danach zum Schlachthof, von dort zum Tiefkühllager, dann zum Verteilzentrum der Supermarktkette, erst von dort zum Supermarkt und zum Konsumenten – «foodmiles», wie Umweltschützer diese Strecken abwertend nennen. Locavores wollen diesen Kreislauf durchbrechen, indem sie auf lokale Produzenten zurückgreifen. Bio ist für sie nicht Grundvoraussetzung, ergibt sich aber fast von selbst: Industrielle Lebensmittelerzeuger fallen ohnehin meist flach, weil sie mit ihren Zulieferbetrieben immer international oder zumindest weiträumig vernetzt sind. Kleine Produzenten arbeiten dagegen in der Regel ohnehin biologisch oder naturnah, um sich beim Konsumenten gegen die übermächtige Konkurrenz grosser Konzerne durchsetzen zu können.

Die Bewegung der Locavores selbst hingegen blieb nicht lokal, sondern sprang auf die Ostküste über. Umweltbewusste New Yorker Konsumenten entdeckten die Segnungen bäuerlicher Wochenmärkte, die sich zurzeit metastasenartig über Manhattan verbreiten. In New York trafen die 100-Meilen-Esser auf die dort seit Jahren beheimateten «Guerilla Gardeners». Die praktizieren bereits die nächste Form der Nahversorgung: Nur locker übers Internet und über Nachbarschaftsinitiativen vernetzt, eignen sie sich mitten in der Stadt Grünflächen, Baumscheiben oder Hinterhöfe an, um auf ihnen illegal, aber mit Eifer Gemüse zum eigenen Verzehr zu züchten.

Bald rief die Bewegung den Imker David Graves zur Symbolgestalt urbaner Lebensmittelproduktion aus, weil der die Stöcke von Zigtausenden seiner Bienen auf Hochhausdächern in Manhattan, Brooklyn und der Bronx aufstellte. «Hier gibt es keine Bären und keine Stinktiere wie bei uns zu Hause in Massachusetts, die mir die Stöcke leer räumen», diktierte er erstaunten Lifestyle-Reportern in die Blöcke. «Ratten, Tauben und Menschen sind zwar viele da, aber die halten den nötigen Respektabstand.»

Natürlich war der Umzug der Bienen per Aufzug nicht nur als Flucht vor frechen Bären geplant, sondern als originelle Vermarktungsgrundlage: Den New York City Rooftop Beelicious Honey kann Graves auf den Wochenmärkten für fünf Dollar, den ordinären New England Honey nur für drei Dollar das Glas absetzen. Süsser soll der Stadthonig sein als sein ländliches Pendant, was möglicherweise auf die intensive Balkon- und Parkblumendiät der Bienen zurückzuführen ist.

Kräuter, Nüsse, Beeren und Pilze aus dem Central Park

Das zweite Original der ultraregionalen Nahrungsmittelszene ist Wildman Steve, wie sich der Mann im rustikalen Outfit mit Strohhut nennt. Zusammen mit Schulkindern und interessierten Locavores durchstreift er den Central Park, um seinen Begleitern Essbares vorzuführen: Kräuter, Nüsse, Beeren, Pilze, Äpfel. «Ich zeigen ihnen nur, was wirklich gut schmeckt», sagt Steve, «im Sommer und im Herbst reicht es, um satt zu werden.»

Das gibt schöne Fotomotive aus dem herbstlichen Park, wobei auch harten Locavores klar ist, dass der Central Park nicht alle ihrer New Yorker Anhänger ernähren kann – wohl aber die Produkte der zahlreichen Farmen im Staate New York. Doch so weit ausufern wird die Idee wohl nicht, denn es regt sich bereits erster Widerstand in der öko-bewussten Klientel: Was, so die Vorwürfe, passiere wohl mit der Dritten Welt, wenn die reichen Staaten keine landwirtschaftlichen Produkte mehr von dort kauften? Warum nicht Lammfleisch aus Neuseeland importieren, wo die Schafe ganzjährig auf der Weide stehen und während der Winter ohne energieintensiv hergestellten Trockenfutters auskommen? Was ist mit den Meilen, die die Konsumenten vor allem in ländlichen Regionen zusätzlich zurücklegen müssen, um an die in der Nachbarschaft geernteten Karotten und vom Biobauern aufgezogenen Brathühner zu kommen? Ist es nicht klimaschonender, ein Lkw beliefert einen Supermarkt in der Nachbarschaft, in dem sich alle bedienen, als Tausende Familien mit ihren Autos zwischen Biobauernhof, Wochenmarkt und Bioladen pendeln zu lassen? «Meine Lebensmittel reisen ein paar Meilen weniger als früher», bekennt ein Locavore aus San Francisco im Internet, «aber ich war auf Reisen, von denen ich ohne Navigationsgerät nicht mehr zurückgekommen wäre, um mir mein Essen zu besorgen!»

Coop deklariert künftig seine Produkte mit «By Air»

Der Teufel liegt also, wie bei den meisten Ideen, im Detail, und letztlich hängt auch von den klimatischen Voraussetzungen einer Region ab, wie reichhaltig der Speiseplan eines Regionalessers sein kann (obwohl sogar Locavores-Gruppen aus Alaska bloggen). Europa mit seiner kleinteiligeren geografischen wie landwirtschaftlichen Struktur hat es da leichter. Und vielleicht sind Europäer in Fragen der Ernährung und politischer Korrektheit weniger dogmatisch als US-Umweltschützer.

In der Schweiz brauchen Locavores ohnehin nicht zum Bauernmarkt zu pilgern, sie können sich grösstenteils bei Supermärkten um die Ecke eindecken, die die ernährungsbewussten Zeichen der Zeit frühzeitig erkannten: Bei der Migros Zürich gab es noch vor zwei Jahren unter dem Label «Aus der Region – für die Region» gerade 30 Angebote. Heute sind es 300 verschiedene Produkte – zuletzt gab es gar Christbäume aus regionaler Produktion.

«Wir konnten anfangs nicht so schnell mit unserer regionalen Linie starten, wie wir wollten, weil wir noch nicht genügend Produzenten hatten», sagt Eve Pfeiffer, Mediensprecherin der Genossenschaft Migros Zürich. Das sei jetzt besser geworden, vor allem bei Milchprodukten und Käse. «Wir suchen aber laufend neue Lieferanten mit neuen Produktangeboten, denn der regionale Bereich ist noch sehr ausbaufähig.»

Ähnlich zukunftsträchtig ist das Label «Regionale Bio-Spezialitäten» von Coop, mit dem mittelfristig 100 Millionen Franken jährlich umgesetzt werden sollen. Das Transport-Argument soll künftig bei Coop eine noch grössere Rolle spielen. Waren, die per Flugzeug zu uns gebracht wurden, sollen mit dem Etikett «By Air» markiert werden – immerhin belasten solche Flüge das Klima rund 80-mal stärker als der Transport von einheimischem Saisongemüse.

24.02.2008: Uri Geller - alles nur Bschiss? | > CH | Jetzt im «Sonntag» | www.sonntagonline.ch

24.02.2008: Uri Geller - alles nur Bschiss? | > CH | Jetzt im «Sonntag» | www.sonntagonline.ch

Uri Geller - alles nur Bschiss?

Die Fernsehshow «The Next Uri Geller» geht kommende Woche zu Ende.

Von Felix Straumann

Gedämpftes Licht, geheimnisvolle Musik und selbst ernannte Magier, die mit irgendwelchen Tricks Promis und Fernsehzuschauer beeindrucken möchten. Die Fernsehshow «The next Uri Geller» auf ProSieben, die kommende Woche in die vorletzte Runde geht, fasziniert im deutschsprachigen Raum immer noch ein Millionenpublikum.

In der Schweiz werden am nächsten Dienstag schätzungsweise zweihunderttausend Zuschauer vor der Flimmerkiste sitzen.

Vielen ist das Zauberspektakel allerdings einfach zu blöd: Zu viel Hokuspokus, zu viele Tricks, die nicht funktionieren, zu viel fauler Zauber. Und damit wäre eigentlich alles Wesentliche gesagt, gäbe es nicht eine Gruppe von Menschen, die sich durch Uri Geller masslos provoziert fühlen.

Der 1946 in ärmlichen Verhältnissen geborene Israeli ist für diese Leute ein Symbol für zunehmende Volksverdummung und den schleichenden Verlust rationalen Denkens in der Gesellschaft. Und dies schon seit Anfang der 1970er- Jahre, als Geller durch Auftritte in Fernsehshows zum ersten Mal weltweit für Furore sorgte.

Damals kopierte er angeblich durch telepathische Kräfte versteckt gemalte Zeichnungen, brachte stehen gebliebene Uhren zum Ticken und verbog oder zerbrach immer wieder Essbesteck. Dass seine vermeintlich übersinnlichen Kräfte schnell als Tricks entlarvt wurden, tat seiner Popularität keinen Abbruch.

Zu den Menschen, die sich um den Verlust kritischen Denkens in der Bevölkerung durch Hokuspokus wie die Uri- Geller-Show sorgen, gehört der Naturwissenschafter Martin Mahner aus dem deutschen Rossdorf: «Als Wissenschafter weiss man, dass es Unfug ist.»

Mahner (der Name ist Programm) ist Gründungsmitglied der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) und Leiter des Zentrums für Wissenschaft und kritisches Denken.

Seine Mission ist die der GWUP: «Aufklärung, kritisches Denken und die Popularisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden.»
Die Organisation, die kritische Informationen zu zahlreichen Themen von Astrologie über Homöopathie bis zum UFO sammelt und verbreitet, läuft dank der ProSieben-Show zu einer seit dem 20-jährigen Bestehen nie gesehenen Form auf.

Mit Interviews, Informationsseiten im Internet, Blogs und einer Sondernummer der eigenen Zeitschrift «Skeptiker» werden Uri Geller und seine Kandidaten entlarvt.

Mark Schmidt, Geller-Spezialist der GWUP, ist so arg überlastet, dass er für Anfragen kaum erreichbar ist. Was bei der ganzen Aufregung niemanden mehr zu interessieren scheint: Uri Geller behauptet gar nicht mehr, dass er übernatürliche Kräfte besitze. «Ich bin Entertainer», sagte er jüngst gegenüber einer Zauber-Zeitschrift.

Martin Mahner und Mark Schmidt stehen für einen besonderen Schlag von Menschen. Sie bezeichnen sich als Skeptiker und wollen für alles eine wissenschaftliche Erklärung. Wo andere über Wunderglauben und Irrationales einfach den Kopf schütteln und es dabei belassen, möchten sie die Gesellschaft vor vermeintlichem Ungemach beschützen – häufig mit Hang zum Missionieren.

Ein in der Schweiz profilierter Kreuzritter in Sachen Wissenschaft ist der Berner Medizinprofessor Beda Stadler. In Talkshows, Kolumnen und Meinungsartikeln kämpft er leidenschaftlich gegen das, was er als «Asterix-und Obelix-Situation» bezeichnet: Alle hätten Angst, dass ihnen der Himmel auf den Kopf falle und agierten deshalb völlig irrational.

Viele, auch Forscherkollegen, verstehen Stadlers Eifer nicht, zumal er mit seinen provokanten Äusserungen häufig in Fettnäpfchen tritt und wütende Reaktionen auslöst. Doch für Stadler ist klar: «Die Wissenschaft darf nicht den Mund halten.»

Stadler engagiert sich gegen Gentechnik-Skeptiker, Alternativmediziner oder Impfgegner. Doch seine Lieblingsfeinde sind Religiöse und Evolutionsleugner. «In der Schweiz ist es einfacher, schwul zu sein als ein Atheist», glaubt Stadler.

Dass der Kampf gegen Irrationales und Scharlatanerie grosse Opfer abverlangen kann, schreckt die Missionare im Dienste der Wissenschaft keineswegs.

«Durchwachte Nächte, Exis-tenzangst, Gerichtsverfahren, Gutachten, einstweilige Verfügungen: Das sind die Probleme, mit denen man rechnen muss, wenn man sich mit der Esoterik-Szene anlegt», weiss Erich Eder, Wiener Wissenschafter und Mitglied der GWUP.

Er fühlte sich vor Jahren durch einen Zeitungsartikel über die vermeintliche Wunderwirkung von so genanntem Grander-Wasser provoziert und schrieb in einem Leserbrief, «dass es sich hierbei um einen aus dem Esoterik-Milieu stammenden, para-wissenschaftlichen Humbug handelt, dessen kommerzielle Nutzung an gewerblichen Betrug grenzt».

Die Folge: Ein zweijähriger Rechtsstreit, den Eder am Ende immerhin gewann. Einzig den Betrugsvorwurf muss-te er widerrufen, da Irreführung der Konsumenten rechtlich offenbar nicht notwendigerweise Betrug ist.

Doch was bringt Skeptiker wie Eder, Stadler und Co. dazu, selbstaufopfernd den Kopf hinzuhalten? Diese Menschen seien häufig getrieben von einem falschen Wissenschaftsbild, sagt Peter Schneider, Psychoanalytiker und Kolumnist aus Zürich.

«Sie glauben, dass die Wissenschaft alles weiss und der einzig richtige Weg zu Erkenntnis ist.» Das habe etwas Theologisches. Und so wird der Streit Evolution versus Religion oder übernatürliche Kräfte versus fauler Zauber zu einem Kampf geschlossener Weltbilder, bei dem es keine Sieger geben kann.
(mz/owa)

BILANZ - Apple: Keine Priorität

BILANZ - Apple: Keine Priorität

Apple

Keine Priorität

Bis das iPhone in der Schweiz offiziell zu kaufen ist, wird es noch Monate dauern – Hintergründe einer vertrackten Lancierung.

Text: Stefan Barmettler
Bild: Keystone

Der iDay ist – der Exklusivität angemessen – ein spezielles Datum: 29. Februar. Am Schalttag, davon ist die iPhone-Fangemeinde felsenfest überzeugt, wird das elegante Touchscreen-Gerät in der Schweiz lanciert. Die Swisscom soll in einer Lagerhalle bei Bern schon über 1000 Geräte gebunkert haben, bereit für den Rollout Ende Monat.

Ein Freund, der bei der Swisscom arbeitet, habe recherchiert, heisst es im Apfelblog und in anderen Foren, wo sich die Spekulationen über das Kulthandy fast stündlich überschlagen.

Bloss: Der Launch in der Schweiz, so zeigen Recherchen, lässt noch Monate auf sich warten. Bislang hat Apple-Chef Steve Jobs die Kernmärkte USA, Frankreich, England und Deutschland bedient, wo er mit AT&T, O2, T-Mobile und Orange exklusive Vertriebsverträge abschloss. Für die Schweiz aber wurden bisher noch keine ernsthaften Verhandlungen mit den Providern von Swisscom, Sunrise oder Orange aufgenommen. Offiziell wird das zwar bestritten. Als Sprachregelung gilt: Man redet miteinander auf Konzernstufe, doch seien noch keine Verträge unterzeichnet.

Ein Telekom-Kader mit Einblick in die «Gespräche» sagt: «Die Schweiz hat keine Priorität.» Von Cupertino aus peilt man nach den USA und ein paar Kernmärkten in Europa als Nächstes Asien an. Japan zählt 98 Millionen Handy-Kunden.

Noch ist also nicht entschieden, wer das Gerät in der Schweiz vertreiben darf. Und wenn, ist weitere Geduld gefragt. «Nach einer Vertragsunterzeichnung dauert es erfahrungsgemäss mehrere Wochen bis zur Lancierung eines Produkts», weiss Swisscom-Sprecher Carsten Roetz: bis Pricing und Werbekampagne stehen, das Handy auf die Netzspezifitäten adaptiert, das Personal instruiert und die Lager gefüllt sind.

Techniker meinen, beim iPhone mit seinen Spezialfeatures dürfte die Homologisierung sogar zwei bis drei Monate in Anspruch nehmen. Konkret: Selbst wenn man sich in den nächsten Wochen mit einem Provider einigen sollte, wäre das Trendgadget nicht vor Frühsommer in den Läden.

Wäre. Denn es gibt Indizien, wonach Apple erst die zweite iPhone-Generation im anspruchsvollen Schweizer Markt lancieren will, jene Handys also, die mit der schnelleren UMTS-Internettechnologie statt mit der derzeitigen Edge-Datenübertragungstechnologie ausgerüstet sind. Die UMTS-Geräte aber sind frühestens in einem halben Jahr verfügbar, wie Jobs bestätigt: «Ich hoffe, im Herbst 2008.»

Man erinnert sich: Bereits die iTunes-Einführung war ein Murks. Nachdem Jobs den Bezahlmusikdienst im Herbst 2003 in den USA lanciert hatte, dauerte es über zwei Jahre, bis dieser auch in der Schweiz aufgeschaltet war.

Komplex sind Vertragsverhandlungen mit Apple allemal, auch im Falle des iPhone: Jobs hat bis dato durchgesetzt, dass er nicht nur den Gerätepreis kassiert, sondern auch am Umsatz des iPhone-Kunden partizipiert. Gemäss US-Quellen solle er so zusätzliche 200 Dollar je Handy und Jahr einstreichen. Ein Geschäftsmodell, das die traditionelle Kalkulation in der Schweiz in Frage stellt. Und wie reagieren etwa Swisscom oder Sunrise, wenn plötzlich auch Marktführer Nokia auf eine Minutenbeteiligung pocht? Den Ambitionen der drei Grossen tut dies zumindest offiziell keinen Abbruch – man will Jobs als Aushängeschild und hofft auf einen Imagetransfer.

Allerdings nimmt mit jedem Monat das Interesse der Heavy Users ab, weil sie zunehmend auf inoffizielle Kanäle ausweichen. Heute sind bereits über 11 000 iPhones im Einsatz – bei der Swisscom rund 5200, bei Orange 3300, bei Sunrise 2700. Mit dem tiefen Dollarkurs wird die Zahl weiter steigen. In den USA kostet das 8-Giga-Gerät umgerechnet 450 Franken, über den Schweizer Graumarkt ist es für 750 Franken zu haben. Einen Hack gibt es, je nach Firmware und Lieferanten, für 100 bis 150 Franken. Allerdings kursieren im Internet längst kostenlose Entsperranleitungen; es dauerte bloss eine Woche, bis selbst vom neuen 16-GB-Gerät das Knackvideo auf YouTube erschien. Jedes vierte Handy, hat «Business Week» berechnet, dürfte mittlerweile weltweit entsperrt sein. Zumindest diesbezüglich hat die Schweiz die Nase vorn: Hier sind es 100 Prozent.

samedi 16 février 2008

Stabile SMS-Zahlen zum Valentinstag

Stabile SMS-Zahlen zum Valentinstag

Zürich. ap/baz. Am Valentinstag sind rund 22 Millionen SMS und MMS in der Schweiz verschickt worden. Damit hat sich das Mitteilungsbedürfnis am Tag der Verliebten auf dem Niveau des Vorjahres gehalten, wie eine Umfrage der AP bei den grössten Telekommunikationsfirmen vom Freitag ergab.

Die Swisscom verzeichnete rund 13 Millionen SMS- und MMS-Nachrichten, was 85,7 Prozent mehr ist als an einem normalen Tag. Bei Orange wurden über 4,4 Millionen gesendete SMS und MMS gezählt. «Ein normaler Tag», bilanzierte Sprecherin Marie-Claude Debons.

Sunrise bearbeitete laut Sprecher Konrad Stokar acht Millionen ein- und ausgehende SMS und rund 600'000 MMS, was 20 Prozent mehr als üblich ist. Auch am 14. Februar 2007 wurden rund 22 Millionen SMS und MMS verschickt.



Der Valentinstag ist im Vergleich zum vergangenen Jahreswechsel ein kleines Ereignis: Damals wurden erstmals über 100 Millionen der Kurzmitteilungen gesendet.

vendredi 15 février 2008

Handelszeitung - «Der Wettbewerb ist unfair»

Handelszeitung - «Der Wettbewerb ist unfair»

Tele2-Chef Mats Tilly will so rasch wie möglich eine UMTS-Lizenz

Wo Mats Tilly für den Telekomkonzern Tele2 im Einsatz war, wurde kräftig investiert. So etwa in Kroatien. Dort amtete der 42-Jährige von 2005 bis 2007 als CEO. Gleiches geschieht nun in der Schweiz: Bislang hat der schwedische Konzern über 100 Handy-Antennen erstellt. Und mehrere hundert werden dieses und nächstes Jahr noch folgen. Die Investitionen belaufen sich laut Schätzungen auf Dutzende Millionen Franken. Damit nicht genug: Tilly will den helvetischen Markt auch mit Breitbanddiensten aufmischen.

«Mittelfristig brauchen wir ein mobiles Breitbandnetz», sagt er im Interview mit der «Handelszeitung». Der Grund dafür liegt auf der Hand, ist Tele2 hierzulande doch der einzige Mobilfunkinfrastruktur-Anbieter ohne UMTS-Lizenz. Eine solche ist nötig, um Antennen der dritten Generation zu errichten. Damit kann die Geschwindigkeit des Datenverkehrs im Vergleich zum heutigen GSM-Standard von Tele2 massiv erhöht werden. «Mit UMTS können wir mobiles Internet anbieten und mindestens 1,5 Mio Kunden erreichen.» Das entspräche einem Marktanteil von 20%.

Angesichts der wenigen zehntausend heutigen Handy-Kunden ein sehr ambitiöses Ziel. «Das ist es», bestätigt Tilly, «aber wird sind überzeugt, dass das mobile Breitbandgeschäft massiv wachsen wird.» Deshalb will sich der Schwede für die ungenutzte Lizenz der spanischen Telefónica bewerben. Tilly sieht Tele2 als «gut positioniert, diese Lizenz zu erhalten». Sollte der Regulator die Lizenz dereinst im Auktionsverfahren anbieten, dürften die Chancen für einen Zuschlag tatsächlich sehr gross sein. Ausser Tele2 wird sich kaum eine Firma auf einen teuren Konkurrenzkampf mit Swisscom, Orange und Sunrise einlassen wollen.



«Der Wettbewerb ist unfair»



Der Schweiz-Chef von Tele2 fordert mehr Staatseingriffe in den Telekommunikations-Markt. Ohne spiele der Wettbewerb nicht.

Interview: Michael Kuhn
Handelszeitung 11.02.2008


Tele2 hat eigene Mobilfunkantennen in der Schweiz, aber niemand weiss wie viel. Lüften Sie das Geheimnis?

Mats Tilly: Wir kommunizieren keine Zahlen. Wir sind noch immer am Anfang unseres Roll-Outs. Unsere Kunden profitieren von einer nationalen Abdeckung, welche wir dank unserem Roaming-Abkommen mit Sunrise gewährleisten können. Wir werden jedoch bis Ende Jahr eine komplette eigene Abdeckung der fünf grössten Schweizer Städte haben. Und in fünf bis sechs Jahren wollen wir rund 80 % der Bevölkerung mit unserem eigenen Netzwerk versorgen. Das ist unser Plan.

Der Ausbau ist im Plan?

Tilly: Ja, das ist er. Anfangs hatten wir kleinere Probleme. Aber jetzt sind wir bereits schon weiter fortgeschritten, als wir geplant hatten. Der Ausbau in diesem Jahr geht zügig voran.

Einzelne Mobilfunkantennen stehen bereits in Luzern und in anderen Städten.

Tilly: Ja, das stimmt, wir haben unseren Aktionsraum ausgeweitet. Zurest haben wir uns auf die in der Konzession vorgeschriebenen Auflagen konzentriert und diese erfüllt. Jetzt haben wir jedoch grössere Ambitionen und wollen 80 % der Bevölkerung mit unserem eigenen Netzwerk versorgen. Diese Investition gibt uns in der Zukunft grössere Unabhängigkeit und erlaubt es uns, noch attraktivere Preise anzubieten.

Sie bei Ihren Aussagen so zögerlich. Warum?

Tilly: Es ist nicht alles in Stein gemeisselt ist. Falls wir in Zukunft bessere Konditionen für ein nationales Roaming aushandeln können, wäre es möglich, dass wir weniger Antennen bauen werden. Wir bauen die Antennen ja nicht aus Spass, sie kosten eine Stange Geld.

Weshalb sollte Swisscom, Orange oder Sunrise Ihnen ein besseres Angebot machen?

Tilly: Das ist eine hypothetische Frage. Zuerst möchte ich betonen, dass wir mit der Zusammenarbeit mit Sunrise sehr zufrieden sind und uns eine längerfristige Kooperation gut vorstellen können. Theoretisch sind wir für alle Anbieter ein attraktiverer Partner, je mehr Kunden wir haben und damit das Volumen erhöhen. Es liegt an uns. Wenn wir keinen Vertrag abschliessen können, sind wir zu wenig erfolgreich. Wenn wir unser Ziel von 1 Million Kunden in sechs Jahren erreichen, dann steht einer Zusammenarbeit kaum etwas im Weg.

Derzeit sind demnach keine Gespräche über ein neues Roaming-Abkommen im Gang.

Tilly: Nein.

Wie viele Kunden im Mobilfunkbereich hat Tele2 derzeit?

Tilly: Wir geben keine Zahlen bekannt, aber die Kundenzahl ist noch immer klein.

Also immer noch weniger als 100000.

Tilly: Wie gesagt haben wir heute noch immer einen relativ kleinen Marktanteil.

Wer ist dafür verantwortlich?

Tilly: Der Grund liegt in der Geschichte von Tele2 in der Schweiz. Bei unserem Markteintritt haben wir uns auf das Festnetz und den Internet-Markt konzentriert. Erst jetzt haben wir unsere Strategie geändert und fokussieren auf den Mobile-Markt, in welchen wir auch investieren. Die Gründe sind klar: Wir haben noch lange nicht die Marken-Aufmerksamkeit und die Preis-Führerschaft, die wir benötigen. An beiden Themen arbeiten wir. Wir sind derzeit immer noch in der Planungsphase.

Wie viel will und wird Tele2 in den nächsten fünf Jahren in der Schweiz in ihr Mobilfunknetzwerk investieren?

Tilly: Wir geben im Moment keine Zahlen bekannt.

Wie zufrieden sind Sie über alles gesehen mit der Regulierung des Telekommunikationsmarktes in der Schweiz?

Tilly: Meinen Sie das Fixnetz- und Internet-Geschäft? Das ist sehr schwierig zu beurteilen, da es gar keine richtige Regulierung gibt (lacht). Im Ernst: durch das Fehlen der ex-ante Regulierung kennen wir die Konditionen für den Marktzugang nicht und dies verunmöglicht es uns Geschäftsmodelle zu kalkulieren. Bevor unsere Aktionäre investieren, wollen sie die Marktchancen wissen, sonst investieren sie in andere Märkte. Leider basiert das Schweizer System auf der ex-post Regulierung und so lange dies so ist, wird der Wettbewerb nicht effektiv sein. Dies ist einer der Gründe, weshalb wir in den Mobilfunk investieren. Da ist unsere Unabhängigkeit grösser.

Was fordern Sie?

Tilly: Wenn die Schweizer Politiker und die Bevölkerung einen fairen Wettbewerb im Fixnetz- und Internetmarkt und damit noch tiefere Preise wünschen, müssen mehr und nicht weniger ex-ante Entscheidungen gefällt werden. Aber es scheint mir, dass dem nicht so ist.

Ihre Erklärung dafür?

Tilly: Ich will nicht darüber urteilen, da ich kein Schweizer bin. Aber das Resultat ist, dass wir keinen Wettbewerb zu gleichen Bedingungen haben. Das ist das System der Schweiz.

Aber es gibt Wettbewerb im Telekommunikations-Markt.

Tilly: Ja, den gibt es. Es gibt sehr viele Unternehmen, die um die Gunst der Kunden kämpfen. Aber wie gesagt im Fixnetz- und Internet-Geschäft haben wir keinen fairen Wettbewerb. Es ist für uns als alternativen Operator sehr schwierig zu bestehen, da die Margen sehr klein oder in einigen Fällen gar negativ sind. Die Konditionen, welche uns Swisscom heute anbietet sind komplett unangemessen. Und der Regulator hat nur beschränkte Möglichkeiten einzugreifen. Im Mobilfunk jedoch, da gibt es noch sehr viel Spielraum. Der Wettbewerb ist alles andere als dramatisch.

Wie meinen Sie das?

Tilly: Als ich das erste mal sah, dass Mitbewerber neue Produkte sechs Wochen vor der Lancierung in den Medien ankündigen, traute ich meinen Augen nicht. In den meisten anderen Märkten wäre das nicht möglich: Die Konkurrenz würde die Information sofort nutzen, um am nächsten Tag ein besseres Angebot zu lancieren.

Auch Tele2 profitiert von der Hochpreisinsel.

Tilly: Es stimmt die Marktsituation im Schweizer Mobilfunk ist gut, deshalb sind wir optimistisch. Der Umsatz pro Kunde ist eher hoch und das selbe gilt beim Preisniveau. Viele Leute haben das Gefühl, dass sie für die mobilen Services zu viel bezahlen und genau diese Leute sprechen wir an.

Was fordern Sie vom Parlament?

Tilly: Wenn das Ziel eine echte Liberalisierung des Fixnet- und Internetmarktes ist brauchen wir die ex-ante-Regulierung. Die ComCom ist bereits von Gesetzes wegen unabhängig und trotzdem braucht sie bessere Möglichkeiten als heute, um eingreifen zu können. Wenn sich nichts ändert, bleiben die Marktkonditionen für uns alternativen Anbieter unklar und der Marktanteil des Incumbenten wird weiter steigen.

Sie fordern also mehr Regulierung?

Tilly: Ja, leider. Der Regulator muss die Mittel erhalten, um zu kalkulieren und regulieren und falls notwendig wiederum zu kalkulieren und regulieren – dies ist der einzige Weg, vorwärts zu kommen.

Wird Tele2 unter den derzeitigen Bedingungen überleben können?

Tilly: Das Fixnet-Geschäft wird strukturbedingt abnehmen. Deshalb investieren wir in Zukunft in den Mobilfunk. Wenn wir unser Ziele erreichen, werden wir auch finanziell Erfolg haben. Immer mehr Gespräche gehen über das Mobilnetz und dies sind gute Aussichten.


Handelszeitung de ce 13 février 2008.

Handelszeitung - Frontalangriff auf Swisscom

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TELEKOMMUNIKATION

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Frontalangriff auf Swisscom

Sunrise lanciert ein neues Angebot zum Tiefstpreis, bei dem sie für jeden Kunden drauflegt. Das Ziel: Deutliche Kundengewinne auf Kosten von Swisscom. Auch Tele2 will den Wettbewerb in der Schweiz jetzt ankurbeln.


Michael Kuhn

Handelszeitung 12.02.2008


Sehen Sie dazu auch unser Online-Dossier unter
www.handelszeitung.ch/telekom

Sunrise will es wissen. Kann der Schweizer Telekommarkt bewegt werden? Um das herauszufindern, greift die Tochter des dänischen TDC-Konzerns zur Brechstange. Ab dem 19. Februar bis vorerst 30. April 2008 gibt es den Internet- und den Festnetzanschluss zusammen mit einem Mobilfunk-Abo inklusive Handy für 80 Fr. im Monat. Und das auf Lebenszeit.

Für den Kunden «ein sehr gutes Angebot», konstatiert Ralf Beyeler vom Vergleichsdienst Comparis. Betriebswirtschaftlich dagegen ist es ein Spiel mit dem Feuer. Denn jeder Kunde bedeutet ein Loch in der Kasse. Schätzungsweise mehr als 35 Fr. pro Abonnement und Monat muss Sunrise draufzahlen. Multipliziert man diesen Betrag mit der angestrebten Kundenzahl von mehreren hunderttausend, resultiert ein jährliches Minus von mehreren Millionen Franken.

Ein Befreiungsschlag

Alexandra Reich, Bereichsleiterin Privatkunden bei Sunrise, spricht denn auch von «einem Risiko» (siehe «Nachgefragt»). Eines, das Sunrise aber eingehen muss; und sich notabene selbst aufgedrängt hat. Seit Monaten fordert sie bessere Wettbewerbsbedingungen in der Schweiz und klagt über die Dominanz von Swisscom. Sie musste sich auf der anderen Seite Kritik gefallen lassen, dass das heutige Umfeld sehr wohl auch Chancen böte, man müsste sie nur packen. Sprich: Investieren. Das macht Sunrise jetzt. Alleine um das neue Angebot zu bewerben, wird sie mehrere Millionen Franken springen lassen - ein für das Unternehmen grosser Betrag.

Alternativen gibt es kaum. Seit Jahren verliert Sunrise im Festnetz-Segment Kunden, im Mobilfunk ist Stillstand. Die Telekom-Zauberformel 60/20/20 - die Ziffern stehen für die Marktanteile von Swisscom (Umsatz 2006: 9,7 Mrd Fr.), Sunrise (2 Mrd Fr.) und Orange (1,8 Mrd Fr.) - blieb trotz kleinen Verschiebungen unangetastet. Das Preishammer-Angebot ist deshalb in erster Linie ein Befreiungsschlag. Sunrise-intern heisst es denn auch: «Wenn das nicht funktioniert, was dann?» Sollte Sunrise mit ihrer Offensive ins Leere laufen, wäre der Schaden gross. Denn einen Plan B gibt es nicht.

Preiskrieg mit Schmerzen

Erst mal aber ist ein Preiskrieg lanciert, wie ihn der Schweizer Telekommarkt noch nicht gesehen hat. Und der vor allem Swisscom Kopfzerbrechen bereiten wird. Denn auf ihre Kunden zielt das Sunrise-Produkt. Sie sollen das Paket mit Fixnetz-Anschluss, Mobiltelefonie und Internet zum Wettbewerber zügeln. 70% aller Kunden sollen solche sein, die bisher über die Konkurrenz telefonierten. 30% wären Eigenkunden.

Ob die Rechnung für Sunrise am Schluss aufgehen wird, ist mehr als ungewiss. Zwar könnten laut Beyeler von Comparis mit dem neuen Tarif «fast alle, die telefonieren und einen Festnetzanschluss haben, Kosten sparen». Doch ein Preisvorteil alleine ist für viele Konsumenten kein Argument. Das haben zehn Jahre Liberalisierung gezeigt.

Sunrise wagt ein Experiment. Eines, das dort unbefristet gilt, wo Sunrise bereits entbündelt hat. Und im Rest der Schweiz auf knapp drei Monate befristet ist. Mehr Zeit bleibt Sunrise auch nicht. Denn vom Frühling bis zum Ende der Euro 08 wird Swisscom die Schweiz mit Werbung überrollen. Da hat es keinen Platz mehr für Schnäppchenangebote der Konkurrenz.

NACHGEFRAGT
«Wir gehen mit dieser Strategie ein Risiko ein»

Eine «freundliche Revolution» im Schweizer Telekommarkt will Alexandra Reich, Bereichsleiterin Privatkunden bei Sunrise.

Geht es Sunrise bereits so schlecht, dass Sie mit Dumpingpreisen neue Kunden locken?

Alexandra Reich: Überhaupt nicht. Im Gegenteil: Wir wollen nicht jammern, wir handeln. Wir zeigen, dass es wirklichen Wettbewerb in der Schweiz geben kann.

Aber offensichtlich nur, wenn man die Kundinnen und Kunden kauft.

Reich: Wir kaufen niemanden. Die Konsumenten haben nun endlich mal ein revolutionäres Produkt zur Wahl, das es bisher in diesem Land noch nicht gab.

Für das Sunrise aber tief in die Taschen greifen muss.

Reich: Es stimmt, unsere Margen optimieren wir damit nicht (lacht). Unter dem Strich fällt das Ergebnis negativ aus. Wir gehen mit dieser Strategie ein Risiko ein, dessen sind wir uns bewusst. Aber wir glauben an den Schweizer Markt, und daran, dass wir deutlich mehr Kunden gewinnen können.

Auf Kosten von Swisscom.

Reich: Wir wollen eine freundliche Revolution. Wir greifen Swisscom nicht an. Diese macht einen ordentlichen Job. Und wir müssen einen besseren machen, um Marktanteile zu gewinnen.

Um die bestehenden Marktanteile zu bewegen, müssten Sie mit Ihrer neuen Offensive mehrere 100000 Kunden gewinnen.

Reich: Wir wollen und werden Marktanteile gewinnen. Dazu benötigen wird tatsächlich eine grosse Zahl neuer Kunden.

Sie wollen ernsthaft mehrere 100000 Kunden in nur drei Monaten gewinnen?

Reich: Wir setzen alles daran, unser Ziel zu erreichen. Eine Bilanz können wir im Sommer ziehen.

Tele2-Chef Mats Tilly will so rasch wie möglich eine UMTS-Lizenz

Wo Mats Tilly für den Telekomkonzern Tele2 im Einsatz war, wurde kräftig investiert. So etwa in Kroatien. Dort amtete der 42-Jährige von 2005 bis 2007 als CEO. Gleiches geschieht nun in der Schweiz: Bislang hat der schwedische Konzern über 100 Handy-Antennen erstellt. Und mehrere hundert werden dieses und nächstes Jahr noch folgen. Die Investitionen belaufen sich laut Schätzungen auf Dutzende Millionen Franken. Damit nicht genug: Tilly will den helvetischen Markt auch mit Breitbanddiensten aufmischen.

«Mittelfristig brauchen wir ein mobiles Breitbandnetz», sagt er im Interview mit der «Handelszeitung». Der Grund dafür liegt auf der Hand, ist Tele2 hierzulande doch der einzige Mobilfunkinfrastruktur-Anbieter ohne UMTS-Lizenz. Eine solche ist nötig, um Antennen der dritten Generation zu errichten. Damit kann die Geschwindigkeit des Datenverkehrs im Vergleich zum heutigen GSM-Standard von Tele2 massiv erhöht werden. «Mit UMTS können wir mobiles Internet anbieten und mindestens 1,5 Mio Kunden erreichen.» Das entspräche einem Marktanteil von 20%.

Angesichts der wenigen zehntausend heutigen Handy-Kunden ein sehr ambitiöses Ziel. «Das ist es», bestätigt Tilly, «aber wird sind überzeugt, dass das mobile Breitbandgeschäft massiv wachsen wird.» Deshalb will sich der Schwede für die ungenutzte Lizenz der spanischen Telefónica bewerben. Tilly sieht Tele2 als «gut positioniert, diese Lizenz zu erhalten». Sollte der Regulator die Lizenz dereinst im Auktionsverfahren anbieten, dürften die Chancen für einen Zuschlag tatsächlich sehr gross sein. Ausser Tele2 wird sich kaum eine Firma auf einen teuren Konkurrenzkampf mit Swisscom, Orange und Sunrise einlassen wollen.

DÉMARCHAGE - Méthodes musclées au nom des ONG

24 Heures - Suisse - DÉMARCHAGE - Méthodes musclées au nom des ONG

Méthodes musclées au nom des ONG

DÉMARCHAGE | 23h57 De nombreuses ONG suisses font appel à une société privée pour leurs récoltes de dons. La technique porte ses fruits, mais certains critiquent des pratiques agressives.

FLORIAN CELLA | AGRESSIF: Amnesty International, comme Greenpeace et le WWF, notamment, fait appel à la société Corris pour ses récoltes de dons. Basée à Lausanne, celle-ci engage principalement des étudiants. Ses méthodes de démarchage et les conditions de travail qu'elle impose à ses employés font grincer des dents certaines organisations non-gouvernementales.LAUSANNE, LE 30 NOVEMBRE 2007


JULIEN PIDOUX | 14 Février 2008 | 23h57

Greenpeace, Amnesty international, WWF... De nombreuses organisations non-gouvernementales (ONG) suisses font appel à une société privée pour leurs récoltes de fonds et leurs recherches de membres. Corris, dont le siège romand est installé à Lausanne, emploie principalement des étudiants, pour des contrats de courte durée.

Petit souci: ces démarchages sont jugés par certains comme agressifs. Terre des hommes Lausanne notamment, par la voix de son porte-parole Pierre Zwahlen, parle de «mercenaires de la récolte de fonds», aux méthodes «gênantes». Car s'ils arborent des vestes aux couleurs de telle ou telle ONG, les jeunes qui accostent le passant dans la rue ne sont pas des bénévoles mais bien des employés d'une entreprise à but lucratif. Une confusion des genres qui, à terme, nuirait aux ONG dans leur ensemble, selon Pierre Zwahlen.

«Fais sortir le requin qui est en toi!»

Benjamin* a fait partie de ces démarcheurs, en fin d'année dernière. «On nous apprenait par exemple à minimiser la somme que l'on demandait aux passants, en leur disant quelque chose du genre «ça ne représente que 1 franc par jour», se rappelle-t-il. Un jour où je n'avais pas récolté assez de dons, mon chef de groupe m'a dit «Fais sortir le requin qui est en toi!» Marc* aussi, qui a travaillé durant plus de deux mois chez Corris, ne veut «plus jamais ça». «On ne parle que de «rendement», de «score à atteindre». Sur la fin, ça n'allait plus du tout, et j'expliquais aux passants comment tout cela fonctionnait», avoue-t-il.

Autre aspect qui fait grincer des dents: les conditions de travail. Première surprise pour celui qui veut intégrer Corris: le dialogueur doit vivre dans un appartement de l'entreprise, en communauté avec des collègues, durant toute la semaine dès le dimanche soir. Le contrat en fait mention pour les gens qui vivent loin du lieu de travail, mais Benjamin, qui habite à Lausanne, s'était vu «invité» à rejoindre le logement commun, dans la même ville, s'il comptait être engagé.

Heures sups non payées

Et les heures supplémentaires, régulières, ne sont pas payées. Une disposition qui est légale si elle est stipulée dans le contrat. C'est le cas ici, malgré la précision que «des heures supplémentaires ne sont de manière générale pas demandées».

Ces méthodes musclées sont-elles solubles dans les valeurs des associations à but humanitaire? Certaines ONG, comme Caritas, s'en accommodent. «Nous avons connaissance des conditions de travail et nous sommes d'accord avec, car ce ne sont pas de vrais jobs mais plutôt des boulots d'étudiants», relève Grégoire Praz, porte-parole.

Greenpeace a aussi choisi de professionnaliser son fundraising, en Suisse notamment. «A titre personnel, j'ai d'abord été curieux de ces méthodes, ce côté scout, mercenaire entraîné», avoue Ivan Ruet. Puis la technique a montré son efficacité. Chez Swissaid non plus, on ne doute plus. Grâce à Corris, plus de 16 000 donateurs ont été trouvés depuis 2001. «Il faut réaliser que toute ONG, pour qu'elle soit profitable, est obligée de faire appel à des sociétés privées, ne serait-ce que pour imprimer une brochure», relativise Werner Küng, responsable pour l'information et la recherche de fonds chez Swissaid.

*Prénoms fictifs

mardi 12 février 2008

Entbündelung der letzten Meile: Swisscom wünscht Einigung

Entbündelung der letzten Meile: Swisscom wünscht Einigung

Bern. sda/baz.

Swisscom-Chef Carsten Schloter rechtfertigt die Preise für den Zugang von Drittanbietern zur letzten Meile. Die Angriffe ehemaliger Arbeitskollegen, die heute für Sunrise arbeiten, bereiten ihm «Mühe».

Der Preis für die Hausanschlüsse sei «ein komplexes Thema», sagte Schloter in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der «Basler Zeitung». Die Frage sei nicht, «was unsere echten Kosten sind».

Das Gesetz schreibe eine Berechnungsmethode vor, bei welcher die Kosten den Aufwendungen und Investitionen eines theoretischen effizienten Anbieters entsprächen. Dies ermögliche Reinvestitionen in die Infrastruktur.

Runder Tisch als Lösung

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Ein Entbündelungspreis, mit dem alle leben können, werde am runden Tisch viel schneller erreicht als mit juristischen Verfahren, sagte Schloter weiter.

Eine Verzögerung und damit eine Verlängerung der Vormachtstellung der Swisscom liege nicht im Interesse des Unternehmens. «Im Gegenteil. Ein Unternehmen unserer Grösse können Sie nicht führen, wenn Sie alle zwölf Monate wieder einen Entscheid der Behörden haben, rückwirkend die Preise zu senken», sagte Schloter.

Mehr Rechtssicherheit erwünscht

In der Vergangenheit sei das zwar vorgekommen. «Aber das betraf zum Beispiel Preise, die zwischen 2001 und 2006 in Kraft waren. Um so etwas vorzubeugen und Rechtssicherheit zu haben, möchten wir eben eine Einigung am runden Tisch,» sagte Schloter weiter.

Die Konkurrenz hält von dieser Idee nicht viel. «Wozu denn das? Wir sind seit Jahren in Kontakt und diskutieren Preise», hatte Sunrise-Chef Christoph Brand einen Tag zuvor in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» gesagt. Der Swisscom-Vorschlag ziele am Grundproblem vorbei.

Schloter verärgert

Schloter seinerseits zeigte sich verärgert über die Positionen von Brand und Jens Alder, heutiger Chef der dänischen TDC, der Muttergesellschaft von Sunrise. Beide waren zuvor bei der Swisscom tätig, Alder war Schloters Vorgänger. «Das sind Ex-Kollegen, mit denen man eng verbunden war. Das bereitet mir jetzt Mühe, das ist doch menschlich», sagte Schloter.

Als einen Grund für die Preise nannte Schloter die Bauarbeiten am Festnetz, welche in der Schweiz höher als im Ausland seien. Deren Anteil liege bei 80 Prozent, während die Technologiekosten 20 Prozent ausmachten. «Und nun schauen Sie sich mal den Baukostenindex an und vergleichen ihn mit dem europäischen Ausland», sagte Schloter.

Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) bearbeitet bereits mehrere Klagen gegen die Swisscom, welche die Entbündelung der letzten Meile betreffen. Insbesondere haben sowohl Sunrise als auch die Konkurrentin Orange den Zugangspreis zum Teilnehmeranschluss in Höhe von 31 Franken eingeklagt.

L'Internet mobile est enfin à la portée de tous

L'Internet mobile est enfin à la portée de tous







NOMADISME. Accéder au Net partout, via son ordinateur portable, un modem et une carte SIM, est devenu simple et pas trop cher.


Anouch Seydtaghia
Lundi 11 février 2008



Elles ont chacun un nom plutôt barbare. Et anglais, bien sûr. «T@ke Away» chez Sunrise, «Take & Surf» chez Swisscom et «Internet Everywhere» chez Orange. Ces trois offres, lancées récemment par les trois opérateurs, s'adressent avant tout au particulier. Elles lui permettent désormais d'accéder à Internet très facilement sur son ordinateur portable, grâce au réseau de téléphonie mobile. Non seulement ces services sont simples à installer et à utiliser, mais en plus ils deviennent parfaitement abordables.

Commençons par les réseaux. Swisscom, Orange et Sunrise modernisent très rapidement leurs réseaux pour que chacun soit capable de transférer rapidement des volumes de données importants. Et cela marche. Dans les villes, même de moyenne importance, l'on capte depuis plusieurs mois des signaux HSPA (ou HSDPA), qui offrent un débit théorique de 7,2 Mbit/s, soit le double d'une liaison ADSL standard. En pratique, l'on parvient facilement à 2 Mbit/s. Swisscom veut couvrir d'ici juin prochain 90% du territoire avec cette technologie, et ses concurrents avancent aussi très vite. En dehors des localités, l'UMTS (maximum 384 kbit/s) et le EDGE (maximum 256 kbit/s) offrent des débits acceptables. Mais le plus important, c'est que l'internaute n'a pas du tout à se soucier de ces technologies: les modems vendus par les opérateurs se connectent en permanence au meilleur réseau disponible, et ce automatiquement. L'utilisateur n'a rien besoin de faire.

Chacun des modems proposés intègre une carte SIM. Il existe trois types d'appareils. Les premiers se connectent à l'ordinateur portable en USB, et sont fabriqués par le chinois Huawei. Semblables à des grandes souris blanches, ils sont vendus par Swisscom et Sunrise. Les seconds appareils se branchent à l'ordinateur via son port PCMCIA. Les derniers se connectent au port Express. Chaque opérateur propose au minimum deux solutions, et ce pour un prix souvent acceptable. Ainsi, le modem Huawei est vendu pour un franc par Swisscom si l'on souscrit à un abonnement de vingt-quatre mois. Orange applique le même tarif pour son propre modem USB, tout comme Sunrise. Si l'on souscrit à un abonnement de douze mois, il faut en général débourser une centaine de francs pour son modem. A noter que l'installation de ces modems est très simple. Ceux qui se branchent en USB incluent même une installation automatique du logiciel de connexion.

Parlons maintenant des tarifs d'utilisation. Sunrise avait révolutionné le marché en 2007 en proposant un abonnement mensuel de 10 francs, couplé à une taxe de 3,50 francs par jour d'utilisation. Une offre très intéressante pour les internautes occasionnels, rapidement copiée par Swisscom et Orange. Sauf que Swisscom a fixé une taxe quotidienne de 4,50 francs...

Chaque opérateur propose aussi des forfaits mensuels incluant un volume important de données, de 1,5 à 5 Go. Si l'on n'utilise son ordinateur en déplacement que pour envoyer des e-mails et surfer sur Internet, ces volumes sont largement suffisants. Les trois opérateurs proposent des offres comparables, avec quelques différences de tarifs (voir l'infographie ci-dessous). Attention à une petite subtilité: lorsque la limite de volume est atteinte, les opérateurs facturent ensuite chaque Mo supplémentaire. Comme le relatait récemment un spécialiste sur son blog (http://www.scal.ch), les factures peuvent devenir rapidement très salées. Il faut donc être prudent.

A noter enfin que les opérateurs offrent des rabais aux étudiants. Ils proposent aussi de surfer à la minute, mais cela revient vite cher. Selon son profil, mieux vaut opter directement pour un forfait quotidien ou mensuel.

Liens utiles:

Swisscom: http://www.unlimited-finder.ch

Orange:Orange:http://www.orange.ch/services/services/dataAccess/internetEverywhere

Sunrise: http://www.sunrise.ch/fr/ privatkunden/angebote/mobile/ mobile-internet-abos.htm

dimanche 10 février 2008

Lidl hat sich schon 62 Läden gesichert (Wirtschaft, Aktuell, NZZ Online)

Lidl hat sich schon 62 Läden gesichert (Wirtschaft, Aktuell, NZZ Online)

10. Februar 2008, NZZ am Sonntag

Lidl hat sich schon 62 Läden gesichert

Lidl hat sich schon 62 Läden gesichert

Der deutsche Discounter richtet in der Schweiz mit grosser Kelle an. 59 weitere Baugesuche sind noch hängig





Still und heimlich bereitet Lidl den Angriff auf den Schweizer Detailhandelsmarkt vor. Bald sollen Gespräche mit verschiedenen Markenartikel-Lieferanten geführt werden. Ziel ist ein Sortiment mit 1500 Artikeln.

Peter Keller

Unter den Schweizer Detailhändlern breitet sich zunehmend Unruhe aus. Grund ist der erwartete Markteintritt des deutschen Hard-Discounters Lidl und die Expansion des Erzrivalen Aldi, der die Branche seit Herbst 2005 aufmischt. Die Schweiz stehe mitten in einer Revolution im Einzelhandel, sagte kürzlich ein Analyst der deutschen Landesbank Kepler in der «Financial Times» bedeutungsvoll. Lidl werde den Markt noch weiter beleben.


Der genaue Startzeitpunkt der Deutschen, die sich offiziell nicht äussern wollen, steht noch nicht fest. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die ersten Filialen im Herbst 2008 eröffnet werden. Öfter ist in der Branche aber als Starttermin auch Anfang 2009 zu hören. Unabhängig vom Zeitpunkt dürfte Lidl auf einen Schlag mit 30 bis 40 Läden beginnen. Bis Ende 2007 hat das zur Schwarz-Firmengruppe gehörende Unternehmen in der Schweiz bereits die Baubewilligungen für 62 Standorte erhalten, wie aus entsprechenden Auswertungen hervorgeht. Zudem sind weitere 59 Gesuche hängig. In Weinfelden (TG) wird demnächst die erste Verteilzentrale in Betrieb genommen. Im gleichen Ort sind auch der Firmensitz und ein Pilot-Laden angesiedelt.

Lidl plant, in den kommenden Wochen erste Gespräche mit Markenartikel-Lieferanten zu führen, wie die deutsche «Lebensmittelzeitung» zu berichten weiss. Der Discounter will dabei gemäss Angaben auf seiner Internet-Homepage ein Sortiment von rund 1500 Artikeln anbieten, das viele Schweizer und internationale Marken umfasse. Ausgewählt werden vor allem Leader-Produkte, die hohe Umsätze versprechen und zum «günstigsten Preis» angeboten werden. Wer ein möglichst breites Sortiment sucht, kommt nicht auf die Rechnung und muss auf die beiden Platzhirsche Coop und Migros zurückgreifen.

Neben den Markenartikeln, deren Anteil je nach Land variiert und in der Regel rund 40% am gesamten Sortiment beträgt, will Lidl eine «frische und hochwertige» Obst- und Gemüseauswahl im Offenverkauf sowie Molkereiprodukte führen. Zudem sind wöchentliche Aktionen mit speziellen Artikeln aus dem Nonfood-Bereich vorgesehen.

Bereits soll es etablierte Händler geben, die auf exklusive Belieferung pochen und Artikel aus ihrem Verkaufsregal verbannen wollen, sofern ein Hersteller Lidl bedienen würde. Doch diese Drohungen dürften von wenig Erfolg gekrönt sein. Beim Kauf von Denner durch die Migros hat die Wettbewerbskommission solchen Ansinnen einen Riegel geschoben. Für die Markenartikler dürfte Lidl in Zukunft vielmehr neue Marktchancen bieten. «Nichts spricht gegen eine faire Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien», erklärt Anastasia Li-Treyer, Direktorin des Markenverbandes Promarca, auf Anfrage. Wenig Hoffnungen machten sich die Markenartikel-Hersteller bei Aldi. Der Discounter setzt im Gegensatz zu Lidl fast ausschliesslich auf Eigenmarken.

Aldi besitzt in der Schweiz einen Vorsprung auf den Konkurrenten. Seit dem Start sind inzwischen 58 Filialen eröffnet worden. «Wir werden Schritt für Schritt weiterfahren, bis wir überall präsent sind», erklärt Pressesprecher Sven Bradke. Schwerpunkt der Expansion wird 2008 die Westschweiz sein, wo in Domdidier (FR) ein neues Logistikzentrum in Betrieb genommen wird. Aldi beschäftigt inzwischen über 1000 Mitarbeitende, hüllt sich aber in vornehmes Schweigen, was die Umsatzentwicklung anbetrifft.

Branchenexperten gehen bei einer durchschnittlichen Aldi-Verkaufsfläche von 900 Quadratmetern von einem Jahresumsatz von ungefähr 11 bis 12 Mio. Fr. pro Filiale aus. Bei Lidl wird wegen der etwas kleineren Fläche von 750 Quadratmetern mit Werten von rund 7 bis 8 Mio. Fr. gerechnet. Stimmen diese Schätzungen, so dürften die beiden Hard-Discounter bis ins Jahr 2010 im Lebensmittel-Detailhandel einen respektablen Marktanteil von 4 bis 6% erobern.

Aldi baut, Lidl wartet ab

espace.ch - Aldi baut, Lidl wartet ab

Aldi baut, Lidl wartet ab


Es ist erklärte Strategie von Aldi und Lidl, in der Schweiz zum Nahversorger im Discountbereich zu werden. Im See- und Sensebezirk sind sie ihrem Anliegen ein grosses Stück näher gekommen. Im Merlachfeld, das nahe bei Murten, jedoch auf dem Gemeindegebiet von Gurwolf liegt, haben beide eine Baubewilligung erhalten.

Sechs Monate Bauzeit

Aldi will in Gurwolf noch im Frühling mit dem Bau beginnen, wie Aldi-Pressesprecher Sven Bradke bestätigt. Nach etwa sechs Monaten Bauzeit soll die Filiale fertig gestellt sein und auf Herbst 2008 eröffnet werden. Aldi geht dabei in der gesamten Schweiz nach dem immer gleichen Schema vor. Geplant werden rund 1000 Quadratmeter ebenerdige Verkaufsfläche pro Verkaufseinheit, wofür jeweils zwischen 12 und 15 Personen angestellt werden.

Bewilligung erwartet

In der gleichen Grössenordnung wird Aldi auch an der Murtenstrasse in Düdingen, zwischen der Firma Cewag und der Autobahnunterführung in Richtung Schiffenen, bauen. Zwar steht die Baubewilligung noch aus, dürfte aber demnächst erteilt werden. Laut dem Oberamtmann des Sensebezirks, Nicolas Bürgisser, «ist das Gesuch problemlos».

Bezüglich Aldi gab in Düdingen die Verkehrserschliessung beim Warpel-Kreisel zu reden. Den Löwenanteil der gesamten Baukosten von 670000 Franken übernimmt Aldi. Die Gemeindeversammlung Düdingen genehmigte im Oktober einen Kredit von 160000 Franken. Weitere Beiträge werden laut Bürgisser vom Kanton und in geringer Höhe von Dritten geleistet. Einsprachen gegen das Baugesuch Aldis seien keine eingegangen, erklärt die Düdinger Gemeindepräsidentin, Hildegard Hodel-Bruhin. «Aldi will nach Erhalt der Baubewilligung sofort mit dem Bau beginnen», erklärt sie.

Lidl gibt sich wortkarg

Im Gegensatz zu Aldi gibt sich Lidl zugeknöpft über das Vorgehen an den einzelnen Standorten. In Düdingen will Lidl an der Industriestrasse zwischen der Firma Düdal und der Garage Fasel bauen. Laut Hildegard Hodel teilte Lidl mit, man wolle mit dem Bau noch zuwarten. Dasselbe gilt für die geplante Filiale in Gurwolf, direkt neben Aldi auf der anderen Seite der Kantonsstrasse Murten–Avenches. Laut Walter Zürcher, Gemeindepräsident von Merlach, das Lidl seinen Grund auf dem Terrain der Gemeinde Gurwolf verkauft hat, soll frühestens 2009 mit dem Bau begonnen werden.

Verantwortlich für die Verzögerungen dürften die Schwierigkeiten Lidls mit den geplanten Verteilzentren sein. «Die Eröffnung der beiden Filialen ist abhängig von der Eröffnung des Warenverteilzentrums in Weinfelden», erklärt das Unternehmen auf Anfrage bloss.

Tatsächlich scheint Aldi seinen Vorsprung in der Westschweiz ausbauen zu können. Während das 100 Millionen teure Verteilzentrum Aldis in Domdidier seinen Betrieb Ende 2008 aufnehmen wird, hat Lidl für sein Zentrum in Sévaz, das die Westschweiz versorgen soll, noch keine Baubewilligung. Wie Lidls Ingenieur François Dreyfus ausführt, liegt das Dossier noch beim Kanton. «Aus verkehrstechnischen Gründen sind Einsprachen von Einwohnern aus Bussy und der Gemeinde Bussy eingegangen.» Dreyfus glaubt, dennoch Ende 2008 oder zu Beginn 2009 mit dem Bau beginnen zu können.

Handelszeitung - Das iPhone führt zum Höhenflug

Handelszeitung - Das iPhone führt zum Höhenflug

Das iPhone führt zum Höhenflug

Eine kleine Firma aus Roggwil kann sich kaum mehr vor Aufträgen retten. Sie liefert Sim-Adapter für das iPhone. Die sind gefragt.


Michael Kuhn

Handelszeitung 05.02.2008


«Rufnummer temporär entfernt» heisst es in Kursivschrift auf der Homepage. Und darunter steht fett geschrieben: «Keine telefonische Bestellannahme! BITTE rufen Sie uns nicht an. Unsere Telefonzentrale ist überlastet.»

Hier kann sich nicht etwa eine Werbeagentur, die Gratis-Tickets für das nächste Robbie-Williams-Konzert abgibt, nicht mehr gegen den Ansturm wehren, sondern ein kleines Unternehmen mit dem unspektakulären Namen Isa-Grund GmbH. Die Firma verkauft über www.next-sim.ch Sim-Adapter, mit denen iPhones auch mit den Schweizer NetzbetreibernSwisscom , Orange oder Sunrise betrieben werden können. Die Nachfrage ist riesig: Innerhalb von 24 Stunden gingen weit über 2000 Bestellungen ein. Zu viel für den Kleinstbetrieb mit zwei Angestellten. Er musste seine Türen vor einigen Tagen schliessen. Um erst einmal all die Bestellungen abzuarbeiten. «Inzwischen haben wir bereits über 3500 Sim-Karten für iPhones ausgeliefert», sagt Firmengründer und Geschäftsführer Carsten Grund. Das Interesse sei unvermindert gross. «Wir haben sehr viele Anfragen» – inzwischen auch aus São Paulo, den USA, Polen und den Arabischen Emiraten. «Eigentlich», so Grund, «wollten wir uns nur auf die Schweiz fokussieren, doch dann haben wir uns überreden lassen, unsere Produkte auch in Deutschland und weltweit anzubieten.»

Neue Chips, neuer Schwung

Ein Fluch und Segen zugleich: Der Absatzmarkt vergrösserte sich mit diesem Schritt um ein Vielfaches – aber damit auch der Ansturm auf die Telefonleitungen. Derzeit können Bestellungen weder telefonisch noch per Fax oder E-Mail entgegengenommen werden. Das wird sich zwar bald wieder ändern, doch die Nachfrage dürfte weit grösser als die vorhandenen Kapazitäten bleiben. «Wir erhalten inzwischen auch Bestellungen voniPhone -Händlern.» Das sind Unternehmen, welche iPhones meist aus den USA einführen und dann weiterverkaufen. Besonders gefragt bei Konsumenten sind iPhones mit Sim- Adapter. Denn ohne muss das Gerät gehackt werden – was nicht nur für Technik-laien eine Herausforderung sein kann.

Zusätzlichen Aufschwung erwartet Isa-Grund durch die Auslieferung von Chip-Karten der neusten Generation. Auch hier stapeln sich bereits die Anfragen. «Es ist ein sehr schönes Geschäft», sagt Grund. «Aber auch eines, das uns sehr fordert.» So sind 12 bis 14 Stunden Arbeitszeit pro Tag keine Ausnahme. Angesichts des Hypes um ApplesiPhone kann sich Grund kaum auf mehr Freizeit freuen.

Inside-IT: Weiss: Swisscom bringt iPhone am 29. ...

Inside-IT: Weiss: Swisscom bringt iPhone am 29. ...

Donnerstag, 07.02.2008

Weiss: Swisscom bringt iPhone am 29. Februar

Wie immer beschloss "PC-Guru" Robert Weiss sein traditionelles "Weissbuch-Seminar" in diesem Jahr mit einer Reihe von Prognosen. Er glaubt, dass der Schweizer PC-Markt 2008 total um 5,8 Prozent wachsen wird. Angetrieben wird er, so Weiss, vor allem von der anhaltend grossen Nachfrage nach mobilen Heim-Geräten. Allerdings wird auch in diesem Jahr der durch Windows Vista ausgelöste Nachfrageschub ausbleiben. Bis Ende Jahr werden erst 20 Prozent der Firmen-PCs und -Notebooks mit dem neuen Betriebssystem von Microsoft ausgerüstet sein.
Die relative optimistische Prognose von Weiss wurde übrigens von Also-Chef Marc Schnyder in Frage gestellt. Bei Also rechnet man damit, dass Heimanwender in diesem Jahr eher in Heimelektronik, vor allem in TV-Geräte investieren werden.
Eine weitere Weiss'sche Prognose: Swisscom wird Apples iPhone am 29. Februar auf den Schweizer Markt bringen. Apple wollte Weiss' Prophezeiung nicht bestätigen. Der Mann ist aber in solchen Dingen oft gut informiert. (hc)

Gratis und erst noch legal

SonntagsZeitung | Multimedia

Aus der aktuellen Ausgabe

Gratis und erst noch legal

Legalisiert:

Lenny Kravitz, Avril Lavigne, Alicia Keys, sowie Tausende weitere Sänger sind künftig im Internet gratis zu haben


Die grossen Plattenfirmen öffnen ihre Bestände für kostenlose Downloads

von Barnaby SKinner

Die grossen Plattenfirmen vollziehen einen radikalen Strategiewechsel. Sony BMG, EMI und Co. erkennen, dass das Internet und der Mobilfunk die traditionellen Distributionskanäle auf immer zerschlagen haben. Zaghaft beginnen sie sich mit alternativen Verkaufsmodellen zu arrangieren und wenden sich dabei werbefinanzierten Musikplattformen wie QTrax, We7 oder Spiralfrog zu. In diesen Tagen verhandeln sie mit Google über legale Gratis-Downloads.

Jahrelang hat die Branche Kostenlos-Dienste bekämpft und Bezahlangebote gefördert. Letztere haben jüngst sogar massiv zugelegt. Hier zu Lande haben letztes Jahr iTunes von Apple, der weltweite Branchenführer von bezahlten Musik-Downloads, und die zur Migros gehörende Ex Libris, die Nummer zwei im Schweizer Internet, gemeinsam einen Umsatz von über 10 Millionen Franken erwirtschaftet. Warum gefährdet die Musikbranche diese Erfolgsgeschichten, indem sie auf Gratisangebote setzt?

Der Industrie sind die Einnahmen nicht hoch genug. Sie gleichen die schwindenden CD-Einkünfte nicht annähernd aus. Jahr für Jahr kämpft die Branche in der Schweiz mit Umsatzeinbrüchen von bis zu 30 Millionen Franken. In anderen Märkten sieht es ähnlich aus. Geht diese Entwicklung weiter, wird 2007 das schlechteste Jahr seit 1986 sein.

Hilflos muss die Popindustrie beobachten, dass im Netz nicht die offiziellen Läden die Magnete für Musikfans sind. Wer wissen will, was angesagt ist, ist Teil einer Gemeinschaft wie MySpace oder besucht Musikersites des Schweizer Radios MX3 und Online-Magazine wie Tonspion.de. Dann lädt er seine Lieblingssongs illegal und umsonst bei Tauschbörsen wie Bittorrent, Gnutella oder Emule herunter.

Mit aufwändigen Gerichtsverfahren setzte die Industrie auf eine Einschüchterungsstrategie, um den Gebrauch von Tauschbörsen einzudämmen. Vergeblich. Die Cablecom bestätigt, dass Tauschbörsen noch nie so viel Verkehr verursacht haben wie heute. Beim Schweizer Kabelanbieter sind sie für rund ein Viertel des gesamten Internet-Download-Verkehrs verantwortlich; beim Upload gar für rund die Hälfte. Rund um die Uhr tummeln sich beim Dienst Bittorrent gleichzeitig sechs Millionen Online-Nutzer und tauschen monatlich eine Milliarde Lieder.

Die Plattenindustrie will jetzt am Datentausch mitverdienen. Noch nimmt sie das Wort gratis ungern in den Mund, doch es geht nur noch um Spitzfindigkeiten. Nicht die Musik selber sei gratis, sagt James Steven, der Pressechef von Warner Music, sondern der Zugang zur Musik. Dem Musikliebhaber ist diese Unterscheidung egal. Hauptsache, er kommt umsonst an seine Songs.

We7 von Peter Gabriel verfügt über 500 000 Gratis-Songs

We7 ist der erste Dienst, der Musik weltweit gratis und legal in grossem Umfang anbietet. Ins Leben gerufen hat ihn Peter Gabriel, der frühere Frontmann der Genesis. We7 hat rund 500 000 Lieder im Angebot. Ganze Alben, vom Bluesgitarristen John Lee Hooker, von Frank Sinatra oder von den Ramones, können hier umsonst gehört und beliebig oft auf CD gebrannt oder auf den MP3-Spieler kopiert werden. Der Haken: Der Hörer muss am Anfang des Songs bis zu 15 Sekunden Werbung über sich ergehen lassen. Nach vier Wochen kriegt er einen Zugangscode, um dasselbe Lied werbefrei zu kopieren.

Ein anderes Modell verfolgt Spiralfrog. Der Dienst ist derzeit ausschliesslich in den USA zugänglich und hat zwei Millionen Lieder im Angebot. Die Songs von Spiralfrog sind so lange gültig, wie man monatlich seine Mitgliedschaft erneuert. Bei jeder Bestätigung wird man jeweils mit Banner-Werbung konfrontiert. Dateien können nicht auf CD gebrannt, wohl aber auf einen MP3-Player überspielt werden.

Der bisher grösste legale Gratisdienst wurde an der führenden Musikmesse Midem in Cannes angekündigt. Der Anbieter QTrax gab bekannt, dass er bis März 2008 über 25 Millionen Songs umsonst im Angebot haben werde – fünfmal mehr als beim Bezahldienst iTunes. Wie bei Spiralfrog will der Dienst mit Banner-Werbung Geld machen und den Plattenfirmen am Ertrag so viel auszahlen, wie Songs heruntergeladen werden.

Vielleicht war die schiere Masse an Liedern der Industrie zu viel des Guten. Die Lancierung von QTrax geriet schliesslich zur Panne. Die grossen Labels EMI, Universal, Warner Music und Sony BMG bestätigten zwar Verhandlungen, noch sei aber nichts unterschrieben. Jetzt ist ungewiss, wann der Dienst starten soll. Die Rede ist von Mitte März.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich grosse Plattenfirmen mit QTrax oder einer ähnlichen Firma einigen. In China könnte dies bereits Ende Februar der Fall sein. Dort stehen Sony BMG und EMI mit Google in Verhandlungen. Im Reich der Mitte blockiert die US-Suchmaschine ganz zur Freude der Musikbranche Zugänge zu illegalen Tauschbörsen.

Google verliert damit aber Marktanteile und ist nur noch die Nummer zwei hinter der heimischen Suchmaschine Baidu. Der chinesische Branchenführer blockiert die Tauschbörsen nicht. Gemeinsam mit der Plattenindustrie will Google nun die illegalen Tauschbörsen ausstechen und Musikfans anlocken, indem sie selber Gratismusik anbietet. Wie bei We7 von Peter Gabriel wird dabei jeder Musik-Download mit Werbung versehen, die sich nach einer bestimmten Anzahl Anhörungen automatisch löscht.

Ex Libris, die Nummer zwei in der Schweiz, hat keine Angst

Musiker selber verlassen sich längst nicht mehr auf die CD-Verkäufe. Die Rolling Stones verdienen ihre Millionen nicht mehr mit Albenverkäufen, sondern mit teuren Konzerttickets. Auch Schweizer Künstler wie DJ Tatana setzen den Fokus nicht auf den Tonträgerverkauf, sondern betrachten ihre Aufnahmen als Promotionswerkzeuge für Auftritte und Merchandise. Die britische Band Radiohead drehte dies im Oktober 2007 ins Extrem und bot ihr neustes Album zum freiwilligen Preis im Netz an. Bands wie The Arctic Monkeys aus England sind durch Gratis-Downloads in Tauschbörsen überhaupt erst bekannt geworden.

Bezahldiensten hingegen wird es an den Kragen gehen, wenn sich werbefinanzierte Angebote durchsetzen. iTunes, mit einem Marktanteil von rund 90 Prozent im Schweizer Musikdownload-Handel klarer Marktführer, wollte sich nicht zur drohenden Gratiskonkurrenz äussern. Ex Libris, der zweite grosse Online-Laden hier zu Lande, macht sich keine Sorgen über die kostenlosen Dienste. Roger Huber von Ex Libris, glaubt, dass Schweizer Konsumenten kaum noch mehr Werbung in ihrem Alltag goutieren. Er rechnet dieses Jahr mutig mit einer Verdreifachung des Verkaufs von Musik-Downloads ohne Kopierschutz.

Trotzdem sollten Online-Musikanbieter penibel verfolgen, wie sich Musikdownloads durch Reklame finanzieren lassen. Durch Werbung finanzierte Geschäftsmodelle haben sowohl den Fernsehmarkt wie auch den Zeitungsmarkt auf den Kopf gestellt; mit Suchmaschinenmarketing haben sie gar eine milliardenschwere Branche kreiert. Nun ist die Musikbranche an der Reihe.

Sunrise erhöht den Druck auf Swisscom-Preise | > CH | Jetzt im «Sonntag» | www.sonntagonline.ch

10.02.2008: Sunrise erhöht den Druck auf Swisscom-Preise | > CH | Jetzt im «Sonntag» | www.sonntagonline.ch

Sunrise erhöht den Druck auf Swisscom-Preise

Die Post hat für die Grundversorgung zu hohe Kosten verrechnet. Den gleichen Vorwurf richtet in der Telekommunikation Sunrise an die Ex-Monopolistin Swisscom – und gleist politischen Widerstand auf.

Von Nicole Kircher

Bei der Post liegen die Zahlen auf dem Tisch: Eine Studie im Auftrag der Post-Regulierungsbehörde kam diese Woche zum Schluss, dass der Service Public pro Jahr nicht 400 Millionen Franken kostet, sondern bloss die Hälfte.

Ein ähnlicher Streit ist in der Telekommunikationsbranche in vollem Gang. Die Swisscom hält hier die Konzession zur Grundversorgung. Sunrise moniert, dass die Ex-Monopolistin ihre diesbezüglichen Kosten nicht offen legt: «Wir kritisieren, dass Swisscom nicht in aller Transparenz klarmacht, zu welchen Konditionen sie sich selbst Zugang zum Netz gibt und damit einen wirkungsvollen Wettbewerb verhindert», so Sunrise-Kommunikationschef Dominique Reber.

Die Quittung dafür sei, dass Telekommunikationsleistungen in der Schweiz bis zu dreimal teurer seien als in Europa. Konkret wird über den Preis für eine Anschlussleitung gestritten (der Leitung von der Ortszentrale in die Haushalte, der letzten Meile also). Die Swisscom verlangt von der Konkurrenz für einen Anschluss Fr. 33.40 pro Monat. Privatkunden zahlen dafür den regulierten Preis von Fr. 25.25.

Diese 33 Franken seien viel zu viel, sagt Sunrise-Chef Christoph Brand. Er fordert: «Der Preis müsste ähnlich hoch sein wie in Europa – das wäre etwa die Hälfte.» Sunrise hat deshalb – samt acht weiteren Firmen – bei der Kommunikationskommission (ComCom) Beschwerde eingelegt. ComCom-Präsident Marc Furrer wird voraussichtlich im Juni einen Preis festsetzen. Er bestätigt, dass der Preis für einen Anschluss in Europa «im Schnitt zwischen 15 und 20 Franken» liege.

Man habe sich nicht verrechnet, erklärt dagegen Swisscom-Sprecherin Myriam Ziesack. Sie räumt aber ein, dass man zur Berechnung der Kosten für einen Teilnehmeranschluss Faktoren benutze, die von der Regulationsbehörde verändert worden seien. Übernehme man diese Parameter auf den Teilnehmeranschluss, bestehe ein gewisser Spielraum. «Zudem betreiben wir mehr Infrastruktur als andere Anbieter und investieren jedes Jahr über eine Milliarde Franken in den Netzausbau und in neue Technologien», so Ziesack.

Deshalb schlage Swisscom einen runden Tisch vor, um mit den Wettbewerbern «Verständnis zu den wichtigsten Kostenelementen herbeizuführen» und die Chancen für eine Einigung in den zahlreichen Streitfällen zu erhöhen. Sunrise allerdings möchte an einem runden Tisch nicht über die Preisfestsetzung sprechen, sondern über die Schaffung eines transparenten Zugangs zum Netz.

Für die Kunden bedeutet das ewige Seilziehen vor allem eins: Im internationalen Vergleich verfügt unser Land zwar über eine der weltbesten Telekominfrastrukturen. Dafür gehört die Schweiz aber tatsächlich zu den teuersten Ländern.

Um endlich Bewegung in die festgefahrene Situation zu bringen, wird Sunrise nun verstärkt politisch aktiv. So fordert sie etwa die Gründung einer unabhängigen Netzgesellschaft, einer so genannten Kabel und Schacht AG. Dort sollen alle Anbieter zu gleichen Konditionen ihre Leistungen beziehen.

Die Gesellschaft würde weiterhin der Swisscom gehören. Diese müsste den anderen Anbietern aber gleiche Konditionen beim Zugang gewähren wie sich selbst. Reber begründet: «Niemand würde verlangen, dass zwei Strassennetze gebaut werden. Genauso ist es unsinnig, zwei Kupfernetze oder Röhrennetze für die Telekommunikation zu bauen. Heute ist die Regelung aber so ausgestaltet.»

Ein Unding ist eine abgespaltete Netzgesellschaft naturgemäss für die Swisscom. Man müsse die Investitionsanreize aufrechterhalten, argumentiert sie. Diese Anreize seien bei einer Netzgesellschaft nicht mehr gegeben. Skeptisch ist auch Regulator Furrer. «Wenn man eine solche Netzgesellschaft gewollt hätte, hätte man sie bereits vor 10 Jahren bei der Liberalisierung machen können.» Damals habe sich die Politik von einem Infrastrukturwettbewerb das grösste Angebot zu den besten Preisen erhofft.

Sunrise sieht für ihre Idee dennoch gute Chancen. Entsprechende Vorstösse im Parlament sind bereits aufgegleist und sollen in der Frühjahrs- oder spätestens in der Sommersession thematisiert werden. Zudem hofft man bei Sunrise auf die neu zusammengesetzte Landesregierung: «Der Bundesrat könnte über die strategischen Ziele für die Swisscom rasch und elegant den Wunsch des Parlaments nach mehr Wettbewerb umsetzen. Schliesslich kann niemand gegen Transparenz sein.»

(mz/sak)

Buzz : Sacré Facebook ! - High-Tech

Buzz : Sacré Facebook ! - High-Tech

Sacré Facebook !


J'ai testé pour vous - Le site de socialisation sur le Net connaît un succès croissant. On s'inscrit, on y passe des heures. On découvre, on s'amuse. Et puis on se lasse. Jusqu'au jour où.


L'autre fois, j'étais au téléphone avec ma vieille copine Catherine. Elle est très sympa, mais très bavarde. Catherine qui me raconte ses dernières frasques ; Catherine qui me détaille toutes les fonctions de sa nouvelle Punto, Catherine qui me détaille pourquoi à la page 482, elle n'a plus aimé les Bienveillantes. Catherine, elle a toujours un avis sur tout. Et, son forfait illimité aidant, elle n'a aucun scrupule à le faire partager à tout le monde. Relancée par le moindre "oui", "oui" poli marmonné tous les quarts d'heures en réponse à ses "tu m'écoutes là ?" Ses monologues sont toujours très instructifs mais les jours où on a la crève, c'est mortel.

Justement, ce jour là, parce que j'aurais préféré avaler un Smecta sans une goutte d'eau plutôt que de l'écouter me raconter pour la énième fois ce qu'aurait changé une femme à la tête de la France, j'ai voulu faire diversion. Et j'ai lâché le mot "Facebook". "Fesses de quoi", a-t-elle répété. Et puis là, le silence. Scotchée par cet incroyable blanc, j'ai réalisé que tout le monde ne connaissait pas Facebook. Et revigorée par cette autoroute de minutes qui s'ouvrait à moi, je lui ai expliqué.

Etre pote avec Valérie Pécresse, c'est possible

Facebook, c'est un peu "the place to be" sur le Net en ce moment. Facebook, c'est un site communautaire, qui rassemble près de 50 millions d'utilisateurs. Créé il y a trois ans par un étudiant américain, Facebook veut dire littéralement Trombinoscope. On s'y inscrit en trois clics : une adresse mail, un nom, une photo pour ceux qui jouent le jeu. Et hop, vous voilà avec une page personnelle, appelée "profile", visible ou pas, par les autres. Comprendre vos amis mais aussi tous les autres membres de la planète. Libre à vous de montrer ce que vous voulez bien dévoiler. Aïe, oui, dit comme ça, ça peut faire peur. Oui, mais au début, c'est très excitant, et surtout très prenant, malgré toutes les réticences qu'on a pu avoir lors de notre inscription juste après avoir cédé, tanné par moult sollicitations. "Ah...", a murmuré Catherine, qui n'avait pipé mot, trois minutes durant. Alors, pas peu fière, j'ai continué.

Facebook, c'est tout un univers virtuel. Rapidement, on devient fana, accro, frapadingue. Les deux premières semaines, on se rend chaque jour sur le site, quoi qu'il arrive. Et on y reste connecté un peu, beaucoup. Souvent trop longtemps. Au début, ce sont les "Friends" qui vous accaparent. (Parenthèse : je n'essaye pas de donner à ce papier une vague tournure "Jeuns'" digne des séries américaines. Non, sur Facebook, plein de termes sont en anglais). Ils vous trouvent, vous les trouvez. Dieu, que c'est beau l'amitié. Et vous voilà avec un beau patchwork de photos de vos amis.

Les soirées raclette

Parce que vous trouvez que la curiosité est décidément un bien joli défaut, vous allez sur leur page : voir leurs propres amis, leurs photos, presque leur vie quoi. Vous pouvez même devenir "Friend" avec des politiques. Si, si, des vrais. Bertrand Delanoë ou Valérie Pécresse ont leur page, par exemple. La classe. Vos amis s'additionnent rapidement. Et un jour, vous réalisez que votre petite cousine cumule à, 21 ans, 458 "Friends"... là où vous stagnez à 23, à presque 29 ans, en ayant rajouté toutes vos connaissances... La vache... Elle de m'expliquer qu'elle accepte tout le monde. Mieux, elle a retrouvé Nicolas, son camarade de CE1, qui lui offrait des Malabars à la récré mais qui aujourd'hui, visiblement, présente d'autres atouts. On ne veut pas en savoir plus.

Facebook, c'est parfois gênant. Car on accède à plein de données sur ses connaissances. Photos de la dernière soirée raclette, opinion politique, marié ou pas... Parfois, on aurait aimé ne pas savoir. Les publicitaires, eux, sont ravis. Mais, ça c'est une autre histoire.

Pour ou contre le slim ?

Sur Facebook, il y a tout plein d'activités toutes aussi inutiles les unes que les autres. Et allez comprendre, au début, on s'y adonne à cœur joie. Quizz sur tout et n'importe quoi, envoi de cadeaux, adhésion à des groupes allant de "pour l'interdiction du slim pour hommes" à "Pour les Sms qu'on envoie bourrés et dont on a honte"... (Une autre parenthèse pour mon collègue Raphaël : désolée, j'ai pas adhéré car je n'envoie jamais de sms quand je suis pompette, d'ailleurs je ne le suis jamais), applications qui ne servent pas à grand-chose telle celle de l'installation d'un sapin de Noël. Ma préférée ? La Magic ball, sorte de madame Irma gratuite, qui répond en deux temps trois mouvements quand elle ne bugue pas, à toutes les questions que vous vous posez. Au hasard : votre chef, qui est vraiment génial, va-t-il vous augmenter cette année ?

Malgré tous ces petits joujous, un jour, on réalise qu'à force de voir virtuellement ses friends, on n'a plus l'occasion de se taper la bise ou partager une pinte de bière pour de vrai. Ça manque. Ils nous manquent. Même quand ils font des monologues comme Catherine. Mais une certitude, quand elle sera inscrite, on y retournera.

lundi 4 février 2008

Bulle dit «nein» à un second Aldi

Bulle dit «nein» à un second Aldi
Commerce • Le casseur de prix veut un second magasin, au sud du chef-lieu gruérien. Mais la commune en a assez des boîtes à chaussures. Elle met les pieds au mur.
Patrick Vallélian, Thierry Jacolet
Bulle dit «nein» à Aldi. Après avoir accueilli à bras ouverts le casseur de prix allemand il y a quelques années, le chef-lieu gruérien lui ferme la porte alors que le distributeur projette de bâtir un second magasin derrière la station-service Coop, près de l'accrochage sud de la H189, à la sortie de La Tour-de-Trême.
La raison? La commune en a assez de voir pousser des «boîtes à chaussures» sur son territoire. Des «boîtes à chaussures»? C'est ainsi qu'Yves Grandjean, conseiller communal en charge de l'aménagement et environnement, désigne les stations-service avec shop et le magasin comme celui que construit actuellement Aldi à l'entrée nord de Bulle.
Densification des axes
«Certains terrains sont mal utilisés, c'est ce qu'on veut combattre», glisse-t-il. En clair: il faut arrêter de gaspiller du terrain, comme l'explique Raoul Girard, conseiller communal en charge des finances et de l'économie: «Nous voulons arrêter le mitage de notre territoire.» D'autant que la ville de Bulle s'inquiète de voir ses terrains constructibles fondre comme neige au soleil avec le boom de l'immobilier qu'elle vit actuellement.
La commune veut ainsi rendre obligatoire la densification des grands axes de la ville pour calmer le jeu. Elle planche sur le sujet depuis une année. Son levier d'action? La modification du règlement et du Plan d'affectation des zones dans le cadre de l'harmonisation des Plans d'aménagements locaux (PAL) de Bulle et La Tour-de-Trême. «On est obligé de trouver un moyen pour mieux urbaniser la ville», avise Yves Grandjean. «Le préfet peut aussi prévoir un moratoire jusqu'à la mise en vigueur du règlement.» Et c'est justement dans le cadre de ce changement de politique d'aménagement qu'Aldi est visé puisque le hard-discounter germanique est très gourmand en terrain, lui qui construit des centaines de places de parking à ciel ouvert autour de ses surfaces de vente.
«Bulle ne veut plus de monoculture de commerces», observe Jean Hohl, ingénieur de ville du chef-lieu gruérien. «Il faut qu'il y ait plusieurs activités différentes dans un bâtiment.» La commune pourrait imposer un taux d'utilisation du sol. «Au maximum 50% du bâtiment construit ne pourrait être dévolu à une seule activité», appuie Yves Grandjean.
Générateur de trafic
Autre pavé dans la mare d'Aldi qui la joue cavalier seul généralement. Une construction du type Aldi ne cadre pas avec le projet d'agglomération de Bulle qui vise la densification. Et un tel commerce est générateur de trafic, alors que la ville s'est engagée à le diminuer...
En revanche, Jean Hohl insiste: «Nous n'agissons pas contre Aldi. S'il s'installe au rez d'un bâtiment et qu'il y ait par exemple des activités administratives au-dessus, ça pourrait aller.» Et quelle est la réponse d'Aldi? Nein...